AK für Sie, Februar 2019

8 AK FÜR SIE 02/2019 1 Wie und wo wollen Sie wohnen? ✔ Ort und Lage (Arbeitsweg, Öffi-Anbin- dung, Parkplatz?) ✔ Größe, Zimmer, Ausstattung 2 Kosten planen ✔ Höchstmögliche Miete, die Sie zahlen können ✔ Zusatzkosten: Makler, Kaution, Umzug 3 Ziehen Sie alle Register! ✔ Online-Immo-Portale, Zeitungen, Bekannte, KollegInnen, www.wohnberatung-wien.at 4 Maklerkosten: ✔ Hier hilft der Maklerrechner der AK maklerprovision.arbeiterkammer.at 5 Besichtigung ✔ Zwei sehen mehr als eine/r Schauen Sie genau, fotografieren Sie eventuell 6 Zusage: ✔ Vertragster- min vereinbaren! ✔ Bei Fragen zum Vertrag hilft die AK Wohn-Hotline 01/501 65-1345 7 Endlich einziehen! ✔ Notieren Sie in einem Übergabeproto- koll eventuelle Schä- den. MieterIn und VermieterIn müssen unterschreiben. So finden Sie eine Wohnung SCHRITT FÜR SCHRITT Fotos v.o.n.u.: Lisi Specht (1, 3, 4) / Mischa Nawrata Titelthema es besser gehen. „Endlich habe ich ein Arbeitszimmer.“ Eine neue Studie des Ifes-Instituts im Au–rag der AK bestätigt diese Erfahrun- gen: „Auf dem privaten Wohnungs- markt steigen die Preise immer weiter“, sagt der Leiter der AK Abteilung Kom- munalpolitik, Thomas Ri€. „Denn im- mer mehr Mietwohnungssuchende müssen auf den privaten Wohnungs- markt ausweichen, weil sie keine geför- derte Wohnung finden.“ Mieten steigenweiter Auch wenn in Wien viel gebaut wird, die Zahl der Wohnungssuchenden nimmt nicht ab. Und so steigen die Mieten seit Jahren: Über elf Euro bru€o pro Quadrat- meter kostet eine Wohnung am privaten Wohnungsmarkt in Wien inzwischen im Schni€. Im Gemeindebau sind es rund 7,50 Euro pro Quadratmeter. Die neue Studie bestätigt: Zwei von drei neuen Mietverträgen auf dem privaten Woh- nungsmarkt sind befristet. „Wer in seiner Not einen befristeten Vertrag unter- schreibt, muss in wenigen Jahren wieder suchen und einen teuren Umzug einkal- kulieren. Für Menschen, die weniger Ein- kommen haben, eine o– schwer erträgli- che Situation“, sagt Ri€. KeinGeld fürAblöse So geht es etwa Michael Plieschnig. Der Auto-Monteur lebt getrennt von seiner Fa- milie und ist bereits das dri€e Jahr auf der Suche nach einer Wohnung. Von seinem Verdienst zahlt er Unterhalt für die zwei Buben. „Da bleibt nicht viel übrig für Ab- lösen oder Genossenscha–santeile“, sagt er. Auch eine geförderte Wohnung mit kleinerem Finanzierungsanteil hat er bis jetzt nicht gefunden. Er ist bei seinem Va- ter untergekommen. Sein Ziel ist klar, aber nicht leicht zu finden: zwei Zimmer, höchstens 400 Euro, im21. oder 22. Bezirk, mit Platz für die Buben, wenn sie bei ihm sind. „Ich hä€e gern alles, was mir wichtig ist, in der Nähe: meinen Vater, meine Söh- ne, denKindergarten. IndieArbeit bräuch- te ich 30 bis 40Minuten. Das wäre perfekt.“ Auf eine hohe Miete ausweichen musste auch Elisabeth M., die ihren Na- men nicht nennen will. Sie zog 2016 von Tirol nach Wien, nahm unter dem Druck, unterkommen zumüssen, eineWohnung für rund 740 Euro inklusive Betriebskos- ten. Inzwischen zahlt sie nach Mieterhö- hungen rund 860 Euro, mehr als die Hälf- te ihres derzeitigen Verdienstes. Als sie sechs Monate lang arbeitslos war, brach- te sie die hohe Miete an ihre Grenzen: Das Arbeitslosengeld war um 80 Euro zu hoch, um Wohnbeihilfe zu bekommen. Aber die Kosten für Miete, Essen, Handy drückten schwer. GünstigeWohnungen fehlen „Leistbare Wohnungen werden auch in den nächsten Jahren dringend gesucht werden. Deshalb drängt die AK darauf, dass jährlichmindestens 9.000 geförderte Michael Plieschnig ist darauf angewiesen, eine geförderteWohnung zu finden. Im 21. oder 22. Bezirk, nahe beimVater und den Söhnen

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