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Fotos: www.nongmoproject.org (1)

www.ak-umwelt.at

Seite 6

Wirtschaft & Umwelt 2/2016

Nachrichten

Fahrgäste, die bislang eine Zo-

nengrenze zwar überschritten

haben, aber nicht weit in die

Zone eingefahren sind, wird es

billiger. Für die BewohnerInnen

der an Wien angrenzenden Ge-

meinden wird es sogar erheblich

billiger, denn künftig kostet die

Jahreskarte statt 780 nur mehr

605 Euro. Für den Großteil wird

sich tariflich nichts ändern und

für eine kleine Gruppe, die bisher

die Überlappungsbereiche ge-

nützt hat, wird es leider teurer. In

der Kernzone Wien gibt es dann

die Möglichkeit einer günstigen

Alternative zur vollen Jahres-

karte, mit der man ausschließlich

Regionalzüge und Regional-

busse benützen kann, aber nur

in Kombination mit einer Außen-

zone. Die betroffenen Fahrgäste

werden vom VOR informiert

und aufgefordert, sich mit Hilfe

des Tarifrechners auf der VOR-

Homepage anzuschauen, ob es

für sie billiger wird; sie können

dann sofort auf das neue System

umsteigen. Oder, falls es teurer

werden sollte, bis zum Ablauf

der Zeitkarte weiterhin zum alten

Preis fahren.

www.vor.at

DU

Kennzeichnung I

Gentechnik in der EU

Immer mehr EU-Staaten loben

gentechnikfreie Lebensmittel

auf freiwilliger Basis aus.

Österreich, Deutschland,

Italien, Luxemburg, Slowenien,

Frankreich haben bereits ein auf

nationalenGesetzenbasierendes

freiwilliges System etabliert, bis

Ende 2016 soll auch in Ungarn

ein GVO-frei Kennzeichnungs­

system umgesetzt werden. Für

die GVO-freie Kennzeichnung

gibt es EU-weit keine gesetz-

lichen Vorgaben. Im Rahmen

einer internationalen Konferenz

in Wien wurde daher ausgelotet,

inwieweit eine Angleichung der

bereits bestehenden Systeme

möglich ist. KonsumentInnen er-

USA:

Erstmals seit vier Jahr-

zehnten hat der Kongress

das US-Chemikalienrecht

(TSCA – Toxic Substances

Control Act) novelliert:

Einstimmig wurde ein

Gesetz angenommen, das

u.a. der US-Umwelt-

schutzbehörde EPA das

Recht gibt, die Prüfung

der Risiken anzuordnen,

die von Chemikalien

ausgehen und gegebe-

nenfalls auch Beschrän-

kungen zu beschließen.

Ausdrücklich sind dabei

die Kosten nicht mehr zu

berücksichtigen. Damit die

EPA diesen neuen

Aufgaben nachkommen

kann, wurde auch das

entsprechende Budget

bewilligt.

Südkorea:

In der Elektronikindustrie,

insbesondere in der

Halbleiterindustrie, ist die

Belastung mit krebserzeu-

genden Chemikalien am

Arbeitsplatz sehr hoch.

Seit Jahren setzt sich die

Organisation SHARPS

(Supporters for the Health

And Rights of People

in the Semiconductor

Industry) für sicherere

Arbeitsplätze und bessere

Arbeitsbedingungen in

diesem Sektor ein. Sie hat

nun einen wichtigen Erfolg

errungen: Anfang Juni

2016 hat die zuständige

staatliche Stelle (Korea

Workers Compensation &

Welfare Service) maligne

Lymphome als Berufs-

krankheit anerkannt. Diese

Krebserkrankung ist vor

allem auf die Verwendung

bestimmter Lösungsmittel

zurückzuführen. Auch

wenn die vielen dutzenden

Betroffenen – zum Großteil

junge Arbeiterinnen – mitt-

lerweile verstorben sind,

bringt die Entscheidung

deren Hinterbliebenen

zumindest Anerkennung

und eine gewisse finanzi-

elle Kompensation. Auf

internationaler Ebene

setzt sich die Aktion

goodelectronics.org

für

bessere Arbeitsbedingun-

gen in der Elektronikindus-

trie ein.

EU-Kommission:

Bereits im Dezember 2013

hätte die Kommission

Kriterien veröffentlichen

sollen, nach denen ein

chemischer Stoff als

endokrin schädlich

(hormonell wirksam) gelten

soll. Bereits vom Europäi-

schen Gerichtshof (EuGH)

wegen Säumigkeit

verurteilt und vom

Parlament gemahnt, hat

die EU-Kommission mit

zweieinhalb Jahren

Verspätung am 15. Juni

2016 eine entsprechende

Mitteilung (COM(2016)

350) publiziert. Die

Kriterien sind eng und

lehnen sich an die

Kriterien der Weltgesund-

heitsorganisation (WHO)

an. Die Chemieindustrie

ist unzufrieden damit, da

die Exposition gegenüber

den Stoffen nicht berück-

sichtigt wird; Umwelt-

und KonsumentInnenver-

bände kritisieren wieder-

um, dass nur wenige

Stoffe erfasst würden.

Europäische Union:

Rat, Parlament und

Kommission haben sich

auf einen Rechtsrahmen

geeinigt, mit dem der

Handel mit sogenannten

Konfliktmineralien

eingeschränkt werden soll.

Dabei handelt es sich um

Rohstoffe wie Zinn, Tantal,

Wolfram oder Gold, die in

vielen Alltagsprodukten,

etwa in Bauteilen von

Mobiltelefonen oder

Autos, enthalten sind und

die aus Gegenden

stammen, wo die Gewinne

aus ihrem Handel zur

Finanzierung bewaffneter

Konflikte verwendet

werden. Der nun be-

schlossene Rahmen,

der in einer Verordnung

umgesetzt werden

soll, orientiert sich an

einer OECD-Leitlinie

und soll vor allem die

Unternehmen am

Anfang der Lieferkette

verpflichten, bei der

Rohstoffbeschaffung

entsprechend sorgfältig

vorzugehen.

CS

EU, Europa und die Ganze Welt

Auf einen Blick