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NeUe LeitLiNieN ZUr
LUFtQUaLitÄt
Die Weltgesundheits-
organisation (WHO) will
ihre Luftqualitätsleitlinien
überarbeiten.
Bis 2013 wird dazu der Stand
der Forschung ausgewertet.
In einem ersten Bericht („RE-
VIHAP“) zu den gesundheitli-
chen Auswirkungen der Luft-
verschmutzung sind jetzt erste
Ergebnisse publiziert worden.
Die Kausalität zwischen erhöh-
ter Feinstaub-Konzentration
(PM 2,5) und Sterbefällen
bei Atemwegs- und Herz-
Kreislauferkrankungen konnte
demnach erhärtet werden.
Vermutet wird auch ein Zusam-
menhang zwischen Feinstaub
und Diabetes. Über 80 Pro-
zent der Menschen in Europa
leben in Gebieten, in denen die
Qualitätsleitlinien der WHO
überschritten werden und die
Lebenserwartung im Durch-
schnitt um 8,6 Monate sinkt.
Der Bericht spricht sich für ver-
schärfte EU-Grenzwerte aus,
da der derzeitige Grenzwert in
der EU doppelt so hoch wie die
WHO-Qualitätsleitlinien ist.
FG
lkw
FraNKreiCH erHÖHt
aUF 44 toNNeN
Kritik an der Erhöhung der
LKW-Tonnagen kommt
von ungewohnter Seite.
Kaum im Amt; hat der sozi-
alistische Verkehrsminister
Frédéric Cuvillier – er ist pikan-
terweise der Umweltministerin
„beigeordnet“ – das zulässige
Gesamtgewicht von LKW von
40 auf 44 Tonnen erhöht. Seit
heuer gilt diese Regelung für
alle LKW im nationalen Ver-
kehr, die nach dem 1.10.2009
zugelassen wurden und soll
schrittweise auf ältere LKW
ausgedehnt werden. Prompt
folgte Kritik – allerdings von
ungewöhnlicher Seite: Die
*
Dr. Christoph Streissler
ist
Chemiker und Mitarbeiter der
Abteilung Umwelt & Verkehr in
der AK Wien.
NAcHRicHteN
Weniger Energiebedarf
bei gleichem Komfort
– eine unbestrittene For-
derung der Klima- und
Energiepolitik. Viele der
Häuser, die in früheren
Jahrzehnten gebaut
wurden, lassen hier sehr
zu wünschen übrig.
Daher wird seit langem
gefordert, dass diese
älteren Wohngebäude
thermisch-energetisch
saniert werden.
Dazu hat der Bund in den
letzten Jahren jeweils 70
Millionen Euro an För-
dermitteln zur Verfügung
gestellt – zusätzlich zu
den Förderungen der
Länder. Leider war das
Interesse an diesem Geld
im vergangenen Jahr
gering: Ein Viertel der
Mittel blieb ungenutzt
liegen. Der Grund ist die
eigenwillige Gestaltung
der Förderung: Es sind
fast ausschließlich Besit-
zer von Ein- und Zweifa-
milienhäusern sowie von
Eigentumswohnungen,
die die Förderung
beantragen können. Sie
haben sich die Rosinen
schon aus dem Kuchen
geholt.
Über 40 Prozent der
Wohnungen in Österreich
sind Mietwohnungen. Ihr
Anteil an den Förderfällen
aus dem Sanierungs-
scheck war 2012 nicht
einmal vier Prozent. Aus
verteilungspolitischen
Gründen ist der Bereich
der Mietwohnungen aber
der wichtigste, da dort
der höchste Anteil an
Menschen mit geringem
Einkommen lebt. Doch
statt endlich die Sanie-
rung von Mietobjekten
wirksam zu fördern,
erhöhen die zwei zustän-
digen Minister die Förde-
rung für die Häuselbauer
und hoffen so, das Geld
los zu werden.
Im Vergleich dazu ist die
Sanierungsförderung
in den Bundesländern
bedeutend besser kons-
truiert. Warum also nicht
die Bundesmittel den
Ländern zur Verteilung
überlassen. Ein Aufsto-
cken der Wohnbauför-
derung ist ein Beitrag zu
leistbarem Wohnen für
alle.
Diesem Zweck sollten
die Gelder auch gewid-
met sein, die der Bund
den Ländern für den
Wohnbau überweist. Die
Zweckwidmung dieser
Gelder wieder einzu-
führen, ist eine logische
Forderung.
kommeNtAR VoN CHRiStopH StReiSSleR
Die MitteL ZUM ZWeCK
Vor einem Jahr fragte ich an dieser Stelle unter dem
Titel „Sanierung der Sanierung“: Wann wird endlich
die Bundesförderung für die Wärmedämmung von
Wohngebäuden vom Kopf auf die Füße gestellt?
Leider steht sie noch immer auf dem Kopf. Deshalb
fließt das Geld weiterhin von unten nach oben.
kommeNtAR VoN RuuD kleiN
Wirtschaft & UmWelt 1/2013
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