Haushaltseinkommens für Wohnkosten
aufwenden. Daneben haben 36 Prozent der
jungen Haushalte, die bereits Kinder haben,
mit allzu knappem Wohnraum zu kämpfen.
Freizeitoase öffentlicher Raum
Wie die eigenen vier Wände, ist auch die
Umgebung ausschlaggebend. Von 80 Pro-
zent der jungen WienerInnen wird die Nähe
zu Grünanlagen gut bewertet, doch 45 Pro-
zent wünschen sich mehr Grünflächen und
Innenhofbegrünung in ihrer Wohnumgebung
– weitere 40 Prozent favorisieren Plätze und
Parks. Freizeit im öffentlichen Raum ist den
jungen StadtbewohnerInnen ausnehmend
wichtig, ebenso wie Kino, Musikveran-
staltungen und Sport. In ihrer Umgebung
vermissen mehr als ein Drittel Sportplätze
und Sporthallen – sie sollen möglichst ohne
Vereinsmitgliedschaft zugänglich sein.
Öffentlich sporteln, lernen und surfen
Öffentliche Sportmöglichkeiten – ohne Ver-
einsbindung, kostengünstig oder unentgelt-
lich sind gefragt. Grünanlagen und Parks
fehlen besonders häufig in dicht verbauten
Gebieten. Hier sollten Schulen ihre Sport-
plätze und Hallen öffnen und den jungen
WienerInnen nach dem Unterricht zur Ver-
fügung stellen. In dicht verbauten Gebieten
müssenmangels Alternativen Kleinsträume –
Mikrofreiräume – für die allgemeine Nutzung
ausgestattet werden. Neben Sitzgelegenhei-
ten sollten auch wettergeschützte Bereiche
geschaffen werden. Für junge Menschen bis
zu 16 Jahren ist der freie Eintritt in die Wiener
Hallen- und Freibäder wünschenswert – er-
mäßigte Tarife bis zur Volljährigkeit sollten
angeboten werden.
Konsum verdrängt öffentliche Freiräume
Herbst und Winter bedingen In-Door Ange-
bote: etwa Räumlichkeiten, die für kostenlo-
ses Kino, jugendgerechtes Theater, Auftritte
lokaler Bands und zur freien Nutzung bereit-
gestellt werden. Der Bau neuer Jugendzent-
ren ist begrüßenswert. Die Lernplätze in der
Wiener Hauptbücherei sind jetzt schon sehr
beliebt und gut genutzt – diese Möglichkei-
ten sollten in der gesamten Stadt ausgebaut
werden. Freier Zugang zu PC und Internet:
Ein Angebot, das flächendeckend in der
Stadt erweitert werden soll, insbesondere in
Gebieten, wo junge Menschen verstärkt in
überbelegten Wohnungen leben.
MODAL SPLIT – VERKEHRSMITTEL ZUR ARBEIT UND AUSBILDUNG
Öffis sind bei Jungen sehr beliebt
Die Jungen steigen lieber in
die Öffis. Benutzten 2003
noch 64 Prozent der jungen
WienerInnen die öffentlichen
Verkehrsmittel auf dem Weg zur
Arbeit oder in die Schule, so
waren es 2013 schon 76 Pro-
zent. Im gleichen Zeitraum hat
das Auto immer stärker an Be-
deutung verloren: im Jahr 2003
sind noch 20 Prozent, 10 Jahre
später nur mehr 11 Prozent mit
dem Auto in die Arbeit oder
in die Schule gefahren. Nicht
verändert hat sich in diesen
Jahren allerdings die Zahl der
RadfahrerInnen. Sie ist mit drei
Prozent konstant niedrig und
kann mit den FußgängerInnen –
8 Prozent – nicht mithalten.
à
Fotos:Fielhauer (2)©Santello (1),©JackF,AlexanderRaths– fotolia.de (1)
Neue AK Studie
wien.arbeiterkammer.at/meinestadt
AK Stadt · Seite 8
DIE KONSUMATIONSPFLICHT VERDRÄNGT IMMER MEHR FREIRÄUME.
RIESIGE SCHANIGÄRTEN ERSETZEN FREIE FLÄCHEN UND PLÄTZE, ETWA
AM YPPENPLATZ ODER AM DONAUKANAL
Junge Menschen in Wien
Im Auftrag der AK Wien untersuchte das Ins-
titut SORA die Lage junger Menschen. Die
Studie „Junge Menschen in Wien, Beschäfti-
gung-Wohnen-Leben in Wien“ behandelt die
Lebenssituation junger WienerInnen. Vorzu-
bestellen unter
stadt@akwien.atoder unter
01/501 65 – 3047
Junge Menschen vermissen
Sportplätze und Sport
hallen im öffentlichen
Raum, die ohne Vereinsmit-
gliedschaft zugänglich sind
Thema
JUNG IN WIEN
Bim, Bus, Bahn werden von jungen WienerInnen immer mehr
genützt. Deshalb fordert die Arbeiterkammer auch in den
Randgebieten Wiens eine bessere Versorgung mit Öffis
2003
64%
20%
11%
8%
8%
76%
2013