WUM 01/2020

MIKROPLASTIK In der Tiefsee entdeckt Im Pazifischen Ozean in rund 6.500Meter Tiefe haben britische Forscher*innen einen bislang un- bekannten Flohkrebs entdeckt. Das Bedenkliche daran: Die neue Tiefsee-Art enthält Plastik in ihrem Körper. Die Forscher*innen gaben ihm daher den Namen Eu- rythenes plasticus. „Damit wollen wir ein starkes Zeichen gegen die Meeresverschmutzung setzen und deutlich machen, dass drin- gend etwas gegen die Plastikflut getan werden muss“, argu- mentiert der Forschungsleiter. Im Wasser wird der Plastikmüll zu Mikroplastik zerkleinert und wird von Tieren wie E. Plasticus aufgenommen. Der im Flohkrebs gefundene Kunststoff PET sowie andere Kunststoffe können sich im Meer mit Schadstoffen aus der Industrie verbinden, die sich nur sehr langsam abbauen. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert daher dringend ein UN-Abkommen, das welt- weit die Müllreduktion und ein verbessertes Abfallmanagement vorschreibt. Auch Europa ist dringend gefordert. SI DIGITALE VIGNETTE Keine Megastrafen mehr Wer in Österreich die Autobahn mit einem Pkw benützt, kann neben der „Klebevignette“ die Maut auch online entrichten. Diese digitale Vignette gilt dann aber nur für das eingetragene Kfz-Kennzeichen. Nicht wenige vergessen aber ein geändertes Kfz-Kennzeichen (va. beim Umzug in einen anderen politi- schenBezirk)beiderASFINAGzu registrieren. Das kann aber böse enden, weil mit jeder neuen Auto- bahnauffahrt eine „Ersatzmaut“ à 120 € für die unbeabsichtigte Mautprellerei fällig wird. Bei eini- gen (z.B. Pendler*innen) kommt dabei innerhalb von 4 bis 6 Wo- chen einiges zusammen. Künftig soll dieses Versehen nur mehr Nachrichten sich aus dem Klimaabkommen von Paris ergibt. Gegen das Urteil ist eine Berufung beim Obersten Gericht (Supreme Court) des Vereinigten Königreichs möglich. Von der Regierung ist diese nicht zu erwarten, da Boris Johnson ein Gegner des Projekts ist. Jedoch plant der Flughafen Heathrow, selbst beim Supreme Court Berufung einzulegen. CS EU-INVESTITIONSPLAN Geld für Just Transition Die EU soll bis 2050 zum ersten klimaneutralen Wirtschaftsraum der Welt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind einerseits massive Investitionen erforder- lich. Die Umstellungen in der Pro- duktion werden zu ungleichen Entwicklungen in Branchen und Regionen führen. Um für beides vorzusorgen, hat die Europä- ische Kommission am 14. Jänner 2020 einen Investitionsplan für ein zukunftsfähiges Europa (bzw. für den europäischen Grünen Deal) und einen Mechanismus FOTO: EML AK WIEN (1) Seite 4 Wirtschaft & Umwelt 1/2020 höchstens mit 120 € geahndet werden. Tipp: Genauere Details bei ASFINAG – Hotline (0800 400 12 400) erfragen. FG FLUGHAFEN HEATHROW Immer diese dritten Pisten … Der Plan für den Bau der dritten Landebahn am Flughafen Hea- throw, dem Flughafen mit dem höchsten Passagieraufkommen in Europa, ist unzulässig. Dies entschied das Berufungsgericht von England und Wales (Court of Appeal) am 27. Februar, nachdem Umweltorganisationen sowie die Stadt London und andere Gemeinden gegen den Plan Einspruch erhoben hatten. Das Gericht hebt mit dem Urteil (Verfahren C1/2019/1154) das „Airports National Policy State- ment“ auf, die politische Pla- nungsgrundlage für die Flugha- fenerweiterung. Der Grund ist die unzureichende Berücksichtigung der Verpflichtung zur Verringe- rung der CO 2 -Emissionen, die FLOTTENZIELE Immer mehr Neuwagen mit hohem CO 2 -Ausstoß Das dritte Jahr in Folge stieg 2019 der durchschnittliche CO 2 -Ausstoß der in Österreich neu zugelassenen Pkw. berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Zahlen der Statistik Austria. Während seit dem Jahr 2000 bis 2016 – im Einklang mit den Zielen der EU für den Flottenver- brauch der Autos – eine deutliche Abnahme des mittleren CO 2 -Ausstoßes der Pkw zu beobachten war, stiegen die durchschnittlichen Emissionen der Benziner von 122 auf 128 Gramm pro Kilometer (g/km) (nach dem alten Messzyklus NEFZ); bei Diesel stiegen die Werte in diesen drei Jahren sogar von 123 auf 133 g/km. Dies geht damit einher, dass in diesen drei Jahren die Zahl der Neuwagen mit einem Ausstoß von über 150 g/km – also der besonders emissionsstarken Pkw – um 74 Prozent zunahm, während die der besonders emissionsarmen Fahrzeuge (unter 100 g/km) um 64 Prozent sank. Die Zahl der Null-Emissionsfahrzeuge (vor allem Elektro- autos) nimmt zwar zu, aber bei weitem nicht so rasch, wie es notwendig wäre, um die Zunahme bei den Verbrennungsmo- toren zu kompensieren. CS www.ak-umwelt.at Plastikmüll ist nicht nur am Strand, sondern sogar in der Tiefsee zu finden.

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