AKFS Mai 2020
wien.arbeiterkammer.at AK FÜR SIE 05/2020 3 www.kleinteile.at InÖsterreich rollt die Kündigungs- welle. Die AK ver- langt mehr Hilfe für Arbeitslose. D ie Corona-Krise geht auf Kosten der Ar- beitnehmerInnen. Innerhalb von nur zwei Wo- chen, von Mitte bis Ende März, waren doppelt so viele Menschen arbeitslos wie vori- ges Jahr imMärz: 600.000 per Anfang April – und es ist zu befürchten, dass die Kündi- gungswelle weiter rollt. Dahinter stehen nicht sel- ten rücksichtslose Firmen: Statt für ihre Beschäftigten Kurzarbeit zu beantragen, werfen sie die Leute hinaus. Oft wollen sie, dass die Ar- beitnehmerInnen eine „Ein- vernehmliche“ unterschrei- ben, mit der sie auf Kündi- gungsfristen verzichten. Die Arbeiterkammer vertritt vie- le Betroffene. Den über 50-jährigenHerrn A. kündigte der Chef, nach- dem er die Einvernehmliche abgelehnt hatte. Die AK klagt für ihn auf Wiedereinstellung. Begründung: sozialwidrig (mehr auf Seite 14). Oder eine Handelsangestellte, die nach Ablehnung der Einvernehmli- chen fristlos entlassen wurde: Die AK klagt für sie den offe- nen Lohn und die Kündi- gungsentschädigung ein. Generell fordert die Arbei- terkammer die Unternehmen auf, Kurzarbeit zu vereinbaren und die Beschäftigten zu hal- ten. Das Arbeitsmarktservice muss mehr Personal bekom- men, und das Arbeitslosen- geld muss in der Krise erhöht werden. Im Moment gibt es keine neuen Jobs. Lesen Sie ab der nächsten Seite: Was Be- triebsräte gemeinsammit den Firmen tun, um die Arbeits- plätze zu sichern. n PM Tut was für die Arbeitslosen! KLEIN- TEILE EU braucht grünenTurbo Nach der Corona-Krise müssen die EU-Staaten in Beschäftigung undWachs- tum investieren können – in den Ausbau der Pflege etwa und in den Klimaschutz, fordert die Arbeiterkammer. Ein Beispiel für Österreich ist der massive Ausbau des öffentlichen Verkehrs (Bild oben: Elektrifizierung der Pottendorfer Linie neben der Südbahn). Dafür muss der Sparzwang der EU aufgeho- ben werden. ÖGB 75 Jahre im Einsatz Genau vor 75 Jahren wurde Österreich vom National- sozialismus befreit und die Zweite Republik gegründet. Gleichzeitig schlossen sich die Gewerkschaften zum überparteilichen Österreichi- schen Gewerkschaftsbund (kurz: ÖGB) zusammen. „Der ÖGB ist seit 75 Jahren im Dauereinsatz als Krisenmanager“, sagte ÖGB Prä- sidentWolfgang Katzian zum Jubiläum, das mitten in die Corona-Krise fällt. Jetzt ist der ÖGB voll im Einsatz, um die Arbeit- nehmerInnen in der Krise zu schützen. Bild: Wolfgang Katzian 2018 auf der großen Arbeitszeit-Aktion. Foto: Thomas Lehmann Foto: Thomas Lehmann
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