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AK FÜR SIE 07–08/2017
Ein Stadtbummel macht Spaß. Doch für manche
wird die Kauflust zur Sucht. Ein Report über die
Grenzen des Geldausgebens und wo es Hilfe gibt.
Glabuen Wissen
S
ophie Sieber hat’s im Griff:
Wenn sie shoppen geht, dann,
weil sie etwas ganz Bestimm-
tes sucht. Sie interessiert sich
für Mode, hat gerade ihr Studi-
um beendet und jobbt derzeit.
Damit sie nicht zu viel einkauft, hat sie ei-
nen klaren Plan: „Ich setze mir immer ein
Limit, eine Geldsumme, die
ich nicht überschreiten darf.“
Viele neigen dazu, sich nach
einer Stressphase, etwa in
der Arbeit, mit einem kleinen
Einkauf zu „belohnen“. So-
phie nimmt sich dann lieber
die Laufschuhe und geht
joggen.
Einkaufen steht in Öster-
reich an fünfter Stelle der häufigsten Frei-
zeitaktivitäten. Sich etwas gönnen, sich
belohnen, wenn man etwas hinter sich ge-
bracht hat: Wer kennt das nicht? Da greift
man schon mal zur neuen Handtasche, ei-
nem T-Shirt oder einem MP3-Player.
Achtung, Frustkauf
Aufmerken sollte man, wenn der Einkauf
eine innere Leere füllen soll. Dann häufen
sich „Frusteinkäufe“: Es werden Dinge ge-
kauft, die eigentlich nicht ge-
braucht werden, die Waren
werden oft nicht einmal aus-
gepackt. „Es geht nicht mehr
um Spaß beim Einkaufen. Es
geht vor allem nicht mehr um
das Produkt, das man kauft,
sondern um den Akt des
Kaufens“, erklärt Michael
Musalek, ärztlicher Direktor
am auf Suchtfragen spezialisierten Anton-
Proksch-Institut. Einkaufen macht den
kaufsüchtigen Kunden für einen Moment
zur Hauptperson, die alles bestimmt. Aber
auf diesen kurzen Kick eines Einkaufs fol-
gen Ernüchterung und Scham, danach
kommt meist ein neuer Einkauf.
Kaufsucht tritt oft in Verbindung mit
Angststörungen und Depressionen auf.
Fotos: Lisi Specht
Behalten Sie Ihr Budget im Griff
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Bar bezahlen:
Es hilft vielen, Bankomat- und Kreditkarte stecken zu lassen.
Wer bar zahlt, behält einen besseren Überblick über die Ausgaben.
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Gehen Sie nie hungrig einkaufen.
Man nimmt dann instinktiv mehr, als man
plant.
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Überlegen Sie sich vorher, was Sie brauchen
und wie viel Sie ausgeben
wollen. Machen Sie sich eine Liste, und kaufen Sie nicht mehr, als draufsteht.
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Vermeiden Sie möglichst Ratenkäufe.
Sparen Sie vorher an.
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Buch führen:
Jeden Einkauf protokollieren. Auch ein regelmäßiger Blick in
die Kontoauszüge schützt vor Selbstbetrug.
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Zu viel gekauft?
Sie haben beim Onlinekauf die Möglichkeit, innerhalb von
14 Tagen nach dem Kaufdatum von dem Kauf zurückzutreten.
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Im Onlinehandel
reicht es oft nicht, einfach nur die Ware zurückzuschicken.
Senden Sie auch eine Rücktrittserklärung mit.
Beim Einkauf im Netz gibt es ein Rücktrittsrecht
„Man gibt Geld,
das man nicht vor
Augen hat, einfach
leichter aus.“
AK Expertin Nina Tröger
zum
Online-Einkauf oder zum
Shopping mit der Bankomatkarte
Zwischen Kauflust
und Frustkauf