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AK FÜR SIE 02/2017

Regierungsprogramm

Es geht um

mehr Arbeit

Das neue Regierungsprogramm hat gute Ansät-

ze, aber es bedarf noch einiger Ergänzungen. Es

muss noch mehr getan werden für mehr Jobs.

W

ie schaffen wir mehr fair

bezahlte

Arbeitsplätze?

„Wer darauf die richtigen

Antworten gibt, bringt

dieses Land voran“, sagt

AK Präsident Rudi Kaske.

Wenn mehr Menschen arbeiten, steigt die

Kaufkraft. Wenn mehr Menschen Arbeit

haben, entlastet das die Sozialkassen.

Wenn es mehr Jobs für Junge gibt, gelingt

ihre Integration in den Beruf und damit

auch in die Gesellschaft. „Gut für Öster-

reich ist, was gute Arbeit schafft. Das ist

mein Maßstab für die Politik“, so Kaske.

„Das neue Regierungsprogramm hat gute

Ansätze. Aber wir brauchen mehr.“ Die Zin-

sen sind so niedrig wie nie. Um jetzt die

Wirtschaft in Schwung zu bringen, brau-

chen wir mehr Mut zu Investitionen in Bil-

dung, soziale Dienste oder in leistbaren

Wohnraum. Das schafft Jobs im Bau, in

Kindergärten oder in der Pflege.

n

Hilfe für Langzeitarbeitslose

Laut Regierungsprogramm sollen 20.000

Arbeitsplätze für über 50-Jährige in Ge-

meinden, gemeinnützigen Vereinen und

Organisationen geschaffen werden. „Das

ist ein wichtiger Schritt für die, die kaum

eine Chance auf dem Arbeitsmarkt ha-

ben“, so Kaske. Auch die Intensivbetreu-

ung bei Vermittlungsproblemen durch das

Arbeitsmarktservice geht in die richtige

Richtung.

n

Zu wenig Weiterbildung

Die Digitalisierung steht nicht mehr vor,

sondern bereits in der Tür. Die Menschen

müssen darauf vorbereitet sein. Arbeit fin-

det heute nur noch, wer gut ausgebildet ist.

„Dafür brauchen wir mehr Qualifizierungs-

chancen. Hier tut das Regierungspro-

gramm bei weitem nicht genug“, sagt

Kaske. Er will eine zweite Ausbildungs-

chance für jede und jeden: Mit einem

Rechtsanspruch auf ein existenzsichern-

des Qualifizierungsgeld. Außerdem fordert

die AK einen Rechtsanspruch auf Bil-

dungsfreistellung gegenüber dem Arbeit-

geber. Damit könnten 40.000 Menschen

eine sinnvolle und auf dem Arbeitsmarkt

nachgefragte Ausbildung antreten.

n

Weniger Lohnkosten

Unternehmen, die zusätzliche Jobs schaf-

fen, sollen die Hälfte der Lohnnebenkosten

für drei Jahre ersetzt bekommen. „Das mo-

tiviert die Unternehmen, endlich Arbeits-

plätze zu schaffen. Dass diese Förderung

klar auf drei Jahre begrenzt wird, ist wich-

tig“, sagt AK Präsident Rudi Kaske. Alle

Betriebe bis zehn Beschäftigte sollen ei-

nen höheren Zuschuss zur Entgeltfortzah-

lung von der AUVA bekommen. Aber am

Ende wird dieses Geld für andere Aufga-

ben, etwa bei der betrieblichen Gesund-

heitsförderung, fehlen.

n

Lohnsteuer-Entlastung

Die sogenannte kalte Progression führt

dazu, dass hunderttausende Beschäftigte,

die bei einer Lohnsteigerung in eine höhe-

re Steuergruppe aufsteigen, auch mehr

Steuern zahlen. Das will die Regierung än-

dern, mit einer systematischen Entlastung

für alle. Diejenigen, die weniger verdienen,

werden besonders begünstigt. „Ein guter

Ansatz“, freut sich Kaske.

Foto: picturedesk.com / Caro

Foto: picturedesk.com / Visum / C. Bach

Vor allem Menschen ab 50 finden nur noch schwer eine neue Arbeit. Das Regierungsprogramm

sieht 20.000 neue Jobs vor. Die AK will auch mehr Investitionen in Kinderbetreuung