AK für Sie, Februar 2019

12 AK FÜR SIE 02/2019 DieSteuern senken – aber richtig! Den Großteil der Steuern zahlen die ArbeitnehmerInnen. Vor allem sie brauchen eine Steuersenkung. D as Bru ogehalt ist gut. Wenn ich aber sehe, was ne o bleibt, ist es bi er“. Almedina Husej- novic ist Krankenschwester auf der Krebsstation des Hanusch-Krankenhau- ses. Arbeitstage mit 12 Stunden sind die Regel, ebenso regelmäßig Dienste am Wochenende. In der Geldbörse spürt die 27-Jährige jedoch wenig davon. Gerade wurden die Betriebskosten ihrer Woh- nung um 40 Euro imMonat erhöht. Damit ist das, was Almedina Husej- novic ne o von ihrer Lohnerhöhung bleibt, zum Großteil wieder weg. Ähn- lich geht es Lukas Zaunscherb, Mecha- niker und Elektriker beim Fahrzeugbau- er Rheinmetall MAN. Der Kredit von der Wohnung muss zurückgezahlt wer- den, die Preise der Lebensmi el stei- gen. „Ich würde gerne eine Familie gründen. Ein Kind steht aber derzeit nicht zur Deba e, da ich es mir einfach nicht leisten kann“, so der 23-Jährige. Beide wünschen sich eine Steuerre- form, die sie spürbar entlastet. Und es sind vor allem die ArbeitnehmerInnen, denen eine Steuerreform zugutekom- men müsste. Nicht fürGroßkonzerne… Tatsächlich plant die Bundesregierung eine Steuerreform, die vor allem den Unternehmen zugute kommen könnte. Bis jetzt hat sie hauptsächlich Über- schri›en präsentiert. Das kritisiert die Arbeiterkammer. „Die Arbeitnehmerinnen und Ar- beitnehmer zahlen über die Steuern auf Löhne und über Verbrauchssteuern wie die Mehrwertsteuer 80 Prozent des SteuerauŸommens in Österreich“, sagt Dominik Bernhofer, Leiter der Steuer- abteilung in der AK Wien. „Sie zahlen damit vier von fünf Steuereuro und müssten deshalb auch vier von fünf Euro Entlastung bekommen.“ Die Bundesregierung freilich ver- spricht vor allem eine Senkung der Ge- winnsteuer von Aktiengesellscha›en und GmbH. Bernhofer: „Davon profitie- ren hauptsächlich Großkonzerne, klei- ne und mi lere Betriebe haben davon wenig bis nichts.“ n PM, MM Hol dir dein Geld zurück! Die besten Steuertipps ab Seite 18 . Fotos: Christian Fischer Aktuell Krankenschwester Almedina Husejnovic wünscht sich ordentliche Steuerentlastung: „Das Bruttogehalt ist gut.Wenn ich aber sehe, was netto bleibt, ist es bitter“ Mechaniker und Elektriker Lukas Zaunscherb braucht mehr netto: „Ich würde gerne eine Familie gründen. Ein Kind steht aber derzeit nicht zur Debatte“ Steuern: Werwas zahlt Vier von fünf Euro Steuern kommen in Österreich von den ArbeitnehmerInnen – über die Steuern auf Löhne und die Verbrauchssteuern. Der Beitrag der Unternehmen und der Kapitaleinkommen ist bescheiden. Sie tragen auch im Vergleich zu anderen Ländern in der EU nur unterdurchschnittlich zum Steueraufkommen bei. 39% Steuer auf Löhne, Gehälter (Lohnsteuer, Lohn- summensteuern) 40% Verbrauchssteuern Mehrwertsteuer, Kfz-Steuer…) Quelle: EU-Kommission, Zahlen für 2016 11% 5% 4% Gewinnsteuer Aktiengesellschaften, GmbH Einkommenssteuer Unternehmer vermögensbezogene Abgaben 1% sonstige Aufkommen Steuer Österreich, in Prozent

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