Wirtschaft & Umwelt 1/2019

Einkaufsverhalten, Abfalltren- nung, Verkehrsmittelwahl und Urlaubsreisen) erhoben. Sichtbare Differenzen nach Einkommen Die Analysen zeigen vielfach klare Unterschiede: Klima- wandel und steigendes Ver- kehrsaufkommen werden von den ÖsterreicherInnen als vor- dringlichste Umweltprobleme wahrgenommen. Während aber armutsgefährdete Personen knapp den Verkehr als größtes Problem sehen, steht bei der einkommensstärksten Gruppe der Klimawandel deutlich an erster Stelle. Generell schätzen Armutsgefährdete die Umwelt- qualität in Österreich schlechter ein als alle anderen Gruppen. unter € 14.000,–/Jahr (armutsgefährdet) Wird genutzt bei täglichen oder gelegentlichen Wegen * unter € 16.000,–/Jahr bis € 34.000,–/Jahr über € 34.000,–/Jahr Täglich AUTO INSGESAMT Seltener Mehrmals pro Woche Mehrmals pro Monat 42,3% 33,1% 13,7% 7,8% 34,9% 33,6% 15,5% 10,4% 31,5% 15,9% 31,7% 13,1% 29,9% 30,6% 16,3% 12,9% „DIE STUDIE ZEIGT: DIE MENSCHEN SIND SEHR KLIMABEWUSST. SIE NEHMEN DEN VERKEHR ALS EINE HAUPTURSACHE FÜR DEN KLIMA- WANDEL WAHR UND SCHÄTZEN GUT AUSGEBAUTE ÖFFIS.“ SYLVIA LEODOLTER www.arbeiterkammer.at Wirtschaft & Umwelt 1/2019 Seite 35 Während rund 60 Prozent der Personen im obersten Einkom- mensquintil ihre Lebensqualität mit „sehr gut“ beurteilen, gilt das nur für rund 40 Prozent in der Gruppe der armutsgefährdeten Personen. Einkommensabhän- gige Unterschiede zeigen sich auch bei der Betroffenheit durch Umweltbelastungen. Personen mit niedrigem Einkommen PDF-Download www.ak-umwelt.at AK Studienreihe: Informationen zur Umweltpolitik 183 Christoph Streissler (Hrsg.) Agrotreibstoffe – Lösung oder Problem? Potenziale, Umwelt­ auswirkungen und soziale Aspekte, Tagungsband, 2010 184 Lkw-Tempolimits und Emissionen: Auswirkungen der Einhaltung der Lkw-Tempolimits auf Autobahnen auf Emissionen und Lärm, Studie, 2011 185 Gesundheitsrelevante Aspekte von Getränkeverpackungen. Studie, 2011 186 Green Jobs. Arbeitsbedingungen und Beschäftigungspotenziale. Studie, 2012 187 Die Zukunft der Wasserversorgung. Der Zugang zu Wasser im Spannungsfeld zwischen öffentlichem Gut, Menschen- recht und Privatisierung. Tagungsband, 2013 188 Aktuelle Erkenntnisse zu hormonell wirksamen Substanzen Tagungs­ bericht, 2013 189 Holger Heinfellner, Nikolaus Ibesich, Günther Lichtblau, Christian Nagl, Barbara Schodl, Gudrun Stranner: Pkw-Emissionen zwischen Norm- und Realverbrauch. Studie, 2015 189a Holger Heinfellner, Nikolaus Ibesich, Günther Lichtblau, Christian Nagl, Barbara Schodl, Gudrun Stranner: Passenger Car Emissions: Standard and Real- World Fuel Consumption. Study on behalf of the Vienna Chamber of Labour. Studie, 2016 190 Konrad Lachmayer: Demokra- tierechtliche Analyse der privaten Rechtssetzung im Umweltrecht am Beispiel der Industrieemissionsrichtli- nie (IE-RL). Studie, 2016 191 Jana Flemming, Ulrich Brand: Posi- tionen internationaler Gewerkschaften in der Klimapolitik. Studie, 2017 192 Werner Hochreiter (Hrsg.): 15 Jahre Aarhus-Konvention, Tagungsband, 2017 193 Zwischen Norm- und Realverbrauch – Was hat sich in Österreich seit 2015 bei neuen PKW verändert? Holger Heinfellner, Günther Lichtblau, Barbara Schodl, 2017 194 Environmental Inequality In Europe – Towards an environmental justice framework for Austria in an EU context. Liesbeth de Schutter, Hanspeter Wieland, Burcu Gözet, Stefan Giljum, 2017 195 Neue biotechnologische Züchtungs- techniken – Rechtliche Einordnung in Hinblick auf die Schlussanträge von Generalanwalt Bobek zum Vorabent- scheidungsverfahren C-528/16. Anita Greiter, Andreas Heissenberger, 2018 196 Pkw-Emissionen aus Umwelt- und Verbrauchersicht – Fakten und Regu- lierungsdefizite. Günther Lichtblau, Barbara Schodl, 2018 197 Vergleich europäischer Systeme der Wasserversorgung und Abwasserent­ sorgung. Endbericht (Langfassung) Michael Getzner, Bettina Köhler, Astrid Krisch, Leonhard Plank, 2018 197a Vergleich europäischer Systeme der Wasserversorgung und Abwasserent­ sorgung. Endbericht (Kurzfassung) 198 Umweltgerechtigkeit; Sozioöko- nomische Unterschiede bei von Umwelteinflüssen Betroffenen und im Umweltverhalten; Mikrozensus Umwelt und EU-SILC – Statistical Matching Alexandra Wegscheider- Pichler, Sacha Baud, 2019 fühlen sich häufiger sehr stark oder stark durch Lärm beein- trächtigt. Eine Belastung durch Luftverunreinigungen wird von Personen mit niedrigem Einkommen ebenfalls häufiger empfunden. Deutliche Unter- schiede zeigen sich auch beim Mobilitätsverhalten im Alltag. ÖsterreicherInnen mit hohem Einkommen sind nicht nur ins- gesamt mobiler. Sie geben auch häufiger als die anderen Grup- penan, für ihre täglichen Wege das Auto zu nutzen. Personen mit niedrigem Einkommen fin- den hingegen den öffentlichen Verkehr attraktiver, wobei die Einstellung offensichtlich stark mit dem Nutzungsverhalten zusammenhängt: Häufige ÖV- NutzerInnen stehen diesem generell positiver gegenüber. Die empirische Evidenz soll die Arbeiterkammer nicht zuletzt bei ihrer Forderung nach einer ambitionierten Umwelt- und Klimapolitik unterstützen. Ziel dieser Politik muss sein, die Lage von Personen mit niedrigem Ein- kommen tendenziell zu verbes- sern, keinesfalls zu verschlech- tern. Bei der Konkretisierung von Maßnahmen zur Bewältigung der Energie- und Mobilitätswende ist daher unbedingt auf soziale Gerechtigkeit zu achten. ¨ *) NACH DEM ÄQUIVALENZ-HAUSHALTSEINKOMMEN. QUELLE: STATISTIK AUSTRIA, MIKROZENSUS UMWELT, 3. QUARTAL 2015

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