AKFS Juli/August 2020
20 AK FÜR SIE 07-08/2020 Guter Rat GELD-TIPP von Jakob Kalina AK Konsumentenschutzexperte Gratis-Handyspiel kann teuer werden Ihre Kinder spielen am Handy? So verhindern Sie Abzocke bei teuren In-App-Käufen. A n den Schreck beim Blick aufs Kreditkarten-Konto wird sich Christoph A. noch jahrelang erinnern: Über 3.200 Euro waren abgebucht worden, ohne dass sich Christoph A. an eine vergleichbare Ausgabe erinnern konnte. Schließlich stellte sich heraus, dass seine Kinder auf seinem Handy das Gratis-Spiel „Brawl Stars“ gespielt hatten und nichts ahnend 220 Einkäufe – so genannte In-App-Käufe – für Juwelen und Level-Pakete ausgelöst hatten. Herr A. hatte keinerlei Infos über die Abbuchungen erhalten. Es zeigte sich: Auf- grund eines „alten“ Einkaufs waren seine Kreditkartendaten in seinem Google-Konto gespeichert. Nur deshalb konnten seine Kinder überhaupt unbemerkt einkaufen. Die AK nahm mit dem Spielehersteller Kontakt auf. Schließlich bekam der Vater das gesamte Geld zurück. n Teure In-App-Käufe sind eine Falle, in die gerade Kinder und Jugendliche häufig tappen. Insbesondere Gratis-Spiele am Handy, Tablet oder PC verursachen hohe Kosten, obwohl sie auf den ersten Blick gratis sind. Sie sind aber so konstru- iert, dass früher oder später ohne In-App-Kauf kein Spiel mehr Spaß macht. n So können Sie teure Überraschun- gen vermeiden: Schauen Sie darauf, was Ihre Kinder spielen. In den App- Stores wird Ihnen angezeigt, ob in einem Spiel In-App-Käufe möglich sind. Sprechen Sie mit den Kindern über die Gefahr der In-App-Käufe. n Sie können in IhremGoogle- oder Apple-Konto In-App-Käufe ganz deaktivieren oder so einstellen, dass Sie jeden Einkauf Ihrer Kinder ausdrücklich freigeben müssen. n Bei iPads oder iPhones finden Sie in den im Internet ver- fügbaren Gebrauchsanweisungen viele Infos zum Umgang mit In-App-Käufen und den genauenWeg, wie Sie Einkäufe komplett verhindern oder an eine Kauffreigabe knüpfen kön- nen. Sie finden die Gebrauchsanweisungen unter www.sup- port.apple.com/de-de – geben Sie dazu einfach in der Such- funktion „in-app-käufe“ an. n Bei Android-Geräten geht das ähnlich. Sie finden im Internet unter www.support.google.com Anleitungen dazu. Tippen Sie im Suchfenster „in-app-kauf blockieren“ ein. n Rat und Hilfe bei unabsichtlich oder von Kindern ausge- lösten In-App-Käufen bieten: die AK unter 0150165-1209, der Internet-Ombudsmann unter www.ombudsman.at HACKELN BEI 30G ? Gibt es hitzefrei? Hitzefrei für Beschäftigte gibt es nur in Ausnahmefällen, etwa für BauarbeiterInnen. Für die meisten gilt: Ihre Firma muss dafür sorgen, dass Sie und Ihre KollegInnen möglichst ge- schützt sind. Das kann der Ein- bau einer Klimaanlage, eines Ventilators oder eines Sonnen- schutzes sein. Die Arbeit kann so organisiert werden, dass in der Mittagshitze nur leichte Tä- tigkeiten erledigt werden. ? Muss ich Schwerarbeit auf der Baustelle in der Sommerhitze erledigen? BauarbeiterInnen können bei über 32,5 °C die Arbeit gemäß dem Bauarbeiter-Schlechtwet- terentschädigungsgesetz hit- zefrei bekommen. Für die Zeit, in der nicht gearbeitet wird, stehen ihnen 60 Prozent vom Stundenlohn zu. Diese Son- derregelungen gilt für alle, die in Bauunternehmen oder wichtigen Baunebengewerben arbeiten, wie etwa Zimmerleu- te, denn bei sehr harter körper- licher Arbeit im Freien kann es auch zu einem Hitzekollaps/ Hitzschlag oder Sonnenstich kommen. ? Wie heiß darf es in ei nemArbeitsraum sein? Das kommt darauf an, was in den Arbeitsräumen gemacht wird. Wenn Sie viel im Sitzen arbeiten, soll die Lufttempera- tur zwischen 19 und 25 Grad betragen. Bei normaler körper- licher Belastung, etwa im Ver- kauf, sind es zwischen 18 und 24 °C. Diese Temperaturen werden im Hochsommer oft überschritten. Dann muss die Firma alle Möglichkeiten aus- schöpfen, um die Temperatu- ren zu senken: etwa durch den Einbau von Rollos oder die Ver- legung des Arbeitsortes in kühlere Räume. ? Muss es eine Klima anlage geben? Nein, es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, eine Klimaanla- ge einzubauen. Aber wenn es eine Klima- oder Lüftungsan- lage gibt, so sollen 25 Grad nicht überschritten werden. So können Sie den Hochsommer in der Arbeit besser ©Prostock-studio – stock.adobe.com
RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=