AK Stadt · Seite 9
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Junge StadtbewohnerInnen brauchen für
ihre Aktivitäten Freiräume und Plätze, die
kein Geld kosten: FreundInnen treffen, Sport
betreiben, Musik machen oder einfach in
Wien abhängen – ganz ohne Konsumzwang.
Deshalb sind öffentliche Räume wichtig, die
nicht überreguliert werden und Möglichkei-
ten für freie Gestaltung bieten. Der Yppen-
platz in Ottakring etwa ist ein Stadtraum,
der unterschiedlich genutzt wird. Rund um
den Markt finden sich Lokale und Bars,
der gesamte vordere Bereich des Platzes
ist jedoch eine Konsumzone – besonders
im Sommer ist der Raum mit Schanigärten
besetzt. Hinter der Zone des dichten Kon-
sums befindet sich eine freie Fläche mit
einem kleinen Kinderspielplatz, Sitzbänken
und Basketballkörben – dieser Ort wird be-
sonders von Kindern und Jugendlichen fürs
Ballspielen, zum erlaubten Graffiti Malen
auf der Wiener Wand oder als Treffpunkt
genutzt. Diese ohnehin schon begrenzte
Fläche ist ein wichtiger Freiraum. Doch nun
wird ein weiteres Lokal gebaut, das den
ohnehin schon engen freien Bereich einem
weiteren Konsumort opfert.
Von alternativen Lösungen – wie etwa In-
Door Aufenthaltsorte oder Jugendzentren –
hätten junge Menschen mehr profitiert. Auch
am Donaukanal soll ein sehr gut genutzter
und beliebter öffentlicher Grünraum von
einemweiteren riesigen Gastronomie-Projekt
namens „Sky & Sand“ verdrängt werden.
Äußerst fragwürdig, denn die Fläche wurde
in den erst Ende 2014 beschlossenen Leit-
linien für die Gestaltung des Donaukanals
als wichtige konsumfreie Grünfläche in der
urbanen Mitte des Kanals vorgesehen.
Ohne Auto gut unterwegs
Als Verkehrsmittel wird das Auto immer we-
niger wichtig. Der Anteil für Arbeits- und
à
Arbeit, von der Junge leben können.
Die Unternehmen müssen mehr in die
Ausbildung von jungen Menschen in-
vestieren! Waren es vor 10 Jahren noch
4.400 Firmen, die Lehrlinge aufnahmen,
sind es heute nur noch 3.800.
Wer eine facheinschlägige Berufsausbil-
dung abgeschlossen hat, darf nicht mit
einem Praktikum abgespeist werden.
Sie/er muss mindestens mit dem Ein-
stiegslohn des geltenden Kollektivver-
trags und einem regulären Arbeitsvertrag
beschäftigt werden. Praktika im Rahmen
einer Ausbildung müssen klar begrenzt
sein, der Ausbildungscharakter soll
dabei im Vordergrund stehen.
Dazu müssen auch mehr ausländische
Abschlüsse anerkannt werden, denn
über 30 Prozent der ZuwanderInnen
können die zu Hause erworbenen
Kenntnisse im Beruf nicht verwerten.
Die AK fordert die Einführung eines
verlässlichen Systems der Validierung
ausländischer Berufsabschlüsse.
Wohnen muss billiger werden.
Junge WienerInnen leiden unter hohen
Mieten am privaten Wohnungssektor.
Befristete Mietverträge sollen nur dann
erlaubt sein, wenn klar definierter Eigen-
bedarf besteht. Die Maklerkosten soll
der Auftraggeber bezahlen – wirksame
Mietobergrenzen sind dringend not-
wendig. Außerdem sind jährlich 8.000
neue geförderte Wohnungen in Wien
erforderlich.
Freizeit soll leistbar bleiben.
Be-
sonders in dicht bebauten Regionen
brauchen Junge attraktive Freiflächen.
Deshalb sollen Treffpunkte, wie etwa
am Donaukanal-Ufer, genügend Raum
ohne Konsumzwang anbieten. Gutes
Beispiel ist das Museumsquartier. Damit
junge StadtbewohnerInnen auch mehr
Platz für Bewegung haben, sollen Schul-
Turnhallen und -Sportplätze außerhalb
der Öffnungszeiten nutzbar sein. Die AK
fordert Ansprechpartner, die unbüro
kratisch und schnell Sportmöglichkeiten
vermitteln.
Öffis für Junge attraktiver machen.
Die Öffis sollen junge StammkundInnen
ernst nehmen und sich mehr nach ihren
Bedürfnissen orientieren. In Randge-
bieten soll es eine bessere Versorgung
geben, die S-Bahnen im 10-Minuten-
Takt fahren und der Fahrplan auf andere
Öffis abgestimmt sein.
DAS WILL DIE AK WIEN
Damit Wien für Junge attraktiv bleibt
Die Öffis sollen junge
KundInnen ernst nehmen
und sich mehr an ihren
Bedürfnissen orientieren.
Die S-Bahnen sollen im
10-Minuten-Takt fahren
Der Weg zur
ersten Wohnung
ist mit Hürden
gepflastert.
Die AK fordert
wirksame Miet
obergrenzen
und ein Ende der
Befristungen