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wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 09/2015

9

F

inanzieller Reichtum bleibt in Öster-

reich für die meisten Menschen

Wunschvorstellung – Vermögen

konzentriert sich auf einen kleinen

Personenkreis. Die Studie „Gerechtig-

keitsurteile und Vermögensverteilung in

Österreich“ im Auftrag der Arbeiterkam-

mer gibt nun Einblick in die Einstellungen

zu Reichtum. „Reich wird man über eigene

Leistung“ – dieser Aussage steht eine

Mehrheit skeptisch gegenüber, nur 18

Prozent glauben daran. „Reich wird man

eher nicht durch Leistung, sondern durch

Kapital. Eine gut durchdachte Erbschafts-

steuer würde ich begrüßen“, sagte auch

Alexander Steffek, Angestellter, in der AK

FÜR SIE-Umfrage.

Risse im Sozialgefüge

Gleichheit in der Gesellschaft ist in Ös-

terreich ein Ideal. So finden 45 Prozent:

„Zu großer Reichtum einiger weniger führt

zu gesellschaftlichen Problemen.“ Nur 15

Prozent lehnen die Aussage ab, und zwar

unabhängig davon, ob sie selbst arm oder

reich sind. „Es kann nicht sein, dass die

Oberschicht den meisten Reichtum besitzt

und der Rest der Gesellschaft so wenig.

Eine ungerechte Verteilung von Vermögen

führt auch zu Problemen wie Kriminalität“,

davon ist Philipp Mayr, Student, überzeugt.

Erbschafts- und Schenkungssteuer

Steuern auf Vermögen sind ein wichtiges

Instrument, um eine gerechtere Vermö-

gensverteilung und echte Chancengleich-

heit herzustellen. AK Präsident Rudi Kaske

fordert eine Erbschafts- und Schenkungs-

steuer als Beitrag zur Finanzierung der

Pflege. Zu den BefürworterInnen zählen

auch UnternehmerInnen wie Hans Peter

Haselsteiner: „Ich bin für höhere Steuern

auf Vermögen, und wenn es keine mehr

gibt, muss man eben neue einführen. Ich

lehne zwar außer der Grundsteuer Steu-

ern auf die Vermögenssubstanz ab. Aber

dass Vermögen zum Steueraufkommen

null beiträgt, ist in hohem Maße ungerecht.

Daher befürworte ich eine Erbschafts- und

Schenkungssteuer.“

BRIGITTE THEISSL

Reden wir über

den Reichtum

Laut einer neuen Studie sind die ÖsterreicherInnen überzeugt:

Zu großer Reichtum schafft Probleme für die Gesellschaft.

Fotos: Lisi Specht

Foto: picturedesk.com / APA / Hans Klaus Techt

„Ich befürworte eine Erbschafts- und

Schenkungssteuer.“

Hans Peter Haselsteiner,

Unternehmer

„Reichtum ist in Österreich nicht

gerecht verteilt. Es gibt so viele arme

Menschen, und die Vermögenden

bekommen immer mehr. Reiche

Menschen sollten eine Erbschaftssteu-

er bezahlen.“

Christa Fischer,

Heimhilfe

„Reich wird man eher nicht durch

Leistung, sondern durch Kapital.“

Alexander Steffek,

Angestellter

„Eine ungerechte Verteilung von Vermögen

führt auch zu Problemen wie Kriminalität.“

Philipp Mayr,

Student