Fotos: BEUC (1), Schuh (1)
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Wirtschaft & Umwelt 2/2016
Nachrichten
von Nitrat aus Trinkwasser ist
sehr kostspielig; sie wird vor
allem durch Haushalte und Be-
hörden finanziert.
SI
Deutschland
Halbierung des
Bahnlärms bis 2020
Abschluss des vom deutschen
Umweltbundesamt (UBA) ge-
förderten Projektes „Plattform
Leise Bahnen“.
Deutsches Bundesverkehrs-
ministerium (BMVI) und UBA
bekräftigten Strategien zur Hal-
bierung des Bahnlärms bis 2020
und forderten für die Zukunft
Anstrengungen für eine weitere
Minderung des Schienenlärms.
An viel befahrenen Schienen-
strecken sollen Messstationen
eingerichtet werden, die den
Lärm von rund 70 Prozent des
Güterverkehrs erfassen. Ein
Gesetz, das lauten Güterwa-
gen ab 2020 die Fahrt auf dem
deutschen Netz untersagt,
komme noch 2016. „Deutsch-
land wird mit diesem Gesetz in
Europa eine Treiberrolle beim
Thema leise Schiene spielen“,
so BMVI-Staatssekretär Mi-
chael Odenwald. Das BMVI
habe alle EU-Verkehrsminister
aufgefordert, bei der deutschen
Umrüststrategie mitzumachen:
„Die EU-Kommission muss ein-
sehen, dass Lärmschutz eine
echte Gemeinschaftsaufgabe
ist. Weil wir an die Zukunft der
Eisenbahn glauben, machen wir
das System jetzt zukunftsfest:
Mehr Verkehr auf der Schiene
heißt dann zugleich: Weniger
Lärm“ www.allianz-pro-schiene.
de
HO
Vorarlberg
Organisierte
Unverantwortung
Skandal um den Vorarlberger
Entsorger Häusle.
Die Vorfälle zeigen, wie das
Verwaltungstrafgesetz und das
Gewerbezulassungsrecht in
Österreich leerlaufen: Wer als
Entsorger tätig sein will, muss
zuverlässig sein. Das wird an
der Person des abfallrecht-
lichen Geschäftsführers geprüft.
Kommt es zu Gesetzesverstö-
ßen, braucht dieser de facto nur
ausgetauscht zu werden, und
das Unternehmen behält seine
Vor 30 Jahren
Tourismus –
alterna(t)iv
Wirtschaft & Umwelt
2/1986: Ein Blick auf
soziale und ökologische
Folgen des Tourismus
kritisiert auch alternati-
ves Reisen.
„Die Zunahme der
Fernreisen hat […] oft
fatale ökologische Fol-
gen. Auch der Alterna-
tivtourismus ist keine
neue Hoffnung. […] Es
ist Mode geworden, sich
über den Massentouris-
mus lustig zu machen.
Die Kritiker rechnen
sich dabei nie selbst zu
den Umweltzerstörern.
Sie glauben, anders zu
reisen. Sie meinen, sie
wären Edeltouristen […].
Betrachtet man die Aus-
wirkungen des alternati-
ven Tourismus genauer,
so stellt sich die Sache
anders dar. Die Zeit-
schrift ‚Natur‘ spricht
von dem folgenschweren
Missverständnis, ‚dass
man, um Reiseland
und Leute zu schonen,
nur großen Abstand
von Pauschaltouristen
halten müsse, am besten
gleich von anderen
Reisenden überhaupt‘.
Im Wettrennen um die
effektivste Distanzierung
von der gewöhnlichen
Reiseplebs‚ bereiten sie
jedoch erst recht den
Boden für die Feinvertei-
lung des heutigen Welt-
problems Tourismus.“
Vor 15 Jahren
Nachhaltige
Verwirrung
Wirtschaft & Umwelt
2/2001: Nachhaltige
Entwicklung sorgt laut
Thomas Ritt für begriff-
liche Irritationen.
„Nachhaltige Entwick-
lung als Idee ist an sich
ein großer Fortschritt.
Sie verknüpft ökologi-
sche, ökonomische und
soziale Entwicklungs-
linien, die jede für sich
unvollständig wären.
Erst durch diese ge-
meinsame, aufeinander
abgestimmte Betrach-
tung werden Lösungen
möglich, die wirklich
langfristig halten. […] Zu-
nehmend entwickelt sich
der Begriff der Nachhal-
tigkeit auch zum Unwort
[…] „Nachhaltigkeit“
inflationär gebraucht.
Was ist zum Beispiel mit
„nachhaltiger Budgetsa-
nierung“ gemeint? Etwa
eine, die auf soziale,
wirtschaftliche und
ökologische Kriterien
Bedacht nimmt? […]
Andere Beispiele von der
„nachhaltigen Atomener-
gie“ über die „nachhal-
tige Zerrüttung“ bis zu
„nachhaltigen Impulsen
für die emsländische
Wirtschaft“, lassen sich
unschwer finden. Nach-
haltigkeit – ein Begriff
droht am inflationären,
sinnentleerten Gebrauch
zu scheitern – was nach-
haltig schade wäre.“
Lärmschutz kommt nur langsam in Fahrt