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Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 07–08/2015

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L

ebensmittel sind in Österreich am

zweitteuersten in der EU. Das zei-

gen aktuelle Zahlen vom Statistik-

amt Eurostat. AK Preismonitorings

belegen ebenfalls regelmäßig hohe Preis-

Aufschläge in Österreich. So schlagen die

Preise für gleiche Lebensmittel für Wiene-

rInnen im Schnitt um rund ein Fünftel hö-

her zu Buche als für MünchnerInnen.

„Österreich ist bei Lebensmitteln ein

Hochpreisland im Vergleich zu anderen

Ländern in Europa“, sagt AK Konsumen-

tenschützerin Gabriele Zgubic.

ÖsterreicherInnen leben teurer

Nicht nur bei identen Lebensmitteln, son-

dern auch bei Drogeriewaren orten die

AK KonsumentenschützerInnen regelmäßig

einen saftigen „Österreich-Aufschlag“. Die

AK stellt die Verteuerungen schon seit Jah-

ren fest. So müssen etwa Wiener Konsu-

mentInnen für idente Drogerieprodukte viel

tiefer ins Geldbörsel greifen als Münchner

KonsumentInnen. Bei uns sind gleiche

Drogeriewaren um die Hälfte teurer als in

Deutschland. Für einzelne Drogerieproduk-

te müssen heimische KonsumentInnen so-

gar bis zu 158 Prozent mehr drauflegen.

„Das ist nicht einzusehen“, sagt Zgubic.

„Warum sind die Preisaufschläge bei glei-

chen Drogeriewaren bei uns so gewaltig?“,

fragt die AK Konsumentenschützerin.

Hinkender Wettbewerb

Einige wenige große Konzerne teilen sich

den Markt in Österreich auf, was höhere

Extra hohe Preise

für Lebensmittel!

Lebensmittel sind in Österreich teuer – das bestätigen das

Statistikamt Eurostat und die AK Preismonitorings.

Foto: picturedesk.com / Caro

Preise nach sich zieht. Das zeigen auch

die in den vergangenen Monaten bekannt

gewordenen Preisabsprachen und Kartell-

strafen, etwa im Lebensmittelhandel, bei

den Molkereien, Brauereiprodukten und

alkoholfreien Getränken. „Ein ,Österreich-

Aufschlag‘ lässt sich nicht schönreden“,

betont die AK Konsumentenschützerin.

Wettbewerb ankurbeln

Die AK hat seit Jahren auf Wettbewerbs-

probleme hingewiesen und sieht sich durch

die Strafen in ihrer Kritik bestätigt. Die AK

verlangt nun dringend Maßnahmen, um den

lahmen Wettbewerb in Schwung zu brin-

gen. „Wir konnten zwar gesetzliche Verbes-

serungen erreichen, und die Behörden sind

auch aktiver geworden. Trotzdem gibt es

noch Mängel“, kritisiert Zgubic. Die Bun-

deswettbewerbsbehörde muss dem Han-

del weiter auf die Finger schauen, und Buß-

gelder müssen dem Konsumentenschutz

zugutekommen.

DORIS STRECKER

Vize-Europameister Österreich:

Im EU-Vergleich sind Lebensmittel nur

noch in Dänemark teurer als bei uns

Strengere Wettbewerbsregeln

KonsumentInnen dürfen beim Einkauf nicht weiter draufzahlen, fordert die AK.

Behörde muss prüfen:

Die Bundeswettbewerbsbehörde muss weiter dranbleiben und

rigoros gegen Wettbewerbsverstöße vorgehen.

Wirksamere Strafen:

Kartellstrafen dürfen nicht aus der Portokasse bezahlt werden,

sondern müssen für die Unternehmen spürbar sein.

Geld für KonsumentInnen:

Die vom Kartellgericht verhängten Geldbußen müssen endlich

in den Konsumentenschutz investiert werden. Das sieht das Regierungsprogramm eigentlich vor.

Mehr Transparenz bei Verfahren:

Bei Kartellverfahren müssen die Beteiligten, die

betroffenen Produkte und das Ausmaß des Preisaufschlags veröffentlicht werden.

Essen ist teuer

Österreich liegt gleich hinter Dänemark.

Im Überblick: Die fünf höchsten und die fünf

niedrigsten Preisniveaus für Lebensmittel in der EU

(in Prozent des Durchschnitts).

Quelle: Eurostat

Dänemark 139

ÖSTERREICH

124

Finnland

123

Schweden 119

Luxemburg 119

EU-Schnitt

100

Litauen

78

Ungarn

76

Bulgarien

70

Rumänien 69

Polen

61