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AK FÜR SIE 02/2017

Und wie lief

es bei Ihren

Bewerbungen?

Die AK hat nachgefragt, und über 530

Männer und Frauen haben online und ano-

nym zu ihren Erfahrungen bei der Stellen-

suche geantwortet. AK FÜR SIE druckt

einige persönliche Schilderungen.

GlaAK FÜR SIE

Online-Umfrage

Als 50+ bekommt man mit wirklich ausgezeichneter

Ausbildung im kaufmännischen, Banken- und IT-Be-

reich keine Stelle.“

Unbezahlte Schnuppertage, mindestens fünf bis sechs

Stunden. Das Geld holt man sich sicher nicht zurück,

denn das macht keinen guten Eindruck – auch wenn die AK

da noch so viel Hilfe anbietet.“

Die Frage: ,Warum sind Sie bei Ihrer Qualifikation

arbeitslos?‘ Meine vorherige Firma war in die Pleite

geschlittert.“

Scheinausschreibungen: offene Jobs, die es gar nicht

gibt, die aber offensichtlich das Renommee der Firma

steigern.“

Ordinäre Aussagen: ,Dass man alleine lebt,

ist scheiße.‘“

In jeder Gesprächsrunde wurde das Aufgabengebiet

ausgedehnt, bei gleichzeitiger Reduktion des

möglichen Gehalts.“

Auf die Frage nach der Behandlung von eventuellen

Überstunden wurde das Gespräch ohne Antwort

beendet, mit der Begründung, dass man nach solchen Fragen

nicht zueinander passen würde.“

Ich habe auch bei anderen erlebt, dass offen

abgewogen wurde, wie wahrscheinlich es ist, dass

eine Bewerberin bald schwanger wird.“

Bei Absagen hieß es oft: ,Die Stelle ist schon besetzt.‘

Dann fand ich das Inserat noch immer als offen.“

Der Geschäftsführer hat mich auf die Arbeitslosigkeit

angesprochen und wie ich dazu stehe, dass ich den

Staat ausnutze.“

Ich wurde am Telefon nach meinem Gewicht gefragt.

Die Frau meinte: ,Wenn Sie übergewichtig sind, dann

sind Sie der Falsche.‘“

Ich fand es nicht in Ordnung, dass Betriebe für ältere

Arbeitnehmer Förderungen bekommen, und wenn die

Förderung eingestellt wird, den Arbeitnehmer wieder kündigen,

einen Neuen einstellen und wieder Förderung vom AMS

bekommen.“

„Zu alt“, „zu dick“, „zu arbeitslos“:

auf Jobsuche bei ihren Bewerbungen

Sonja M.* sucht seit etwa sechs Monaten Arbeit. Sie setzt auf

Weiterbildung, derzeit in einem Zeitmanagementkurs des BFI

Wien, später wird noch ein Kurs als Rezeptionistin folgen

*Name von der Redaktion geändert

Foto: Christian Fischer