AKFS Juli/August 2020

wien.arbeiterkammer.at AK FÜR SIE 07-08/2020 7 Plätzen und Märkten, am Gürtel oder am Stadtrand. So zeigt das Volxkino auch, wie vielfältig städtischer Raum ge­ nutzt werden kann. „Wien hat sehr viele dieser freien Plätze“, sagt Boris, der den Sommer in Wien gerne bei Picknicks im Park oder auf der Donauinsel verbringt. Im Frühjahr haben Kornelia und Boris aufgrund von Corona Orte gesucht, wo wenige Leute sind. „Wir haben Ausflüge rund um Wien gemacht und sind viel ge­ wandert“, sagt Kornelia. Nun freuen sich die beiden, in der Stadt vermehrt Kultur und Natur genießen zu können. „Summer in the City“, das Sommerprogramm der AK Wien, ermöglicht zusätzlich einige Sommer-Kino-Abende in Wien. 3 Auf neuen Pfaden Entdecke deinWien mit Stadt- führungen der besondern Art. A propos Kultur. Besondere Ein­ blicke in die Kultur und Ge­ schichte der Arbeiterbewe­ gung bietet Peter Autengruber bei eiten von Corona Schwierigkeiten mit der Polizei: „Wir sit­ zen draußen, wir halten den Sicherheits­ abstand ein. Trotzdem werden wir dau­ ernd kontrolliert, sogar die Rucksäcke werden durchsucht. Wo sollen wir denn hin?“, fragt sie aufgebracht. Die Stadt Wien versucht die Wogen zu glätten und sorgt für zusätzliche Auf­ räumaktionen: Gereinigt wird drei Mal am Tag und das sieben Tage die Woche. Zu den bisherigen 150 fixen Abfallbehäl­ tern wurden noch einmal 100 große Kü­ bel aufgestellt, es gibt zusätzlich 80 gelb- blaue Tonnen zum Mülltrennen sowie zusätzliche WCs. Stefan Niederwieser von der Vienna Club Commission, der Interessenvertre­ tung der Klubbetreiber, fragt: „Ist es wirk­ lich sinnvoll, alles in den privaten Be­ reich zu verlagern – ohne Sicherheitsauf­ lagen und mit demMüll- und Lärmprob­ lem? Oder dass die Leute einfach über die Grenze fahren, wo die Klubs schon offen sind?“ Die Klubbetreiber haben eine Liste erarbeitet, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren: Verringerung der Besucher­ Innenzahl, Tanzen mit Maske etc. Für manche Klubs werden die Maßnahmen aber zu teuer, sie werden wohl nie wieder aufsperren. Alex, Olivia und ihre FreundInnen treffen sich so lange eben weiter am Do­ naukanal und diskutieren leidenschaft­ lich über Gott und die Welt, während aus den Lautsprechern ein wilder Mix aus Hardrock, Hip Hop und Jazz dröhnt, den sich kein DJ in keinem Klub der Welt hätte ausdenken können. Alle in der Runde geben abwechselnd ein, was sie hören möchten. Do it yourself ist die Devise, solange die Klubs zu sind. n  KNA Stadtführer Peter Autengruber kennt Plätze und ihre Geschichten inWien. Er gehört zu den Kultur- lotsInnen des VÖGB, die auch beim AK Programm „Summer in the City“ Touren anbieten. Die Klubs sind zu, das hält die WienerInnen aber nicht vomTanzen ab – mit sehr viel Ausdruckstärke. „Mindestens ein Drittel aller Plätze inWien sollte zum Verweilen offen sein, ohne Konsumzwang.“ AK KommunalpolitikchefThomas Ritt Foto: Christian Fischer Foto: Christian Fischer Foto:Thomas Lehmann #FÜRIMMER

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