Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  12 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 12 / 32 Next Page
Page Background

12

AK FÜR SIE 09/2015

L

aut internationalen Studien zählen

Deutschland und Österreich zu den

ungleichsten Staaten Europas, was

die Vermögen angeht. Unser Land hat ex-

trem niedrige vermögensbezogene Steuern,

die reichsten 5 Prozent der Bevölkerung

verfügen über weit mehr als die Hälfte des

gesamten Vermögens. Dazu kommt: Erben

ist der Hauptgrund, warum man reich wird,

die eigene Leistung zählt immer weniger.

ÖGB und AK wollen nun gemeinsam mit

dem Deutschen Gewerkschaftsbund ver-

stärkt dagegenhalten. Mit einer „Allianz für

Gerechtigkeit“.

Steuern auf Vermögen

Im Rahmen der Alpbacher Wirtschaftsge-

spräche präsentierten Reiner Hoffmann

(DGB Vorsitzender) und Erich Foglar (ÖGB

Präsident) gemeinsam mit Rudi Kaske

(AK Präsident) eine Reihe von Maßnahmen,

die für mehr Gerechtigkeit in Wirtschaft und

Gesellschaft sorgen sollen. Unter anderem

fordern sie: höhere Löhne, eine bessere

Verteilung der Arbeit, Erbschafts- und Ver-

mögenssteuern und eine stärkere Regulie-

rung der Finanzmärkte. Abhilfe dabei soll

hier die rasche Umsetzung der Finanztrans-

aktionssteuer schaffen.

Sorge wegen Ungleichheit

AK Präsident Kaske zum Maßnahmenpaket:

„Eine Gesellschaft funktioniert nur dann,

wenn alle ein Stück vom Kuchen haben

können und sich der gesellschaftliche

Reichtum nicht auf einige wenige konzen-

triert. Wir wollen Verteilungsgerechtigkeit

für die Mindestpensionistin genauso wie für

jene Kinder, bei denen von Geburt an fest-

steht, dass sie es aufgrund ihrer Herkunft

schwieriger im Leben haben werden als

andere. Denn das Glückslos in der Geburts-

lotterie darf nicht über die Zukunft der

Kinder entscheiden.“

Der Ruf nach mehr Gerechtigkeit ist je-

denfalls kein Minderheitenprogramm, denn

der Großteil der ÖsterreicherInnen sieht die

wachsende Ungleichheit mit Sorge. In einer

aktuellen Studie mit Daten der Nationalbank

stimmen 85 Prozent gänzlich oder teilweise

zu, dass zu großer Reichtum einiger weniger

zu Problemen in der Gesellschaft führt.

R.S.

Allianz für Gerechtigkeit

Bei den Alpbacher Wirtschaftsgesprächen schloss AK Präsident Rudi

Kaske eine grenzüberschreitende „Allianz für Gerechtigkeit“.

initiativ

Foto: Michael Steindorfer

ÖGB Präsident Erich Foglar, DGB Präsident Reiner Hoffmann und AK Präsident Rudi Kaske

setzten ein Zeichen gegen Ungleichheit

AK-Aktion

Hilfe nach Schaden

bei Franken-Kredit

Mehrere 10.000 Euro Verlust: Den erlitten

Franken-KreditnehmerInnen mit einer so

genannten Stop-Loss-Klausel im Vertrag, als

die Schweizer Nationalbank im Jänner den

Franken-Kurs zum Euro freigab. Aufgrund der

Klausel sollten die Banken die Franken-Kredi-

te bei fallendem Franken-Kurs in Euro-Kredite

umwandeln, um den Verlust möglichst klein

zu halten. Tatsächlich rechneten manche

Banken erst ab einem Kurs von 1:1 um. Die

Arbeiterkammer hat deshalb den Verein für

Konsumenteninformation beauftragt, zumin-

dest einen Teil des verlorenen Gelds in einem

Sammelschlichtungsverfahren von den Ban-

ken zurückzuholen. 160 Geschädigte haben

sich gemeldet. In 14 Fällen gab es bereits

eine Einigung.

AK-Erfolg

Weniger Abgase

bei Arbeitsmotoren

Ob Rasenmäher, Motorkettensäge oder

Heckenschneider: Wer im Grünen mit von

Zweitakt-Benzinmotoren getriebenen Geräten

arbeitet, war bisher schwersten gesundheit-

lichen Belastungen ausgesetzt. So produ-

ziert eine Motorkettensäge (Baujahr 2008,

2,5 kW/h) pro Betriebsstunde 11 Mal mehr

krebserzeugendes Benzol als ein Pkw des

gleichen Baujahrs. Die AK hat jetzt eine

Verbesserung erreicht: In Betrieben ist die

Arbeit mit solchen Maschinen künftig nur

noch mit dem schadstoffärmeren Geräteben-

zin erlaubt. Auch HobbygärtnerInnen sollten

darauf umsteigen, empfiehlt die AK.

Betriebe müssen schadstoffärmeres

Gerätebenzin verwenden

Foto: picturedesk.com / Action Press / Becker + BredeL GbR