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AK FÜR SIE 02/2017

D

urch den Brexit, den Austritt Groß-

britanniens aus der EU, werden vie-

le Karten neu gemischt. Auch EU-

Agenturen, die derzeit noch in London

angesiedelt sind, brauchen in Zukunft ei-

nen neuen Standort. Von einem der Umzü-

ge will Wien profitieren. Daher haben es

sich AK Präsident Rudi Kaske und Walter

Ruck, Präsident der Wiener Wirtschafts-

kammer (WKW), zum gemeinsamen Ziel

gemacht, die EMA, die Arzneimittel bewer-

tet und überwacht, nach Wien zu holen.

„Mit der Ansiedelung der Arzneimittel-

Agentur bekommen wir die Chance, nach-

haltig Jobs zu schaffen und den Wohlstand

zu sichern. Diese Chance wollen wir nutzen“,

sagt Rudi Kaske.

Europas Biotech-Zentrum Nr. 1

Die EMA beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.

Laut Berechnungen der Wirtschaftskammer

Wien würde eine Ansiedelung der Agentur

rund 133 Millionen Euro an direkter zusätz-

licher jährlicher Wertschöpfung am Standort

Wien bringen. Aufgrund der zahlreichen

Konferenzen, die die EMA abhält, würde auch

die Tourismusbranche davon sehr profitieren.

Und Wien würde mit einem Schlag zum

Zentrum der Biotech- und Pharmaindustrie

Europas werden und so weitere internatio-

nale Unternehmen anziehen.

Übersiedlung in zwei Jahren

„Es ist eine neue Art der Zusammenarbeit

– die Sozialpartnerschaft als Standortpart-

nerschaft“, sagt WK Wien Präsident Walter

Ruck. „Wir wollen etwas Positives bewegen.

Kommt die EMA nach Wien, wäre das ein

Turbo für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und

Wohlstand“, erklärt Ruck.

Die Chancen, dass sich die Agentur in

Wien ansiedelt, sind durchaus gut. Denn

Wien punktet mit seiner Lage und seiner

Lebensqualität, den Forschungsstätten und

einer starken Pharmabranche, aber auch

mit moderner Büroinfrastruktur, die der EMA

zur Verfügung gestellt werden kann. Derzeit

wird auf allen Ebenen, vor allem in Brüssel,

versucht, für Wien als EMA-Standort Stim-

mung zu machen. Wenn alles klappt, könn-

te die Agentur in zwei Jahren bereits von

Wien aus tätig werden.

M.K.

Ein Turbo für Wien

Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer ziehen an einem Strang, um

die EU-Arzneimittelagentur EMA von London nach Wien zu übersiedeln.

initiativ

Foto: Florian Wieser

Gemeinsames Ziel von Arbeiterkammer Präsident Rudi Kaske (l.) und Wirtschaftskammer

Wien Präsident Walter Ruck: Die Arzneimittelagentur EMA nach Wien zu bringen

AK Aktion

Resolution für

Crowdworker

„Nur weil Arbeit übers Internet organisiert

wird, dürfen die Rechte der arbeitenden

Menschen nicht brüchig werden“, sagt AK Ex-

pertin Sylvia Kuba. Gemeinsam mit Arbeitneh-

merorganisationen und Gewerkschaften aus

sechs Ländern hat die Arbeiterkammer eine

internationale Resolution ausgearbeitet, die

die Gefahr der Ausbeutung von Crowdwor-

kern verringern soll. Crowdworker verdienen

über Online-Plattformen mit den unterschied-

lichsten Tätigkeiten ihr Geld, die meisten

Plattformen agieren international, die Arbeits-

bedingungen sind völlig unterschiedlich. Die

sogenannte Frankfurter Erklärung hat nun

erstmals einen Rechte-Katalog erarbeitet.

Das Ziel ist, mehr Demokratie in die neuen

digitalen Arbeitsplätze zu bringen.

wien.arbeiterkammer.at/

frankfurtererklaerung

AK Erfolg

Endlich mehr

Schnell-Bahnen

„Mit mehr S-Bahn-Zügen vor allem in den

Abend- und Morgenstunden stellen die Län-

der Wien und Niederösterreich die richtigen

Weichen für die Verkehrspolitik“, sagt

AK Verkehrsexpertin Sylvia Leodolter zur

Ankündigung beider Bundesländer, für das

Jahr 2017 mehr Züge zu bestellen. Die AK

setzt sich seit Jahren für den Ausbau des

öffentlichen Nahverkehrs und insbesondere

für den Ausbau der S-Bahn in und um Wien

ein und fordert bis spätestens 2020 rund 130

Zugverbindungen mehr für die Ostregion.

Bund und Länder finanzieren den Nahverkehr.

Die Schnell-Bahn wird ausgebaut

Foto: ÖBB/Philipp Horak