AKFS Juli/August 2020
Ü BERBLICK wien.arbeiterkammer.at AK FÜR SIE 07-08/2020 23 Stopp der Kostenlawine über www.schulkosten.at B is zu 1.300 Euro im Jahr: So viel müs- sen Eltern mit Kindern in öffentli- chen Schulen bereits jetzt zuschie- ßen, damit die SchülerInnen alles haben, was die Schule von ihnen zum Lernen verlangt – vom Laptop, der für den Unterricht einge- setzt wird, bis hin zu Extra-Kosten für Ferien- camps im Sommer. Das ergab bereits 2016 eine Umfrage für die Arbeiterkammer. Jetzt steigen die Kosten für die Familien weiter. Heuer brauchen viel mehr Familien als normal Ferienbetreuung für ihre Kinder – für Volksschulkinder meldeten vier von zehn Eltern höheren Bedarf, imSchnitt aller Schul- typen brauchen drei von zehn Eltern mehr Betreuung. Zu Buche schlagen bereits jetzt auch die Zusatzkosten für Laptops und Tab- lets während des Corona-Fernunterrichts. Und pro Laptop, den der Bund ab Herbst 2021 an SchülerInnen ausgibt, müssen die Eltern mindestens 75 Euro dazuzahlen. Aktion gegen Schulkosten Die AK startet jetzt mit den Eltern eine Akti- on, um die Kostenlawine zu stoppen. Sie lädt alle Familien mit Schulkindern ein, sich an der Erhebung laufender Zusatzkosten für die Schule zu beteiligen. Unter www.schulkos- ten.at können sie sich ab sofort anmelden. Die Ergebnisse ihrer Schulkosten-Erhe- bung wird die Arbeiterkammer der Bundes- regierung vorlegen. Die muss dafür sorgen, dass die öffentliche Schule auch öffentlich finanziert wird, so die AK. n PM Schulkosten für Eltern steigen – AK zieht die Notbremse © Phillip Waterman / Westend61 / picturedesk.com Lernen mit den Kindern am Laptop: Allein dafür wurden die Extra-Kosten der Familien während der Corona-Schulsperre in die Höhe getrieben. GESTUNDETER KREDIT: FALLE MÖGLICH Die Corona-Kreditstundun- gen sind bis 31. Oktober verlängert. Aber: Eine mögliche Zinsenfalle droht. n Das Stundungsrecht bedeutet, dass Pauschal- raten,Tilgungs- und Zins- zahlungen während des Stundungszeitraumes ausgesetzt werden können. Beträgt der Stundungszeit- raum zum Beispiel sieben Monate, verlängert sich die Laufzeit des Kredits um sieben Monate. n Leider sind die Bestim- mungen „löchrig“. Vor allem fehlt eine ausdrück- liche gesetzliche Bestim- mung zum Stopp des Zin- senlaufs während der Stundung.Wenn nämlich die Zinsen weiterlaufen, wird es teuer. Bei einem Wohnkredit in der Höhe von 100.000 Euro (Zins- satz 1,8 %) betragen die Zinsen über zwei Quartale (sechs Monate) rund 912 Euro. Der Kreditsaldo wür- de also auf 100.912 Euro ansteigen. n Banken dürfen wäh- rend der Stundung keine Zinsen verrechnen – trotz fehlender gesetzlicher Regelung, so die Rechts- meinung der AK. Notfalls muss diese Frage vor Ge- richt geklärt werden. Christian Prantner ist Bankexperte in der AKWien Konsumentenpolitik KLIPP & KLAR GELD / von Christian Prantner Machen Sie mit bei der Schulkosten-Erhebung der AK. Anmelden unter wien.schulkosten.at Web-Tipp
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