

ARBEIT, WIRTSCHAFT
UND
GESELLSCHAFT
A
us TTIP und CETA wurde nichts
gelernt“, sagt AK Präsident Rudi
Kaske. Auch das neue EU-Han-
delsabkommen JEFTA mit Japan ist ein
Beispiel für eine Handelspolitik, die ge-
setzliche Regelungen zu Arbeitsrech-
ten, Konsumenten- und Umweltschutz
grundsätzlich als Handelshemmnisse
betrachtet. Die Arbeiterkammer lehnt
daher solche Abkommen ab.
Die 563.000 Unterschriften, die
das Volksbegehren „Gemeinsam ge-
gen TTIP, CETA und TiSA“ bekommen
hat, zeigen, wie groß alleine in Ös-
terreich die Ablehnung gegen diese
Abkommen ist. Statt „more of the sa-
me“ brauche es neue Weichen für die
EU-Handelspolitik. „Dafür soll sich die
bestehende und die zukünftige Regie-
rung stark machen“, sagt Kaske.
Die AK ist für ein Aussetzen aller
Vertragsverhandlungen, sei es mit den
USA, Japan und anderen Staaten. Ziel
muss eine faire Globalisierung sein. Da-
mit diese gesichert ist, darf es keine Pa-
ralleljustiz und keine Sonderrechte für
multinationale Konzerne geben. Dafür
sollten die Unternehmen in der Wert-
schöpfungskette und über nationale
Grenzen hinweg Sozial- und Umwelt-
standards einhalten. Verstöße gegen
international anerkannte Arbeits- und
Umweltrechte müssten im Rahmen der
Abkommen effektiv sanktioniert werden.
Und das europäische Vorsorgeprinzip
müsste Vorrang haben. „Es braucht ein
Weniger an Liberalisierung und Dere-
gulierung und ein Mehr an Menschen-
und Arbeitsrechten, Konsumenten- und
Umweltschutz“, so Kaske.
■
M.K.
Zeit für EU-Handel neu
Das Handelsabkommen JEFTA zwischen der EU und
Japan birgt aus Sicht der Arbeiterkammer viele Gefahren.
klein
teile
www.kleinteile.atZu wenig Gehalt
Unter den Beschäftigten zwischen 50 und 55
Jahren sind fast 82 Prozent der Männer, aber
nur rund 75 Prozent der Frauen mit ihrem
Gehalt zufrieden, so eine Umfrage der Online-
Jobbörse „Stepstone“.
Die AK meint: Gerade
Frauen mit viel Berufserfahrung erleben
immer wieder, dass sie deutlich weniger
verdienen als Männer. Das ändert sich
nur, wenn es mehr Transparenz bei den
Gehältern sowie mehr Chancengleichheit
bei der Karriere gibt. Und wenn Eltern
auch partnerschaftliche Teilung bei der
Kinderbetreuung leben können.
Im Urlaub erreichbar
Smartphone, Laptop oder Tablet: Fast 80 Prozent
der ÖsterreicherInnen geben an, auch im Urlaub
dienstlich erreichbar zu sein oder berufliche
E-Mails zu lesen, so eine Umfrage von meinungs-
raum.at.Die AK meint: Ständige Erreich-
barkeit kann krank machen. Der Urlaub ist
zur Erholung da. Nur wenn man wirklich
ausspannt, kommt man mit neuer Kraft
zurück. Es liegt auch in der Verantwortung
der Unternehmen, dafür zu sorgen, dass die
Beschäftigten zur Ruhe kommen.
Nachholbedarf bei
Cybersicherheit
Immer wieder machen Hackerangriffe auf Unter-
nehmen oder staatliche Behörden und Organisa-
tionen Schlagzeilen. Unter 195 Staaten liegt Ös-
terreich in Sachen Cybersicherheit auf Platz 30,
so der Cybersicherheitsindex der Internationalen
Fernmeldeunion.
Die AK meint: Es braucht
klare Regeln, wie sich Unternehmen und In-
stitutionen gegen Hackerangriffe schützen
müssen. Nur dann kommen wir insgesamt
in Sachen Cybersicherheit weiter.
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