

ALLTAG, GELD
UND
KONSUMENTENSCHUTZ
Noch Fragen?
wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 10/2016
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Dubiose Kredithaie
Unseriöse Kreditvermittler versprechen schnelle Kredite.
Doch außer Spesen nichts gewesen.
Achtung, Falle!
Gutschein mit Frist
Dürfen die das?
F
rau W. hat im Internet auf einer Gut-
scheinplattform einen günstigen Gutschein
für einen Aufenthalt in einem Wellnesshotel
ersteigert: zwei Nächte für zwei Personen in-
klusive Frühstück und Wellnessleistungen. Der
Gutschein war aber auf ein Jahr befristet. Ob-
wohl diese Frist im Angebot und auch auf dem
Gutschein angeführt war, hat Frau W. diese
kurze Frist schlichtweg übersehen. Als sie den
Gutschein zwei Jahre nach dem Kauf einlösen
wollte, hat das Hotel abgelehnt. Frau W. wäre
der Kaufpreis des Gutscheines jedoch ange-
rechnet worden, wenn sie ein Arrangement des
Hotels zum regulären Preis in Anspruch genom-
men hätte. „Dürfen die das?“, fragte Frau W.
So sicher nicht!
Regina Zauner,
AK Konsumentenschützerin
G
utscheine sind generell 30 Jahre lang
gültig. Eine Verkürzung der Frist ist zwar
möglich, aber nur aus sachlichen und nachvoll-
ziehbaren triftigen Gründen. Ob ein besonders
günstiger Preis ein Grund für eine verkürzte
Einlösefrist sein kann, ist rechtlich noch nicht
geklärt. Davon abgesehen kann das aber für
Frau W. nicht zur Folge haben, dass auch der
Gutscheinwert gänzlich verfällt. Das Ange-
bot des Hotels, den Gutscheinwert bei einem
entsprechenden Arrangement zum regulären
Preis abzuziehen, wäre zwar ein Entgegen-
kommen. Frau W. hätte aber einen so teuren
Hotelaufenthalt nie gebucht. Daher war es ihr
ein Anliegen, den Gutscheinwert zurückzuer-
halten. Die Arbeiterkammer intervenierte, und
das Hotel lenkte ein. Frau W. bekam schließlich
vom Hotel den Gutscheinbetrag abzüglich einer
Vermittlungsgebühr von rund 20 Euro zurück-
gezahlt.
Foto: picturedesk.com
S
ie heißen „Lyon Finanz“ oder an-
ders, aber eines haben sie alle
gemeinsam: Sie werben im Inter-
net damit, KonsumentInnen ganz un-
kompliziert einen Kredit zu vermitteln,
wenn ihnen etwa das Wasser bis zum
Hals steht. Es braucht nicht einmal eine
Anfrage beim Kreditschutzverband.
„Aber wer das Geld dringend braucht,
für den heißt es dann bitte warten. Ei-
nen Kredit gibt es nicht“, weiß AK Kon-
sumentenschützer Martin Korntheuer.
„Die persönlichen Daten werden nur an
Partnergesellschaften weitergeleitet,
die lediglich Gespräche mit den je-
weiligen Gläubigern über mögli-
che Schuldenerleichterungen
führen sollen.“ Vorher werden
aber saftige Vermittlungsge-
bühren fällig. Auf der Website
der Anbieter ist zwar von einer
kostenlosen oder unverbindli-
chen Anfrage die Rede. Wer dann
online eine Anfrage absendet, erhält
jedoch erst nach Zahlung einer Bear-
beitungsgebühr von mehreren hundert
Euro die Vertragsunterlagen. „Tatsäch-
lich ist nur von einer verbindlichen Ver-
tragsgarantie oder Finanzsanierung die
Rede“, weiß Korntheuer. KonsumentIn-
nen stolpern hier oft drüber und mei-
nen, sie bekommen einen Kredit. Statt-
dessen geht es um eine Schuldenregu-
lierung. Die Finanzsanierungs-Unter-
nehmen versuchen bloß, mit den Gläu-
bigern Zahlungserleichterungen
zu vereinbaren.
■
D.S.
Haben Sie ernste Zahlungsprobleme, reden Sie mit Ihrem Gläubiger und
vereinbaren Sie neue Zahlungsmodalitäten. Je früher, desto besser!
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Werfen Sie einen Blick
auf die Liste von Unternehmen, die nur unseriöse
Schuldenregulierungen vermitteln oder anbieten. Die Liste finden Sie unter wien.
arbeiterkammer.at/finanzsanierung.■
Musterbriefe für den Vertragsrücktritt
mit dubiosen Kreditvermittlern oder um
strittige Zahlungsaufforderungen abzuwehren, wenn Sie eine „unverbindliche“ Anfrage
gestellt haben, finden Sie auch unter
wien.arbeiterkammer.at/finanzsanierung.■
Seriöse Schuldenberatung
gibt es kostenlos unter
www.schuldnerberatung-wien.at.Finger weg von Finanzsanierern