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res in einen Hort gehen, können diesen

auch in den Ferien ganztags besuchen.

Ein eigenes Angebot gibt es für Kinder aus

ganztägig geführten öffentlichen Volks-

schulen: Vier Campus-Standorte bleiben

offen, und an weiteren zehn Schulstandor-

ten wird eine Ferienbetreuung von privaten

Trägern organisiert.

Familie Bretes-Hogl macht Gebrauch

vom städtischen Hort in den Ferien. Der

achtjährige Sebastian verbringt den Groß-

teil seiner Ferien im Hort. Dazwischen ist

er auch zwei Wochen im Sommersport-

camp der MA 51. „Er ist begeistert davon“,

sagt Mutter Malgorzata Bretes-Hogl. Und

die Eltern sind es auch, denn das Camp

kostet nur 50 Euro pro Woche.

Vollzeit unmöglich

Für ein Judo-Camp im letzten Jahr zahlte

Familie Bretes-Hogl 220 Euro in der Wo-

che. „Dafür muss man das Sommersport-

camp der MA 51 Monate vorher buchen,

weil die Plätze schnell weg sind“, weiß die

Mutter. Insgesamt ist sie aber sehr froh

über ihre Optionen: „Ich habe Glück mit

dem Hort und dass ich Teilzeit arbeite –

sonst wäre es ein größeres Problem“, sagt

die 38-Jährige.

Die Kinderbetreuung in den Ferien ist

auch ein Grund, warum Teilzeitbeschäftig-

te, insbesondere Frauen, darauf verzich-

ten, ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Bei Voll-

zeitbeschäftigung wäre Kinderbetreuung

in den Sommerferien für sie schwierig

oder sogar unmöglich. Ein Problem, das

die Alleinerzieherin Linde Fenzl nur zu gut

kennt: „Wenn meine Tochter nächstes Jahr

dann in die Schule kommt, wird es noch

komplizierter. “

n

JELENA GUCANIN

n

Es ist keine Neuigkeit:

Die Sommerferi-

en dauern in Österreich neun Wochen, und der

Urlaubsanspruch der Eltern beträgt meistens fünf

Wochen für das ganze Jahr. Das mag kein Pro-

blem gewesen sein, solange sich die Frauen in

unserem Land das alte Rollenbild haben gefallen

lassen: Die Mutter ist zu Hause bei den Kindern,

der Vater geht arbeiten. Aber so ist das schon

lange nicht mehr. Frauen wollen beides – Beruf

und Familie. Und deshalb brauchen wir auch ein

Umdenken bei der Kinderbetreuung.

n

Dass die Kindergärten ganzjährig ge-

öffnet sind

und keine Sommerpause machen,

das hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt,

jedenfalls in Wien. Aber was ist, wenn die Kinder

bereits in der Schule sind? Da haben wir Nachhol-

bedarf. Es ist kein Zustand, wenn Eltern getrennt

voneinander Urlaub machen müssen, damit immer

jemand bei den Kindern ist – also einmal die Mut-

ter etwas mit den Kindern unternimmt und dann

der Vater. Es ist nicht zumutbar, dass Eltern hun-

derte Euro hinblättern müssen, damit ihr Kind in

einem Sportcamp oder auf Sprachreise gut betreut

ist. Und es sollte nicht sein, dass Mütter Teilzeit

arbeiten, weil sie die Betreuung der Kinder sichern

müssen. Freiwillige Teilzeit ist okay, aber niemand

soll dazu gezwungen sein.

n

Die Familien brauchen mehr Unterstüt-

zung

bei der Kinderbetreuung in den Ferien.

Dafür setze ich mich ein. Wir brauchen leistbare

Feriencamps und mehr öffentliche Betreuungsan-

gebote im Sommer. Ein Beispiel sind die Wiener

Horte, die auch in den Ferien offen haben. Bei

Bedarf soll es auch Nachhilfe in der öffentlichen

Ferienbetreuung geben.

Sommerspaß statt

Familienstress

AK Präsident Kaske

Eltern brauchen

Unterstützung bei der Kinderbetreuung in

den Ferien.

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 07–08/2015

21

Ferien-

Spaß für

Kinder

n

AK FÜR SIE

extra:

Ferienan-

gebote für Kinder in Wien – für Small (bis 5),

Medium (6–10) und Large (10–14)

Alle Infos auf den nächsten zwei Seiten.

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