Wirtschaft und Umwelt 03 2018

bzw. teilgegart) sorgt dafür, dass der Reis schneller gar ist. Durch das Druckverfahren werden aber nicht nur Vitamine und Mineral- stoffe der äußeren Schicht in das Reiskorn transportiert, sondern auch die Schwermetalle. • Auch die Cadmium-Grenz- werte wurden bei allen Proben eingehalten, auch wenn sich im Detail doch deutliche Unter- schiede zeigten: Der Reis aus Österreich enthielt von allen untersuchten Proben den nied- rigsten Cadmium-Gehalt. Ge- folgt vom „S-Budget Parboiled Langkornreis“ aus Italien und der Rollgerste aus Österreich. Den höchsten Cadmium-Gehalt enthielt „dm Bio Basmati Voll- kornreis“. Wie gefährlich ist Arsen? Die Belastung mit Arsen in vielen Ländern Südostasiens gilt als die größte Vergiftungswelle der Menschheitsgeschichte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit rund 150 Millionen Menschen von Grundwasser mit gesundheitsschädlicher Arsen- belastung abhängig sind. Durch den ertragreichen Nassreisbau gelangen höhere Arsenbela- stungen noch zusätzlich in das Lebensmittel Reis. Warum enthält Reis anorganisches Arsen? Aufgrund des Arsengehaltes im Boden, der Atmosphäre oder des Wassers, welches zur Bewässerung verwendet wird, kann Arsen in pflanzliche Le- bensmittel gelangen. Der welt- weite Reisanbau ist vorwiegend Nassreisanbau. Dabei werden die Reisfelder mit Wasser geflu- tet und die Reispflanze wächst im Wasser. Dieser Anbau ist sehr ertragreich und es kommt zu keiner Unkrautbildung. Jedoch kann durch arsenbe- lastetes Wasser sich dieses in die Reispflanze einlagern. Da Arsen wasserlöslich ist, wird das Arsen auch aus dem Boden gelöst und in die Pflanze aufgenommen. Die Aufnahme von anorganischem Arsen im Reiskorn erfolgt vor allem in der Randschicht. Im Gegensatz dazu ist der Trockenreisanbau eine sehr ar- beitsintensive Anbaumethode, da das Unkraut zwischen den Reispflanzen manuell bzw. me- chanisch entfernt werden muss. Der Ertrag dieser Methode ist deutlich geringer. Allerdings zeigt die Erfahrung und auch der AK-Test, dass Reis aus Trockenreisanbau niedrige bzw. nicht bestimmbare Arsenge- halte hat. ¨ AK-TIPPS: ARSEN-GEHALT IM REIS VERRINGERN Reisverbrauch In Deutschland – und in Östereich ist das ähnlich – werden jährlich 3,3 kg Reis pro Kopf gegessen – der EU-Schnitt liegt bei etwa 10 kg. Asiaten essen den meisten Reis – nämlich bis zu 120 kg pro Kopf und Jahr! www.arbeiterkammer.at Wirtschaft & Umwelt 3/2018 Seite 27 Dem Reis auf's Korn gefühlt hat die AK OÖ. • Durch Waschen mit Wasser vor dem Kochen lässt sich der Arsen-Gehalt im Reis reduzieren. Deshalb sollte Reis so oft mit Wasser gespült werden, bis das Wasser klar ist. • Zusätzlich sollte Reis in deutlich mehr als nur der üblichen doppelten Menge Wasser gekocht werden und anschlie- ßend das überschüssige Kochwasser weggeschüttet werden. Da Arsen was- serlöslich ist kann so der Gehalt reduziert werden. • Im Hinblick auf die Cadmium-Aufnahme kann aus ernährungsphysiologischer Sicht empfohlen werden, dass Kon- sumentInnen und vor allem Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere und Stillende auf einen guten Mineralstoffsta- tus von Eisen, Zink und Calcium achten sollten, da dadurch die Aufnahme von Cadmium verringert wird. • Grundsätzlich sollte Ernährung ab- wechslungsreich sein. Es empfiehlt sich, Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke nicht täglich zu verzehren und Alternati- ven zu Reis auszuprobieren.

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