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AK FÜR SIE 09/2015
F
ast jeden zweiten Tag trainiert Eid Mo-
hamed Khauani neben dem Käfig bei
der Rossauer Lände. „Hier kann ich
mein Training durchziehen, ohne Geld aus-
zugeben“, sagt der 23-jährige Koch. Er
liegt damit voll im Trend. Denn laut einer
Studie des Sora-Instituts im Auftrag der
AK wünschen sich junge Menschen in
Wien mehr und möglichst kostengünstige
Freizeitmöglichkeiten.
„Die Jungen zwischen 15 und 30 Jah-
ren geben ihrer Stadt in Sachen Lebens-
qualität auf der Skala von 1 bis 5 eine 1,7.
Aber 40 von 100 wollen auch mehr Grün
und mehr Aufenthaltsflächen, die möglichst
nichts kosten“, sagt der Leiter der AK Abtei-
lung Kommunalpolitik, Thomas Ritt. „Es
braucht also mehr kostenfreie Treffpunkte,
etwa am Donaukanal. Schulsporthallen
werden noch viel zu wenig öffentlich ge-
nutzt, besonders am Wochenende.“
75 Prozent sind per Rad oder Öffis un-
terwegs. Damit das so bleibt, sollten die
Öffis auch entsprechend der Bedürfnisse
der jungen StammkundInnen entwickelt
werden, so Ritt. „Mit einem durchgängigen
Mindestintervall von 15 Minuten bei den
S-Bahnen und einer besseren Abstimmung
der S-Bahnen auf Bim, Bus und U-Bahnen
wäre das relativ kostengünstig.“
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U.B.
Mehr Freiraum in Wien
AK Studie zeigt: Junge Leute lieben Wien. Sie wollen aber
mehr kostenfreie Räume in der Stadt.
N
icht immer halten die Gesetze zum
Schutz der KonsumentInnen mit den
rasanten Entwicklungen im Internet-
geschäft Schritt. Ein aktueller Test der AK
zeigt aber: Die jüngste EU-Richtlinie greift.
Mit einem klar sichtbaren Bestell-Button
mit der Aufschrift „kostenpflichtig bestel-
len“ oder „jetzt zahlen“ muss deutlich wer-
den: Jetzt wird ein Kauf abgeschlossen.
„Das funktioniert nach unserem Test
gut auf 41 der 48 getesteten Seiten“, sagt
AK Konsumentenschützerin Daniela Zim-
mer. Noch Nachholbedarf haben so man-
che Händler bei anderen wichtigen Pflicht-
informationen wie etwa die wesentlichen
Eigenschaften der Ware oder Dienstleis-
tung. Die sind oft unübersichtlich auf die
Web-Seiten verteilt.
wien.arbeiterkammer.at/konsumentoder
www.ombudsmann.atFoto: Thomas Lehmann
Foto: Erwin Schuh
Eid Khauani stemmt sein Körpergewicht möglichst oft an den Stangen am Donaukanal
Drogeriewaren
Österreich-Aufschlag
aufklären
Ein Stück Seife kostet in Wien 81 Cent, in
München dagegen nur 38 Cent: Der AK Preis-
vergleich bei Drogeriewaren 2015 hat schon
im Mai auf deftige Preisunterschiede zwischen
Österreich und Deutschland hingewiesen.
Immer wieder weisen AK Preisvergleiche auf
einen deftigen „Österreich-Aufschlag“ hin.
„Der muss endlich aufgeklärt werden“, sagt
AK Wirtschaftsexperte Helmut Gahleitner. „Der
Wettbewerb in Österreich hinkt: Zwei Platzhir-
sche, dm und Bipa, haben sich den größten
Teil des Marktes aufgeteilt. Es gibt zu wenig
Konkurrenz.“ Die AK fordert deshalb, dass die
Bundeswettbewerbsbehörde rigoroser mög-
liche Wettbewerbsverstöße prüft. „Verstöße
müssen aber auch mit Geldbußen geahndet
werden“, so Gahleitner. Dieses Geld könnte
dem Konsumentenschutz zugutekommen.
Flugreisen
Frühes Buchen
zahlt sich aus
Die AK hat drei Monate lang Flugpreise
getestet. Ein Flug nach Berlin ist zwei Wochen
vor Reiseantritt um knapp 36 Prozent teurer
als noch drei Monate vor Reiseantritt. Aber
selbst innerhalb eines Buchungstages kann es
enorme Preisunterschiede je nach Fluggesell-
schaft geben: So war ein Flug von Wien nach
Barcelona bei Air China für knapp 360 Euro
zu haben, bei der Iberia für über 940 Euro.
Achtung: Häufig locken die Fluggesellschaften
mit besonders günstigen Flugpreisen, schlagen
aber bei Buchungsgebühren oder Gepäckkos-
ten noch einmal kräftig zu.
wien.arbeiterkammer/konsument
Achten Sie auch auf Nebenkosten, wie
Gepäckgebühren bei Flugreisen
Button macht den Kauf klar
Online-Handel: Pflichtinfos bei Bestellung oft zu wenig auffällig.
Foto: picturedesk.com / Caro / Caro
Die AK fordert klare Infos im Internethandel