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wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 05/2017

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B

ei gutem Wetter herrscht im Käfig

am Dannebergplatz jeden Nach-

mittag Hochbetrieb. „Dichtestress

im Park“ – das spüren viele, die

sich in Wien bewegen wollen.

„Wir müssen mehr Platz für alle schaf-

fen. Das geht, wenn man sich auch traut,

neue Wege zu gehen“, sagt der Leiter

der AK Abteilung Kommunalpolitik,

Thomas Ritt. „Leben, Sporteln, Ausruhen:

Das alles muss in Wien für alle möglich

bleiben.“

Bedarf an Sportplätzen steigt

Die Wienerinnen und Wiener werden in

den nächsten Jahren im Schnitt immer

jünger und damit bewegungshungriger

werden: Allein die Zahl der unter 15-Jähri-

gen wird bis 2025 um 30.000 ansteigen.

Wien wird dann eine Zwei-Millionen-Stadt

sein. Schon jetzt wünschen sich in einer

AK Befragung unter 15- bis 30-jährigen

Wienerinnen und Wienern 45 Prozent

mehr Grün, 40 Prozent wollen mehr Treff-

punkte, und weitere 36 Prozent möchten

Sporthallen und Sportplätze nutzen, ohne

an einen Verein gebunden zu sein.

In Wien gibt es derzeit 167 Sportanla-

gen und Stadien und 582 Schulturnsäle.

Gekickt, gelaufen oder geskatet wird in

Parks, in „Käfigen“ und auf der Donau-

insel. „Wien bietet viel Freiraum. Aber es

gibt auch einen wachsenden Bedarf und

zu viele nicht voll ausgenutzte Hallen,

Grünflächen und Sportplätze in der Stadt:

Das muss sich ändern“, fordert AK Experte

Ritt. Schon jetzt werden viele Schulturn-

hallen von Vereinen genutzt. Aber es gibt

Neue Treffs für die

boomende Stadt

Dichtestress im wachsenden Wien? Die AK

schlägt einen Aktionsplan vor.

Foto: Christian Fischer

auch viele Schulen, deren Sportplätze

oder Turnhallen außerhalb der Schulzeiten

leer bleiben, etwa weil ein Schulwart nicht

zur Verfügung steht oder ein zweiter Ein-

gang fehlt.

Neue Wege gehen

„Ob Landes-, Bundes- oder Privatschulen:

Die meisten werden mit viel öffentlichen

Geldern gefördert. Und zu oft sind die

Sportanlagen nicht ausgelastet“, so Ritt.

Für die Reinigung, die Zuteilung der

Räume, das Öffnen und Schließen der

Hallen muss gesorgt sein. „Das muss

auch finanziert werden. Ebenso muss si-

chergestellt werden, dass eine Ansprech-

person bei Sicherheitsproblemen zur Ver-

fügung steht. Und eh klar: Vereine, die in

den Hallen sind, sollen natürlich nicht ver-

drängt werden“, so Ritt. „Ein Organisati-

onskonzept müsste die Stadt Wien erstel-

len und durchsetzen.“

n

UB

Voller Käfig, leerer Sportplatz. Im wachsen-

den Wien steigt der Bedarf an Treffpunkten

und Sport-Gelegenheiten. Schul-Sportanla-

gen liegen aber oft brach

Plätze, Treffs und Sportanlagen

AK Plan: Verfügbare Hallen und Plätze besser ausnutzen.

n

Der öffentliche Raum

gehört allen. Aber immer mehr Private drängen in attraktive

öffentliche Flächen. Deshalb muss es ein umfassendes Konzept der Stadt für die Nutzung und

Entwicklung attraktiver öffentlicher Räume für alle geben.

n

Die Oberhoheit über Straßen,

Parks und Plätze muss eine öffentliche Aufgabe bleiben.

n

Turnhallen und Sportplätze

müssen künftig nach dem Unterricht geöffnet werden. Freie

Zeitfenster, die nicht von Vereinen genutzt werden, müssen anderen zugänglich gemacht werden.

Die Stadt Wien muss dafür ein Konzept entwickeln und eine Koordinierungsstelle einrichten.

n

Bei kommerzieller Nutzung

muss diese angemessen abgegolten werden. Es braucht

überall in der Stadt genug frei verfügbaren öffentlichen Raum, gerade auch an attraktiven

Treffpunkten wie etwa am Donaukanal.