Previous Page  3 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 3 / 36 Next Page
Page Background www.arbeiterkammer.at

Wirtschaft & Umwelt 2/2016

Seite 3

Editorial

Klares Wasser

Das Recht auf einwandfreies und sauberes Trinkwas-

ser ist ein anerkanntes Menschenrecht. Wie für ande-

re Menschenrechte gilt aber auch hier, dass zwischen

Recht haben und Recht erhalten eine Kluft besteht,

die nicht einfach zu überbrücken ist. In einem was-

serreichen Land wie Österreich steht nicht die Was-

sermenge, die als Trinkwasser zur Verfügung steht,

im Fokus, sondern vielmehr die Wasserqualität. Der

Hauptkonflikt besteht dabei zwischen den Bedürfnis-

sen einer immer stärker industriellen Landwirtschaft

einerseits und der Reinhaltung von Grundwasser für

die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser an-

dererseits. Trotz strenger rechtlicher Vorgaben gibt

es in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten

im Osten und Südosten Österreichs und im oberös-

terreichischen Zentralraum noch immer Probleme

mit zu hohen Nitrat- und Pestizidwerten. Doch die-

se Probleme sind mit geeigneten Maßnahmen und

politischem Willen durchaus lösbar. Schwieriger ist

die Situation, wenn es um die Frage eines leistbaren

Zugangs zu sauberem Trinkwasser für alle im Sinne

der öffentlichen Daseinsvorsorge geht. Und wenn es

darum geht, dies nicht nur in Europa, sondern welt-

weit sicherzustellen. Dort wo die Wasserversorgung

in öffentlicher Hand ist, ist es noch möglich dafür zu

sorgen, dass lebenswichtiges Trinkwasser nicht zur

profitablen Handelsware verkommt. Die aktuell ver-

handelten Freihandelsabkommen TTIP und CETA

begünstigen jedoch den Vormarsch der globalen

Wasserkonzerne und unterstützen Bestrebungen zur

Liberalisierung und Privatisierung der Trinkwasserver-

sorgung. Die Folgen für die ärmeren Bevölkerungs-

schichten sind fatal: Sie können sich den Zugang zu

Wasser häufig nicht mehr leisten. Wenn man aber

auch noch bedenkt, welchen Stress für den globa-

len Wasserhaushalt Klimaveränderungen, Wasserver-

schmutzung, Nutzungskonflikte mit einem weltweit

das Angebot übersteigenden Wasserbedarf bedeu-

ten, muss von einer globalen Wasserkrise gespro-

chen werden. Angesichts des untrennbaren globalen

Wasserkreislaufs, von dem alle Menschen abhängig

sind, ist jeder Tropfen klaren Wassers unverzichtbar.

Mag.

a

Sylvia Leodolter

Chefredakteurin

Leiterin der Abteilung Umwelt & Verkehr der AK Wien

Trinkwasser

Der Schutz des Trinkwassers ist

lebensnotwendig. Durch Umwelt-

probleme und Freihandel ist der Zu-

gang zu Wasser und seine Qualität

gefährdet.

Seite 10

Hausbrunnen

Nitrateintrag und Hygiene machen

HausbrunnenbesitzerInnen oft

Probleme.

Seite 14

Globale Wasserkrise

Trotz des Rechts auf Wasser gibt es

nach wie nicht ausreichend Zugang

zu sauberemWasser.

Seite 18

Lkw-Betrieb: Verbesserungen

Strombetriebene Kühlaggregate

senken Abgase und Lärm für Lkw-

FahrerInnen und Umwelt.

Seite 22

Rosen

Rosen werden oft unter menschen-

unwürdigen Bedingungen produ-

ziert. Was läuft falsch?

Seite 26

Radfahren imWald

Radfahren auf Forststraßen ist ver-

boten. Das widerspricht dem freien

Zugang zur Natur.

Seite 28

PendlerInnenanalyse

Erstmals legt die AK eine Vollerhe-

bung der Pendlerströme für Wien

und die Ostregion vor.

Seite 34

Rubriken

Nachrichten

04

Kommentar

05

EU, Europa und die Welt

06

Vor 15 und 30 Jahren

08

Aktuelles Interview

09

Aktion

31

Kontroverse

32

Medien

33

Inhalt

Schwer-

punkt

Betrieb

Leben

Politik

AK-Studie