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AK Stadt · Seite 10
terstützt werden. Daneben soll auch die
Beherrschung der Erstsprache der Schüle-
rInnen gefördert werden.
De-Industrialisierung und ihre Folgen
Eine Großstadt befindet sich ständig in Be-
wegung – so haben der Strukturwandel und
die De-Industrialisierung Wien in den letzten
20 Jahren ein anderes Gesicht gegeben.
Das wirkt sich auch auf den Wiener Arbeits-
markt aus. Helmut Mahringer vom Österrei-
chischen Wirtschaftsforschungsinstitut stellt
fest, dass moderne städtische Ökonomien
ihren Fokus auf technologie- und wissensin-
tensive Branchen legen. Wiens Wirtschaft
weist einerseits einen überdurchschnittlich
hohen Anteil an hochqualifizierten Dienst-
leistungsbereichen (z.B. Medizin-, Pharma-,
Biotechnologie) auf, bietet aber auch wach-
sende Wirtschaftssegmente im Bereich
der Low-skill Dienste (z.B. Sicherheits- und
Reinigungsdienste) an. Durch den Wandel
gingen viele Industriearbeitsplätze verlo-
ren, andererseits sind noch mehr Jobs im
Dienstleistungsbereich geschaffen worden.
Daher wächst die Beschäftigung in Wien
immer noch weiter an – allerdings nicht so
stark, wie das Arbeitskräfteangebot steigt.
Damit nimmt die Arbeitslosigkeit – beson-
ders in den unteren Qualifikationssegmenten
– in Wien leider weiter zu.
Die Verschiebung von sekundärer, industriell
geprägter, zu tertiärer, dienstleistungsori-
entierter Ökonomie macht innerstädtische
Quartiere attraktiv. Martin zur Nedden, Lei-
ter des Deutschen Instituts für Urbanistik,
verweist darauf, dass das Interesse neu
entstehender wissensintensiver Ökonomien
der Stadt meist kleineren und flexibleren Fir-
menstrukturen gilt. Da Städte immer schon
ein zentraler Punkt für Information und Aus-
tausch waren, stellen sie hier eine wesent-
liche Voraussetzung dar, um gerade in die-
sem Bereich neue Beschäftigung auf Basis
neuer, urbaner Lebensstile zu generieren.
Das hat aber mitunter auch zur Folge, dass
es zu Verdrängungsprozessen von weniger
zahlungskräftigen Bevölkerungsteilen kom-
men kann. Zur Nedden warnt daher auch
vor den negativen Folgen dieser „Gentrifizie-
rungsprozesse“ und sieht die zunehmende
soziale Segregation als nicht zu unterschät-
zende Gefahr.
Hindernis Stabilitätspakt
All diese wichtigen Herausforderungen
können nur durch rechtzeitiges Handeln
gemeistert werden. Daher fordert die AK
mehr öffentliche Investitionen in die städti-
sche Infrastruktur. Sie sind nicht nur für die
WienerInnen notwendig, sie kurbeln auch
Wien braucht zusätzlich
im Jahr 8.000 neue
geförderte Wohnungen.
Derzeit sind es nur 6.400
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Fotos:Fielhauer (2).©Fotolia.de
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Wien steht finanziell relativ gut da: Die Verschuldung liegt bei 2.550 Euro
pro Kopf, in Tirol, dem am geringsten verschuldeten Land bei 1.469 Euro und
in Niederösterreich, dem Land mit den meisten Schulden, bei 4.451 Euro
Thema
Wien wächst
2.550
€
1.469
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Die Pro-Kopf-Verschuldung von
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Wien
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Tirol
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Niederösterreich
4.451
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