WUM 01/2020
www.arbeiterkammer.at Wirtschaft & Umwelt 1/2020 Seite 31 Aktion Solidarität und Sozialstaat statt Markt In Zeiten der Coronakrise können wir nicht auf Veranstaltungen hinweisen. Die Menschen sollen daheim bleiben, statt zu konsumieren. Wir werden also zu einem sehr klimafreundlichen Lebensstil gezwungen. Die Corona-Epidemie macht deut- lich: Wenn dringendes Handeln notwendig ist, überlässt niemand die Lösung des Problems dem Markt. Wir vertrauen auf den Sozialstaat, die Sozialpartner und die öffentlichen Unternehmen. Die Lehre sollten wir auch auf den Klimaschutz und die Zeit nach Corona anwenden. MOBILITÄT Arbeitswege auf Klimakurs bringen Arbeitswege verursachen einen erheblichen Teil des Verkehrs in Österreich. Dabei ist der Anteil von Autofahrten größer, als bei den Alltagswegen. Die Fahrten in die Arbeit sind ein wichtiger Hebel, um die Klimabilanz der Personenmobili- tät zu verbessern. Klimaverträgliche Arbeitswege erzeugen Mehrwert für Beschäftigte (weniger Stress, Kostenersparnis), die Umwelt, die Unternehmen und umliegende Gemeinden. Die Publikation des VCÖ (Mobilität mit Zukunft 1/2020; Gratis-Download www.vcoe.at ) untersucht die derzeitige Situati- on und liefert zahlreiche positive Beispiele und Möglichkeiten zur Veränderung. So profitieren Besser- verdienende derzeit viel stärker vom Pendlerpauschale als Ärmere. Jene 25 Prozent der Haushalte mit dem höchsten Einkommen erhalten rund zwölfmal so viel wie die 25 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen. Ein wichtiger Ansatz wäre auch ein verpflichtendes betriebliches Mobi- litätsmanagement. HH HOTLINE Arbeit und Corona – Rat und Hilfe Zu den brennendsten mit der Arbeit verbundenen Fragen haben AK und ÖGB eine eigene Website mit Fragen und Antworten (u.a. zu Kurzarbeit, Sonderurlaub, Te- learbeit) eingerichtet, die regel- mäßig aktualisiert wird (https:// jobundcorona.at/) . Es geht darum sicherzustellen, dass trotz Corona- Krise möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. Dafür werden neue Maßnahmen entwickelt, die auch nur für diese einzigartige Krise gelten sollen. Auch wenn persönliche Beratungen vorüberge- hend in den Arbeiterkammern nicht möglich sind, stehen österreichweit die Kolleg*innen der AK telefo- nisch und per Email für Fragen und Probleme zur Verfügung. Neben den üblichen Telefonnummern der AK gibt es auch eine gemeinsame kostenfreie Hotline von AK und ÖGB, die Montag bis Freitag ab 9.00 Uhr erreichbar ist: 0800 22 12 00 80. „Alle, die zur Bewältigung der Krise beitragen und arbeiten, damit das Leben in Österreich ge- ordnet weitergeht, müssen große Anstrengungen leisten und sind Held*innen.“ (Zitat BAK Präsidentin Renate Anderl) SL TIPP BUCH Eine andere Welt ist möglich Vandana Shiva, Lionel Astruc: Eine andere Welt ist möglich – Auffor- derung zum zivilen Ungehorsam, ökom Verlag, München 2019. Der französische Journalist Lionel Astruc begleitete die indische Um- weltaktivistin Vandana Shiva bei ihrer Arbeit. 1987 war das Schlüs- seljahr für Shiva. Bei einem Semi- nar der Saatgutindustrie sprachen deren Vertreter ganz offen über ihren Plan, mithilfe des Patenrechts und gentechnisch veränderten Organismen die Kontrolle über das Saatgut zu erlangen. Bereits auf ihrem Rückflug nach Indien entwickelte sie eine Widerstands- strategie. Seither kämpft sie für das Recht auf Saatgut. In diesem Buch spricht sie über ihre Aktionen und die Themen die ihr am Herzen liegen: Ernährungssouvernität, Glo- balisierungskritik, Rohstoffkriege, Saatgutbefreiung, Ökofeminismus und Demokratie. „Gemeinsam kön- nen wir das scheinbar Unmögliche schaffen: Die Kontrolle über unsere Lebensgrundlagen zurückzugewin- nen.“ SI FOTOS: AHMENT-STOCK.ADOBE.COM (1) AKTION WWF-Petition gegen die Plastikflut Um die Plastikflut einzudämmen, hat der WWF eine weltweite Petition gestartet. Auf der Seite https:// www.wwf.at/de/ plastikflut-petition/ kann die Politik aufgefordert werden, sich für ein internationales Abkommen gegen den Plastikeintrag in die Meere einzu- setzen, beispiels- weise mit einem Pfandsystem. Auch die österreichische Politik muss sich auf EU- und UN- Ebene für verpflich- tende Regelungen einsetzen. Auch hierzulande muss verhindert werden, dass schädliches Plastik in die Um- welt gelangt. SI jobundcorona.at Hotline 0800 22 12 00 80
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