Wirtschaft und Umwelt 04/2018
wurde auf Fahrgemeinschaften gelegt. So werden nunmehr nicht nur an den Eingängen Parkplätze für Fahrgemein- schaften reserviert; auch der Parkplatz für BesucherInnen kann für Fahrgemeinschaften geöffnet werden. Zur Koordi- nation der gemeinsamen Ar- beitswege wurde nach längerer Anbietersichtung die App „Two- Go“ am Standort implementiert. Da deren Erfolg von einer kriti- schen Menge an NutzerInnen abhängt, werden Kooperatio- nen mit anderen Organisatio- nen in Kärnten angestrebt. Mit gezielter Werbung sollten daher NutzerInnen der ersten Stunde gehalten und neue gewonnen werden. Darüber hinaus wird die App in die Dienstreisebuchung integriert – auch in Koopera- tion mit deutschen Standorten. Im Rahmen des EU-Projekts STEVE (siehe Kasten Seite 24) wird auch über eine Integration weiterer Apps im Raum Villach (ÖV, Sharing-Systeme) disku- tiert. Verbleibender motorisierter Individualverkehr soll möglichst auf E-Mobilität umgelenkt wer- den. Zu diesem Zweck wurde bereits ein neuer Parkplatz für mehr als 300 Ladepunkte vorverrohrt. Eine Kooperations- veranstaltung mit der Plattform Austrian Mobile Power (an der Infineon auch selbst beteiligt ist) sollte das Bewusstsein für E-Mobilität schärfen. Für Dienstreisen über kürzere Di- stanzen steht ein E-Mobil zur Verfügung. Aber auch abseits der E-Mobilität gibt es Bestre- bungen, Dienstreisen ökologi- scher zu gestalten: Neben der Bildung von Fahrgemeinschaf- ten werden bei nachgewiesener Nutzung der ÖBB Vorteilscard die Kosten refundiert. Für die Nutzung von Fahrrädern auf Dienstreisen sollen ebenfalls finanzielle Anreize geschaffen werden. Kooperation mit anderen Stakeholdern Green Way wirkt nicht nur nach innen. Durch die Bedeu- tung von Infineon als Arbeitge- ber in der Region sollen auch Anregungen für Mobilitäts- konzepte abseits des Betriebs entwickelt werden. Zur Verbes- serung des Angebots an öffent- lichen Verkehrsmitteln gibt es regelmäßige Abstimmungen mit Stadt, Land sowie Verkehrsver- bund und -betrieben. Zu Beginn dieser Abstimmungsrunden war der Villacher Infineon- Standort stündlich mit einem öffentlichen Bus zu erreichen. Seit September 2017 ist er auf zwei unterschiedlichen Rou- ten im 15-Minuten-Takt an die Bahn angebunden. Innerhalb weniger Monate stieg damit die Zahl der NutzerInnen von 30 auf mehr als 100. Auf Grundlage einer Betriebsvereinbarung wird nunmehr allen Beschäftigten ein Job-Ticket zur Verfügung ge- stellt, die Arbeitswege mit dem ÖV sind somit für alle Mitarbei- terInnen kostenlos. Zusätzlich machen sich die Projektverantwortlichen DIE UNTERSTÜTZUNG DES PROJEKTS DURCH VORSTAND UND BETRIEBSRAT ERLEICHTERT DEN UMGANG MIT WIDER- STÄNDEN. www.arbeiterkammer.at Wirtschaft & Umwelt 4/2018 Seite 23 Der VCÖ setzt sich als gemeinwohlorientierte Organisation seit 1988 für ein ökologisch verträgli- ches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem ein. Gemeinsam mit dem Bundes- ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, dem heutigen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und den Österreichischen Bundes- bahnen – sowie weiteren KooperationspartnerInnen – vergibt der VCÖ jährlich den sogenannten Mobi- litätspreis. Damit werden sowohl in den einzelnen Ländern als auch bundesweit Projekte ausgezeich- net, die zu einer Reduktion von Emissionen, Lärm und Unfallzahlen beitragen. Zum Thema „Gesell- schaft.Wandel.Mobilität“ wurden 2018 insgesamt 321 Projekteeingereicht. 321 PROJEKTE EINGEREICHT DER VCÖ-MOBILITÄTSPREIS welcome2villach.at Als Kooperation zwischen Stadtverwaltung, Tourismusorganisation, Industrieunternehmen und Fachhochschule soll die Plattform die Vorzüge Villachs aufzeigen. https://www.welcome2villach.at/ ª Rund 600 Fahrradabstellplätze für Mitarbeiter werden regelmäßig genutzt.
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