AKFS Juli/August 2020

12 AK FÜR SIE 07-08/2020 Carolina (links), Sabrina im Projekt #futurefac- tory: Die Angelernte Carolina wurde imMärz als Erste gekündigt, Sabrina wurde auch imMärz nach Jobzusage wieder abgesagt. schade, dass derzeit keine Ferienjobs angeboten werden. So könnte sie in der Zwischenzeit zumindest etwas Geld verdienen. Als Erste gekündigt Carolina hatte Arbeit, bis die Corona- Krise ausgebrochen ist. Sie jobbte als Angelernte in einem Frisörsalon. „Ich wurde im März gekündigt“, sagt die junge Mutter eines Kleinkinds. Jetzt steht sie ohne Job da, und ihre Mutter, AK, StadtWien und AMS bereiten eine Stiftung für unter 25-Jährige vor, die keinen Abschluss haben. Z weieinhalb Millionen Euro für die jun- genWienerInnen: So viel Geld wird die ArbeiterkammerWien zu einer neuen Ausbildungsoffensive inWien beitragen. Konkret zahlt sie Stipendien für bis zu 800 Jugendliche und junge Erwachsene, die ab Herbst an derWiener Jugendstif- tung Zukunft teilnehmen. Dort bekom- men Arbeitslose unter 25 eine zweite Chance auf Ausbildung – und zwar in Zukunftsberufen von IT-ExpertIn bis hin zu Zerspanungstechnik im Maschinenbau. Eingeladen sind auch LehrabbrecherIn- nen, MaturantInnen aus demGymnasium und junge AkademikerInnen. AK Präsi- dentin Renate Anderl: „Wir müssen alles tun, um die Spuren, die die Corona-Krise hinterlassen hat, rasch zu beseitigen.“ D ie Menschen müssen schnell wieder auf die Beine kommen können“, so Anderl. Das ist derzeit das wichtigste Anliegen der Arbeiterkammer für die Ar- beitnehmerInnen. Deshalb beteiligt sie sich an der Stiftung Zukunft für die Jun- gen. Umgesetzt wird die Stiftung vom Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungs- fonds waff. Federführend ist die Stadt Wien. Bürgermeister Michael Ludwig: „Mir ist es ein Herzensanliegen, dass alle Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen eine vollwertige und qualitätsvolle Ausbildung bekommen.Wir können es nicht zulassen, dass jungeWienerinnen undWiener infol- ge der Corona-Krise ohne Perspektive, ohne Job und ohne Zukunft dastehen.“ „Wir stiften jetzt für euren Zukunftsjob“ Alle Fotos: Christian Fischer die ihr sonst aufs Kind geschaut hat, ist krank geworden. Das verschlechtert Ca- rolinas Chancen noch mehr. Auch ihrer Kollegin Sabrina hat die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht: „Ich hatte eine Zu- sage in einer Notrufzentrale und habe auch einen Probetag absolviert. Dann hieß es, aufgrund von Corona werden keine neuen Mitarbeiter angestellt.“ Bis heute hat sich am Aufnahmestopp nichts geändert. Sabrina und Carolina sind derzeit in der #futurefactory für Frauen bis 25, ei- nem Projekt des Arbeitsmarktservice, durchgeführt von Jugend am Werk in Zusammenarbeit mit demABZ* Austria. Die #futurefactory weiß auch, dass die Jobaussichten derzeit sehr herausfor- dernd sind: Die Jobangebote für Junge werden nur langsam wieder mehr. AK, Stadt und AMS springen ein #futurefactory arbeitet daran, die Job- aussichten von Frauen wie Carolina und Sabrina zu verbessern. Sie versucht, den beiden einen Lehrabschluss zu ermög- lichen, wenn der Wirtschaftsmotor wie- der anspringt. Derzeit öffnen sich viele Türen nur langsam. Für Carolina und Sabrina bleibt ebenfalls das Wechselbad der Gefühle. Weil es nicht nur Carolina und Sabri- na so geht, bauen die Arbeiterkammer, die Stadt und das Arbeitsmarktservice derzeit eine Stiftung für junge Erwach- sene auf, die keinen Berufsabschluss machen konnten. Organisiert wird die Stiftung vom Wiener ArbeitnehmerIn- nen Förderungsfonds. Die AK beteiligt sich mit 2,5 Millionen Euro für Stipen- dien für StiftungsteilnehmerInnen. Mehr unten. n Peter Mitterhuber / Siniša Puktalović Projekt zur Unterstützung Junger bei der Jobsuche (Bild: bei Jugend amWerk): Ab Herbst bieten AK und StadtWien noch mehr Hilfe.

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