Wirtschaft und Umwelt 04/2018
www.ak-umwelt.at Seite 24 Wirtschaft & Umwelt 4/2018 Betrieb auch über die Verkürzung der Arbeitswege Gedanken. Um neue MitarbeiterInnen für den Wohnort Villach zu begeistern, beteiligt sich Infineon an der Plattform welcome2villach.at und an Maßnahmen zur Stei- gerung der Attraktivität der (Innen-)Stadt. Dazu zählen auch verkehrsplanerische Ansätze- wie die Errichtung von Radwe- gen und Begegnungszonen. Im EU-Projekt STEVE (siehe Kasten) kooperiert Infineon in der Region mit der KELAG, der FH Kärnten, der Stadt Villach und dem Tourismusverband Region Villach. Im Zuge des- sen sollen ein E-Bike- und Quadricycles-Sharing-System eingerichtet und neue E-Mobi- litätslösungen getestet werden. Wird die neue Mobilitätsplatt- form in das Bonussystem des Villacher Stadtmarketings inte- griert, könnte man auf Anhieb 17.000 NutzerInnen erreichen. Auch in der Bundespolitik beteiligt sich Infineon im Um- feld des BMVIT an ExpertInnen- runden zum Thema Mobilität. Mit der Alpen Adria Universität Klagenfurt werden in einem ge- meinsamen Projekt Mobilitäts- gewohnheiten durchleuchtet. Eine E-Mobility-Strategie für sämtliche Standorte in Öster- reich ist in Erarbeitung. Laut Ranking des Wirt- schaftsmagazins Trend zählte ª NUTZUNGSKONFLIKTE ANALYSIEREN EU-PROJEKT STEVE STEVE (Smart-Taylored L-category Electric Verhicle Demonstration in Heterogenous Urban Use-cases) ist ein im Rahmen des EU-Forschungsförderprogramms Horizon 2020 gefördertes Projekt, in dem rund 20 Partner aus sieben Staaten neue Formen von Elektromobilität in Städten mittlerer Größe erforschen. Angesichts der Nut- zungskonflikte, Staus und Luftverschmut- zung im städtischen Raum möchten die Projektpartner neue Verkehrslösungen für eine immer stärker alternde und wachsen- de Stadtbevölkerung finden – schon heute leben 74 Prozent der EU-BürgerInnen in Städten. Koordiniert wird das Projekt von Infineon in Österreich. Neben Industrie- und Klein- und Mittel- betrieben sind auch wissenschaftliche Einrichtungen und Stadtverwaltungen beteiligt. Als Testregionen für die unter- suchte Nutzung von Elektro-Leichtfahr- zeugen und Elektro-Bikes wurden Villach, Turin und Venaria in Italien sowie Calvià auf Mallorca ausgewählt. Die Nutzungs- muster werden auch zielgruppenspezi- fisch – u.a. Studierende, PendlerInnen, TouristInnen – analysiert. Schlussendlich sollen die Projektergebnisse auch der Europäischen Kommission als Informati- onsgrundlage für Handlungsanleitungen für nachhaltige städtische Mobilitätskon- zepte dienen. Infineon Technologies Austria im Jahr 2016 zu den drei for- schungsstärksten Industrieun- ternehmen Österreichs. Inhalt- liche Schwerpunkte werden in den Bereichen (Mikro-)Elektro- nik, Mechatronik, Geoinforma- tion, erneuerbare Energie und Energieeffizienz gesetzt. Dabei geht es auch um zukunftsfähige Mobilitätskonzepte wie Hyb- rid- und Elektrofahrzeuge oder optische Abstandsmessung bei Fahrzeugen. Bei Steuerelekt- ronik-Bauteilen für den Antrieb von Elektrofahrzeugen wird das globale Geschäft von Österreich aus vorangetrieben. Nachhaltige Mobilität als Kerngeschäft Villach ist das globale Infineon-Kompetenzzentrum für Siliziumkarbid und Gallium- nitrid. Das Halbleitermaterial Siliziumkarbid spielt für Lade- möglichkeiten von E-Fahrzeu- gen eine bedeutende Rolle, da es die Effizienz der Umwand- lung von Strom erhöht und eine weitere Miniaturisierung in der Anwendung ermöglicht. Aktuell planen die großen deutschen Autohersteller die Errichtung von Ultraschnell- Ladestationen in Europa. Diese Mit der App Two-Go setzt man bei Infineon auch auf Fahrgemeinschaften. FOTOS: INFINEON AUSTRIA (2)
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