AK für Sie, Dez. 2018 / Jän. 2019

14 AK FÜR SIE 12/2018–01/2019 Durchgesetzt MehrGeld bei mehrVerantwortung Dickes Plus am Lohn- zettel der ArbeiterInnen bei Manner: Betriebsrat Christian Hackl hat durchgesetzt, dass viele Angelernte als Fachkräf- te eingestuft werden. D ie Arbeitswelt ändert sich ra- sant. Und damit auch die An- forderungen an die Beschäf- tigten jedes Unternehmens. Wer als Hilfskra beginnt und sich engagiert, wird im Laufe der Zeit mit zusätzli- chen Aufgaben und mehr Verantwor- tung betraut. „Das muss sich für die Kolleginnen und Kollegen auch loh- nen“, sagt Christian Hackl, Betriebs- ratsvorsitzender der ArbeiterInnen beim Schni†enhersteller Manner. Im Rahmen der Verhandlungen des Kollektivvertrags ist dem Betriebsrat aufgefallen, dass sehr viele ArbeiterIn- nen bei Manner in der Lohnkategorie 5 eingestu sind, also als Hilfskrä e. „Wir haben uns gefragt: Stimmen die Stellen- beschreibungen und die tatsächlichen Tätigkeiten unserer Kolleginnen und Kollegen überhaupt noch überein?“, sagt Christian Hackl. Gemeinsam mit der Personalchefin wurden die Stellenbe- schreibungen neu definiert und aktuali- siert. Zwei Dri†el der Belegscha sind nun in der Lohnkategorie 3 eingestu . Aufwertung „Für die ArbeiterInnen ist das ein gro- ßer Sprung und bedeutet ein Plus von bis zu 150 Euro bru†o“, freut sich Chris- tian Hackl. Und: „Für unsere Arbeite- rinnen und Arbeiter ist es auch eine große Aufwertung ihres Stellenwerts im Betrieb. Sie gelten nun als qualifi- zierte Fachkra .“ Daniel Mosic arbeitet im Lager und profitiert bereits vom Erfolg seines Be- triebsrats: „Ich bin sehr zufrieden und stolz, dass der Betriebsrat so hinter uns steht. Meiner Meinung nach ist er der beste in ganz Österreich.“ Erst seit we- nigen Monaten ist Carmen Speil im Unternehmen. Dennoch kommt auch ihr die neue Regelung zugute. Dazu Christian Hackl: „Wir haben verein- bart, dass nun einmal im Jahr eine Eva- luierung der Lohnkategorien erfolgt.“ Auch punkto Zwölf-Stunden-Tag lässt Betriebsrat Christian Hackl mit ei- ner Erfolgsmeldung auŸorchen. Nach der Betriebsversammlung im Juni, bei der er vor den negativen gesundheitli- chen Auswirkungen des Zwölf-Stun- den-Tags gewarnt hat, hat sich der Manner-Finanzvorstand mit einem Schreiben an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet. Er hat bestätigt, dass ein Zwölf-Stunden-Schichtbetrieb in der Produktion nicht geplant ist und es diesen bei Manner in der Produktion nicht geben wird (Notsituation ausge- nommen). n Markus Mittermüller Manner-Betriebsrat Christian Hackl (links) mit seinen KollegInnen, die für dieWafferln sorgen: Lohnplus bis zu 150 Euro erreicht Fotos:Thomas Lehmann

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