WUM 01/2020

www.ak-umwelt.at Seite 24 Wirtschaft & Umwelt 1/2020 Betrieb Einführung wurde das Bus- und Bahnfahren in der Steier- mark wesentlich attraktiver und es kam zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen. Im Steirertakt unterwegs Infolge dessen wurde erst- mals das Land Steiermark als Aufgabenträger für den Nah- und Regionalverkehr aktiv und erweitertedasZugsangebot und vertaktete es durch den Vorläu- fer der S-Bahn Steiermark, den Steirertakt. Mit dem Steirertakt stiegen die Fahrgastzahlen weiter und die GKB stimmte ihr Personenverkehrsangebot zwischen Bus und Zug besser ab, Haltestellen und Bahnhöfe wurden neu gestaltet und ge- meinsam mit den Gemeinden und dem Land Steiermark wurden die Park&Ride-Anlagen an den Bahnhöfen ausgebaut. Seit 2007 sind die Strecken der GKB Teil der neuen S-Bahn Steiermark. Die S7 verbindet Graz – Lieboch – Köflach, die S6 Graz – Lieboch – Wies/Eibis- wald. Nachdem die Koralmbahn für den eingleisigen, dieselbe- triebenen Betrieb freigegeben wurde, erhielt die neue Verbin- dung Graz – Wettmannstätten – Wies/Eibiswald die Bezeich- nung S6, die alte Stammstrecke erhielt die Bezeichnung S61. Damit betreibt die GKB derzeit drei S-Bahnstrecken (92 Stre- ª CHRONOLOGIE DER GKB  DIE BAHN DER WESTSTEIRER*INNEN IM ÜBERBLICK 1855 „Bewilligung zum Baue und Betriebe einer für den Personen- und Sachtransport bestimmten Lokomotiveisenbahn von Köflach nach Graz“ 1858 Gründung der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesell- schaft als Aktien-Gesellschaft 1860 Inbetriebnahme mit einem ge- mischten Zugspaar pro Tag 1873 Eröffnung des Betriebes auf der Zweigbahn Lieboch - Wies 1878 Die k.k. priviligierte Südbahn-Ge- sellschaft übernimmt den Betrieb der Bahn. 1924 GKB übernimmt den Bahnbetrieb wieder selbst 1928 Der Mehrheitsbesitz der GKB geht an die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAM). 1930 GKB übernimmt die Betriebsfüh- rung der Sulmtalbahn 1935 Gründung des Kraftwagenbetrie- bes der GKB 1946 Aufgrund des Verstaatlichungs- gesetzes geht die ÖAM in das Eigentum der Republik Öster- reich über. 1967 Einstellung des Personenver- kehrs auf der Sulmtalbahn 1973 Nach der Fusion zwischen ÖAM und VÖEST entsteht der neue Mutterkonzern der GKB, die VÖEST-ALPINE AG 1998 Vor der Auskohlung der Lager- stätten im Bezirk Voitsberg wird die GKB in die GKB-Bergbau GmbH und die Graz-Köflacher- Eisenbahn GmbH (GKE) getrennt 2000 Gründung der LTE – Logistik und Transport GmbH, um am liberali- sierten Güter-verkehr teilnehmen zu können. 2004 Gründung der Adria Transport d.o.o. als Kooperation mit dem Betreiber des Hafens Koper. 2008 Betriebsaufnahme Wettmann­ stätten – Graz auf der Koralm- bahn 2017– 2019 Kooperation mit RegioJet im Fernverkehr Wien - Prag ckenkilometer). Bis Dezember 2025 soll die Köflacherbahn und die Wieserbahn elektrifiziert werden, gleichzeitig mit Inbe- triebnahme der Koralmbahn soll die Elektrifizierung abgeschlos- sen sein. Personal & Ausbildung Die Muttergesellschaft GKB selbst hat einen Mitarbeiter- stand von 447 Mitarbeiter*innen (2018), die LTE-Group rd. 500 (2020) und die Adria Transport 40 Mitarbeiter*innen. Die GKB spielt vor allem im regionalen Personenverkehr eine wichtige Rolle für den Arbeitsmarkt in der Weststeiermark. Im gesamten Konzern arbeiten aktuell 1.000 Beschäftigte. Für die Ausbildung der Mitarbeiter*innen des eige- nen und anderer Unternehmen hat die GKB 2001 ein eigenes Ausbildungszentrum gegründet. Mittlerweile stehen neben einem mobilen auch ein moderner ortsfester Führerstandsimulator sowie nachgebaute Bedienmo- dule, wie z.B. für Eisenbahn- kreuzungssicherungsanlagen, für Schulungszwecke zur Ver- fügung. Die GKB legt außerdem von Beginn an, großen Wert auf die Förderung von Frauen in Technikberufen. In der eigenen Lehrwerkstätte werden derzeit 13 Lehrlinge ausgebildet. FOTOS: GKB_FOTOARCHIV (1), GKB_FOTOARCHIV_FERK (1), GKB_FOTOARCHIV_MONTENERO (1)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIxOTE=