

Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 10/2016
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BERUF.
SCHULE &
WIE GEHT’S WEITER?
IM BILDUNGSZENTRUM DER AK WIEN
THERESIANUMGASSE 16-18, 1040 WIEN
BILDUNGS- &
BERUFSINFOTAGE
L14
9. BIS 12. NOV. 2016
www.L14.atMesse und Familienprogramm für Kinder und
Eltern mit zahlreichen Vorträgen und Workshops
FREITAG,
11.11.2016 14.00 -17.00 UHR
SAMSTAG,
12.11.2016 09.00 -17.00 UHR
D
ie Arbeitswelt wird sich immer
schneller verändern. Ohne Ausbil-
dung gibt es kaum noch einen Job.
Deshalb ist es nicht schwer, zur „Ausbil-
dungspflicht bis 18“ ja zu sagen. Aber das
reicht nicht.
■
Die Betriebe müssen wieder viel
mehr ausbilden:
In den vergangenen acht
Jahren ist die Zahl der Lehrverträge im 1.
Lehrjahr um 23 Prozent gesunken. Die Be-
triebe verabschieden sich aus der Ausbildung
und klagen dann über Fachkräftemangel.
■
Die berufsbildenden Schulen neh-
men viele Jugendliche
nach der achten
Schulstufe auf. Aber bis zum Abschluss
bleibt die Hälfte auf der Strecke. Hier muss
sich ganz viel ändern: Ziel muss es sein,
möglichst alle durchzubringen. Mit mehr
Jugend-Coaching können viele Schulab-
brüche verhindert werden. Aber auch die
Schulen selbst müssen mehr tun, als einfach
„herauszuprüfen“, um die enorm hohe Zahl
der Bildungsabbrüche deutlich zu senken.
Mehr Lehrstellen,
mehr Coaching
AK Präsident Rudi KASKE
über
den Kampf gegen Bildungsabbruch.
Ihnen soll die neue Ausbildungspflicht hel-
fen“, sagt AK Expertin Schmid.
Seit Juli 2016 gibt es die so genannte
„Ausbildungspflicht“, die
die Zahl der Bildungsab-
brecherInnen deutlich sen-
ken soll: Alle unter 18, die
im September 2017 nicht
mehr schulpflichtig sind,
müssen entweder weiter in
eine Schule gehen oder ei-
ne Lehre oder Ausbildung
machen. Die AK drängt da-
rauf, dass Jugendliche, de-
nen der Abbruch einer
Schul- oder Lehrausbil-
dung droht, so betreut werden, dass sie
eine Ausbildung abschließen können.
Die Arbeiterkammer setzt sich deshalb
für den Ausbau eines Jugend-Coachings
ein: SozialarbeiterInnen betreuen Jugend-
liche in enger Zusammenarbeit mit den
Schulen. Sie sollen Jugendlichen mit be-
sonderen Schwierigkeiten helfen, den
Schulalltag zu bewältigen oder sinnvolle
Alternativen rechtzeitig zu suchen, wenn
es in der Schule wirklich nicht weitergeht.
„Nur so verringern wir die Zahl der Schul-
und Ausbildungsabbrecher“, sagt AK Ex-
pertin Schmid. Mehr Geld fürs Jugend-
coaching ist gut angelegtes Geld. „Je
älter die Jugendlichen werden, desto
schwieriger wird es, sie vor einer Lang-
zeitkarriere in der Mindestsicherung zu
bewahren.“
Der 18-jährige Kevin hat schon eine
lange Schulkarriere mit vie-
len Niederlagen hinter
sich: Nachdem er die Son-
derschule ohne Abschluss
verlassen hatte, arbeitete
er mal hier, mal dort, als
Kellner und als Gärtner.
Mit 18 kann er an keiner
Schule mehr einen Ab-
schluss machen. Jetzt holt
er in der Bildungseinrich-
tung WUKm.power. den
Pflichtschulabschluss nach.
Dann soll eine Lehre folgen. „Am besten im
EDV-Bereich“, so Kevin. Denn einmal
Schulabbrecher – immer Schulabbrecher:
Das muss nicht sein.
■
PAUL BATRUEL
„Einige haben ein
gutes Zeugnis, aber
zwei linke Hände.
Und dann gibt’s Leute
mit schlechterem
Zeugnis. Dafür wollen
sie arbeiten.“
Kevin,
(Lehrling) findet es
falsch, dass nur Schulnoten
zählen.
HANDELSSCHULE
Jakub (links) mit seinen
Klassenkameraden in der Handelsschule.
Er lernt an einer Ganztagsschule und ist froh,
dass er am Abend Zeit fürs Fußballtraining hat