AK Stadt · Seite 5
wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
Berliner Bürgerinitiative
SCHLUSS MIT DEN UNBE-
ZAHLBAREN MIETEN!
Mit dem „Berliner Mieten-
volksentscheid 2016“ will das
Bündnis aus Miet- und Stadt-
teilinitiativen den Senat zwin-
gen, Mieten in den Beständen
der landeseigenen Wohnungs-
baugesellschaften und Sozial
wohnungen zu senken. Das
initiierte Volksbegehren fordert:
Die sechs kommunalen Woh-
nungsbaugesellschaften sollen
in eine Anstalt öffentlichen
Rechts überführt werden und
künftig gemeinnützig agieren.
Mieten sollen dauerhaft ein-
kommensabhängig gedeckelt
und neue Wohnungen gebaut
werden, die auch für Hartz-IV-
Bezieher erschwinglich sind.
Die Wohnungbauförderung für
private Bauherren muss an
die langfristige Sozialbindung
(50 Jahre) neuer Wohnungen
gebunden sein. Sozialwoh-
nungs-Rückgang: Vor zehn Jah-
ren hatte die Stadt rund 400.000
Sozialmietwohnungen, jetzt sind
es knapp 140.000.
Nachbarschaftliches Talent
1. WIENER GEMEINDE-
BAU-CHOR VEREINT
Der erste Wiener Gemeinde-
bau-Chor – schön,
lautstark und mit ver-
einten Kräften. Statt
einander vielleicht
durch dünne Wände
Böses zu wünschen,
wurden singende
Nachbarn zu Freun-
den. Der Chor, auf
Initiative von „wohn-
partner“ als Schritt gegen die
zunehmende Anonymisierung
gegründet, probt seit 2008 am
Montag im 22. und am Mitt-
woch im 10. Bezirk. Ziel ist es,
die Menschen durch Musik
zu verbinden. Das Chor-
Repertoire reicht von Volks-
liedern über Schlager bis hin
zu Spirituals. Auch weiterhin
werden Menschen gesucht,
die Freude am Singen haben:
www.wohnpartner-wien.at,
Telefon 01/245 03-25956
Gender-Gleichstellung im Haushalt: es gibt noch einiges zu tun
PASCHA-DICHTE SINKT MIT ZUNEHMENDER BESIEDLUNG
Bei den Stadtmännern ist Kochen (41% tun es) und Einkaufen (34%) am beliebtesten.
Bei den Herren am Land sind 30% in der Küche, 23% im Supermarkt zu Gange. Bügeln
ist verpönt: nur 5% in der Stadt und 2% auf dem Land greifen zum Eisen
Im Haushalt sind Männer noch immer fauler als Frauen. Eine regionale Betrachtung des
Gleichstellungsberichts zeigt: verglichen mit Städten herrscht in ländlichen Räumen ein eher
traditionelles Rollenbild vor. Männer im Stadtgebiet kümmern sich durchwegs mehr um den
Haushalt als die Herren auf dem Land – doch auch die Stadtmänner hinken den Frauen
dabei hinterher. Der geringste Unterschied findet sich noch beim Geschirrwaschen: 42 Pro-
zent der Stadt-Frauen erledigen den Abwasch, 23 Prozent ihrer Männer.
Mit den ersten warmen Sonnen-
strahlen entflammt die Diskussion
über die rechtlichen Rahmen-
bedingungen der Schanigärten.
Noch bevor die Saison tatsäch-
lich eingeläutet wird, werden von
der Wirtschaft notwendige Flexi-
bilisierungen und Liberalisierungen
eingemahnt. Der zeitlich befris-
tete Gastgarten auf öffentlichem
Grund, dessen Name Schani auf
die Wiener Geschichte verweist,
gehört zur Stadt. Er ist Teil der Wie-
ner Gemütlichkeit.
Dem wirtschaftlichen Interesse
der Gaststättenbetreiber und dem
Vergnügungswunsch der Besu-
cher stehen bisweilen auch andere
Begehren entgegen. Ein Ruhe-
bedürfnis der AnwohnerInnen im
Wohnumfeld, ein Aufenthaltsbe-
reich für Kinder und Jugendliche
ohne Konsumzwang oder auch
bauliche Adaptionen, wie etwa eine
zeitgemäße Gehsteigbreite. Das
Wachstum der Stadt führt dazu,
dass die Nutzungsintensität des
öffentlichenRaumsunddieAnsprü-
che an diesen deutlich zunehmen.
Für die Bewilligung und Aus-
weisung von Schanigärten soll-
ten deshalb nachvollziehbare
Entscheidungs- und Beurteilungs-
kriterien entwickelt werden, die
verschiedene NutzerInneninteres-
sen ausreichend berücksichtigen
und eine einheitliche Genehmi-
gungs- und Gestaltungspraxis
sicherstellen. Schließlich sollte
der Schanigarten das sein, was er
eigentlich ist: eine temporäre Flä-
che zur Konsumation im öffentli-
chenRaumund kein eingehaustes,
abgeschottetes, bedachtes und
beheiztes „Extrazimmer“.
Christian Pichler, Mitarbeiter
der Abteilung Kommunalpolitik
der AK Wien
Kommentar
DER SCHANI IM PARA-
GRAPHENGARTERL
Beteiligung von Frauen und Männern an Haushaltstätigkeiten nach Regionen
Schön laut hallt es im Gemeindebau
Städtische Region
Stadtnahe Region
Überwiegend ländliche Region
Entlegene ländliche Region
Quelle:GleichstellungsindexArbeitsmarkt,www.ams-forschungsnetzwerk.at/deutsch/publikationen/BibShow.asp?id=10946&sid=677306945&look=2&jahr=2015,AMSÖsterreich
Frauen, hohe Besiedlungsdichte
Männer, hohe Besiedlungsdichte
Frauen, niedrige Besiedlungsdichte
Männer, niedrige Besiedlungsdichte
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%