Nachrichten
Quelle: Umweltbundesamt, Kinder Survey 2003-2006
EU-PARLAMENT
LEISERE AUTOS?
Das EU-Parlament stimmt
für Sportwagen und gegen
Gesundheit.
Diese Kritik übt der Ver-
kehrsclub Deutschland (VCD)
und bedauert, dass die Aus-
nahmeregelungen die positiven
Signale für Lärmschutz in den
Schatten stellen.
Das EU-Parlament hat Anfang
Februar in Straßburg über
einen Vorschlag für strengere
Lärmgrenzwerte für PKW,
Bussen und Nutzfahrzeugen
abgestimmt. 401 von insge-
samt 649 Abgeordneten bestä-
tigten den im Dezember 2012
veröffentlichten Bericht des
federführenden Umweltaus-
schusses, der zwar schwächer
als der ursprüngliche Entwurf
der EU-Kommission ist, aber
dennoch auf mehr Lärmschutz
abzielt. Allerdings winkten die
Abgeordneten zwei Ausnah-
men durch, die dem Vorhaben,
Lärm an der Quelle zu redu-
zieren, absolut widersprechen.
Sportwagen, die besonders
stark motorisiert sind, können
per Ausnahmeregelung lauter
sein als bisher. Für LKW ab 12
Tonnen, die zudem stark moto-
risiert sind, soll es ebenso keine
Grenzwertreduktion geben.
HO
FLASCHEN
TRANSPARENZ BEI
EIN- UND MEHRWEG
In Deutschland wurden
„Hinweispflichten des
Handels beim Vertrieb
bepfandeter Getränkever-
packungen“ beschlossen.
Die Verordnung der deutschen
Bundesregierung vom Februar
verpflichtet den Handel, aus-
drücklich darauf hinzuweisen,
ob es sich bei den angebotenen
Getränkeverpackungen um
Ein- oder Mehrwegverpackun-
gen handelt. KonsumentInnen
sollen sich bewusst für eine
Getränkeverpackung entschei-
den können. Die neue Rege-
lung verbessert die Transparenz
beim Kauf von Getränken. Sie
dient der Förderung ökologisch
vorteilhafter Mehrwegver-
packungen. Erfasst werden
Einwegverpackungen, die der
Pfandpflicht unterliegen, sowie
freiwillig mit einem Pfand
versehene Mehrwegflaschen,
welche dieselben Getränkear-
ten beinhalten wie die pfand-
pflichtigen Einwegverpackun-
gen. Die Hinweise „EINWEG“
und „MEHRWEG“ müssen in
unmittelbarer Nähe zu den Pro-
dukten angebracht und deutlich
sicht- und lesbar sein. Die AK
fordert auch für Österreich so
eine Pflicht.
HO
BAHNLÄRM SCHWEIZ
MASSNAHMENPAKET
BESCHLOSSEN
Wichtigstes Instrument
sind neue Lärmgrenzwerte
für Güterwagen.
Mit dem ergänzenden Maß-
nahmenpaket werden ab 2020
Fahrten mit lärmigen Güter-
Garantiert lärmarm
20 Jahre FAIRTRADE Österreich
Mit FAIRTRADE kann man beim Einkaufen dazu beitragen, dass Pro-
duzentInnen besser von ihrer Arbeit leben können. Rund 1,2 Millionen
sind es in über 60 Ländern. Zusammen mit ihren Familien profitieren
7,5 Millionen Menschen vom fairen Handel.
Lärm ist nicht nur unangenehm und beeinträchtigt
das subjektive Wohlbefinden. Lärm stellt auch eine
Belastung für die Gesundheit dar und kann uns krank
machen. Daher müssen Lärmbelastungen in Österreich
in sogenannten Lärmkarten erfasst werden. Bis Juli
2013 sind auf Basis dieser Lärmkarten Aktionspläne
zur Vermeidung und Verringerung von Umgebungs-
lärm zu erstellen. Zeit darauf hinzuweisen, dass viele
Lärmbelastungen ungleich verteilt sind. Besonders be-
troffen sind nämlich oft Menschen mit niedrigem Sozi-
alstatus, also Menschen, die wenig angesehene Berufe
ausüben müssen, die über einen niedrigen Bildungs-
grad verfügen und geringe Einkommen beziehen. Denn
Ärmere und damit auch deren Kinder müssen häufiger
als andere Personen an dicht befahrenen Straßen
leben und sind damit Lärm und Luftverschmutzung
besonders stark ausgesetzt.
SH
WIRTSCHAFT & UMWELT INFO-GRAFIK
LÄRM: UNGLEICH VERTEILT
ATOMKRAFTWERKE
STRESS FÜR DIE BETREIBER
Der Industrieausschuss des EU-Parlaments for-
derte in einer Abstimmung über die Umsetzung
der Sicherheitsvorschläge auch den finanziellen
Rückhalt der Betreiber: Sie sollen die Kosten eines
Unfalls decken können. Nach der Katastrophe im
japanischen AKW Fukushima wurden 145 Reak-
toren in 15 EU-Staaten „Stresstests“ unterzogen,
um Gefahrenpotenziale zu erkennen. Geprüft
wurde, ob die Anlagen einer Naturkatastrophe
widerstehen könnten. Ergebnis: Fast alle AKWs
müssen nachgerüstet werden. Kostenschätzung:
25 Milliarden Euro. Auch bei der Versicherung von
AKWs müssten neue Wege beschritten werden.
Die EU-Kommission will im Juni 2014 einen Be-
richt mit detaillierten Empfehlungen vorlegen.
HO
Wohnlage von 3—14-Jährigen nach Sozialstatus
(Winckler-Index aus Bildungsgrad, Einkommen und beruflicher Stellung der Eltern)
27%
46%
27%
Sozialstatus niedrig
40%
45%
15%
Sozialstatus mittel
50%
40% 10%
Sozialstatus hoch
an sehr wenig befahrener Straße
an mäßig/beträchtlich befahrener Straße
an stark befahrener Haupt- oder Durchgangsstraße
Wirtschaft & Umwelt 1/2013
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