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im Blick

Nur wenig Jobs für Ältere, weil sie zu viel Lohn bekommen? Das ist falsch, so eine Studie

Foto: picturedesk.com / Visum / Werner Bachmeier

N

ur wenige ArbeitnehmerInnen be-

kommen umso mehr Lohn oder

Gehalt, je älter sie werden. Das

ergibt eine Studie des Instituts für Höhe-

re Studien über die Einkommen in der

Privatwirtschaft. Für AK Präsident Rudi

Kaske haben damit „die Unternehmen ei-

ne Ausrede weniger, warum sie zu weni-

ge Ältere beschäftigen“.

Vor allem die Arbeitsbedingungen

sind Ursache für höhere Arbeitslosigkeit

Älterer in bestimmten Berufen – zum Bei-

spiel im Gastgewerbe oder im Beherber-

gungswesen. „Ein Umstellen der Betriebe

auf alternsgerechte Arbeitsbedingungen

würde die Beschäftigung Älterer weit

mehr voranbringen als Debatten über an-

geblich höhere Löhne“, sagt Kaske.

Bonus-Malus überfällig

Und die AK will, dass Betriebe, die nur

wenige Ältere beschäftigten, einen Malus

zahlen. Er soll Betrieben zugutekommen,

die viele Ältere beschäftigen. Die Einfüh-

rung des Modells wird von der Wirtschaft

blockiert, Kaske fordert ein Umdenken.

Außerdem sollen sich die Firmen an

den Kosten der Rehabilitation bei Invali-

didät beteiligen müssen. So ist das in

den Niederlanden – und dadurch, so

Kaske, würden die Firmen mehr für die

Beschäftigung Älterer tun.

P.M.

Von wegen „zu teuer“ ...

Sie könnten keine Älteren beschäftigen, weil mit dem Alter

der Lohn steigt, sagen Unternehmer. Das ist eine Ausrede.

Unterschrift für Frauenrechte

UNO-Kampagne: AK-Kaske und ÖGB-Foglar machen mit.

wie vor Realität, auch auf dem Arbeits-

markt“, erklären Kaske und Foglar. Chan-

cengleichheit sei kein „Frauenthema“,

sondern eine gesamtgesellschaftliche

Aufgabe.

Die HeForShe-Kampagne der UNO

wurde weltweit bereits von 344.000

Männern und Burschen per Internet un-

terstützt. 2.000 Unterstützer kommen

aus Österreich. Unter den Unterstützern

sind auch US-Präsident Obama, Bun-

despräsident Heinz Fischer und der

Schauspieler Matt Damon.

P.M.

Unterstützen können Sie die UNO-

Kampagne unter

www.heforshe.org

G

egen alle Formen von Gewalt und

Diskriminierung gegenüber Frauen

und Mädchen aufzutreten: Dazu

verpflichteten sich AK Präsident Rudi

Kaske und ÖGB Präsident Erich Foglar

gegenüber dem UNO-Frauenkomitee. Sie

beteiligen sich damit an der HeForShe-

Kampagne. Ziel ist, weltweit eine Million

Unterstützungserklärungen zu sammeln.

Männer, Burschen gefragt

Die Unterstützungserklärungen sollen

ausschließlich von Männern und Bur-

schen kommen. „Die Benachteiligung

von Frauen ist auch in Österreich nach

W

as man erringt, behauptet man

hartnäckiger als das, was man

ererbt hat“, stellte Goethe bereits

fest. Erben ist grundsätzlich kein häufiges

Gesprächsthema, ist es doch oft mit dem

Tod nahestehender Menschen verbunden.

Die wenigen, denen durch ein hohes Erbe

ein sorgloses Leben beschert ist, ohne sich

selbst angestrengt zu haben, sparen dieses

Thema natürlich auch gerne aus.

Die Fakten

Beinahe jeder erbt etwas (und seien es nur

Schulden), aber beinahe niemand könn-

te vom vererbten Vermögen alleine leben.

Andererseits: Durch die hohe Konzentrati-

on von Vermögen gibt es neben den vielen

Kleinerbschaften einige wenige sehr hohe

Erbschaften. 2006 trugen die vier größten

Erbschaften etwa ein Viertel zum gesamten

Erbschaftssteueraufkommen bei. Laut einer

Studie der Wirtschaftsuniversität Wien wird

im Jahr 2030 mit bis zu 20 Milliarden Euro

mehr als doppelt so viel vererbt werden, als

noch im Jahr 2010.

Lösungen am Tisch

Diese Tatsachen verdeutlichen, dass eine

kleine Elite ohne eigene Leistung zu

enormem Reichtum kommt. Dies hat

tiefgreifende, negative Folgen. Denn mit

mehr Vermögen geht auch mehr Macht und

Einfluss einher – was sich nicht immer mit

unserer demokratischen Gesellschaft

verträgt. Erbschafts- und Schenkungssteu-

ern mit einem hohen Freibetrag von einer

Million Euro würden der steigenden

Ungleichheit entgegenwirken und eine

treffsichere Lösung für

mehr Gerechtigkeit

darstellen.

Über Erbschaften

und Gerechtigkeit

Wirtschaft

klipp&klar

Ing. Michael Ertl, BSc

AK Wien, Abteilung Wirtschafts-

wissenschaft und Statistik

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AK FÜR SIE 09/2015