Wirtschaft & Umwelt 1/2019
bei europäischen Radstädten wie etwa Kopenhagen gibt es wiederum rund € 30/EW an Radbudget. Die Forcierung des Radverkehrs wird auch in der aktuellen Vorarlberger Radstra- tegie „Kettenreaktion“ fortge- setzt. Diese setzt auf gute und komfortable Radinfrastruktur – von Radwegschnellverbindun- gen zwischen größeren Zentren, über ein Grundnetz, zwischen wesentlichen Zielen, bis hin zum kommunalen Straßen- und Wegenetz in radfreundlichen und verkehrsberuhigten Ge- meinden. Dort wird selbständige und sichere Mobilität für alle, von Kindern bis SeniorInnen, ermöglicht. Auch Kooperation zwischen Verwaltungseinhei- ten wird großgeschrieben und zudem Betriebe und Arbeitsge- berInnen als PartnerInnen ad- ressiert. Die Kombination von Rad und einem verlässlichem ÖV-Angebot wird als Alternative zum Auto verstanden, qualitäts- volle Radabstellplätze ausge- baut. Zudem gibt es ein klares Bekenntnis in Vorarlberg zu einer Radkultur mit dem Ziel hervor- ragende Bedingungen für die Radfahrenden zu schaffen. Der österreichweite Spitzenwert in Sachen Radverkehr reicht dem Land Vorarlberg aber bei Weitem nicht. Orientierung geben andere Städte und Regionen mit deut- lich höheren Radverkehrsanteile. Bis 2030 lautet daher das selbst- gesetzte Ziel: 21% Radanteil. Umwelt- und klima freundlich unterwegs in Wien Von der österreichischen Fahrrad-Spitze geht der Blick nun in die Bundeshauptstadt, die mit einem starken Umwelt- verbund (Fuß-, Rad- und öf- fentlicher Verkehr) punktet. Die WienerInnen legen 71% ihrer Wege umweltfreundlich zurück. Allen voran liegen die Wiener Öffis mit 38 Prozent (Wiener Linien 2018). Das ist nicht nur österreichweit (17%; Vorarlberg 14 %; „Österreich unterwegs“ 2013/2014) sondern auch inter- national gesehen ein absoluter Spitzenwert. Auch der Anteil der Wege auf zwei Beinen ist mit 26% stark – kurze Wege im Grätzl werden gerne zu Fuß gegangen. Weit abgeschlagen von anderen österreichischen und europäischen Städten steht Wien allerdings beim Radver- kehrsanteil auf einem der hin- teren Plätze, bei bescheidenen 7%. Auch wenn es durch kon- tinuierliche Verbesserungen der Bedingungen gelungen ist, den Radverkehrsanteil innerhalb der letzten 15 Jahre mehr als zu verdoppeln, liegt er seit 2014 konstant auf diesem Niveau (vgl. Mobilitätserhebung Wiener Linien). Bei Städten mit höhe- rem Radverkehrsanteil, fällt auf, dass der ÖV dafür deutlich schwächer als in Wien ausge- prägt ist. So liegt der Radver- kehrsanteil in der für den gut funktionierenden Radverkehr bekannten stadt Kopenhagen bei 29%. Die Öffis sind dort mit Wiener Bedingungen nicht ver- gleichbar und liegen bei nur DIE VORTEILE VON REGELMÄSSIGER BE- WEGUNG LIEGEN AUF DER HAND. RADFAH- REN HÄLT KÖRPER UND GEIST FIT – ZUDEM PROFITIERT AUCH DIE UMWELT www.arbeiterkammer.at Wirtschaft & Umwelt 1/2019 Seite 23 Die Broschüre stellt zahlreiche Beispiele guter Praxis zur Förderung aktiver Mobilitätsformen in Betrieben vor. Projekte, die sich gut bewährt haben, sich leicht in weitere Betriebe transferieren lassen oder Ideen für die Umsetzung liefern, werden vor den Vorhang geholt. Im Sinne der betrieblichen Gesundheitsförderung sollen auch im Mobilitätsma- nagement nicht nur individuelle Verhaltensweisen, sondern auch gesunde Arbeits- und Lebensver- hältnisse gestaltet werden. Die Beispiele in dieser Broschüre sind eine Auswahl der vielzähligen Um- setzungsmaßnahmen, die es in Österreich gibt, und stehen exemplarisch für unterschiedliche Ansätze. http://fgoe.org/sites/fgoe.org/files/2019-03/fgoe_ak- tive_mobilitaet_betriebe_bfrei.pdf BROSCHÜRE AKTIVE MOBILITÄT Kurze Wege: Arbeit als wichtigster Mobilitätsgrund in Österreich hat beim Radfahren viel Potenzial. Denn es gibt viele kurze Arbeitswege. Gut ein Drittel sind nur maximal 5 km lang und haben somit eine leicht zurückzulegende Radfahrdistanz. ª Die Vorarlberger haben – bei der Kombination von Rad und Bahn – die Nase vorn.
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