Wirtschaft und Umwelt 04/2018
* Werner Hochreiter ist Jurist und Mitarbeiter der Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien. L ärm ist unerwünschter, störender, belästigender Schall. Ruheschutz und die akustische Umgebungsquali- tät entscheiden über Erholungsmög- lichkeit und Wohlfühlen beim Wohnen. Verkehrslärm ist laut der WHO nach der Luftverschmutzung das zweit- größte Umweltproblem mit Auswir- kungen auf die Gesundheit in der EU. Die EuropäerInnen verlieren jedes Jahr mindestens eine Million gesunde Lebensjahre durch die Auswirkungen von Umgebungslärm. Verkehrslärmbe- troffene sind im Rahmen der Aktions- planung gemäß der 2002 beschlosse- nen EU-Umgebungslärmrichtlinie (En- vironmental Noise Directive – END) im Fünfjahresrhythmus zu erheben. Seit 2009 gibt es so erstmals Daten zur ob- jektiven Lärmbelastung in Österreich. Der Vorteil ist, dass sie örtlich genau auswertbar sind. Gemäß END werden der Tag-Abend-Nacht-Lärmindex Lden („den“ bedeutet day-evening-night, also 6–19, 19–22 und 22–6 Uhr) sowie der Nachtlärmindex (Lnight) erhoben, um die jeweils über ein Jahr gemittelte Lärmbelastung während der Tageszeit- abschnitte abzubilden. Diese physikalischen Größen wer- den für das hochrangige Straßen- und Schienennetz und Flughäfen sowie für FOTOS: EML/AK WIEN (1) Verkehrslärmschutz im Dornröschenschlaf www.ak-umwelt.at Seite 10 Wirtschaft & Umwelt 4/2018 Vorbilder Gesundheit Die im Sommer 2018 vorgelegten Umgebungslärm aktionspläne lassen wieder die grundlegenden Fragen unbeantwortet. Und ein Verkehrslärm schutzgesetz ist nicht in Sicht. Was wären denn sinnvolle nächste Schritte? VON WERNER HOCHREITER * In der Schweiz gibt der Bund den Lärmschutz seit 45 Jahren vor. Österreichs Lärmschutz reicht nicht für einen gesunden Schlaf. S. 14 S. 18 Schwerpunkt Lärmschutz
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