Table of Contents Table of Contents
Previous Page  5 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 5 / 32 Next Page
Page Background

Gelbe Karten gegen weniger Rechte:

Über eine Million ArbeitnehmerInnen re-

dete in der Initiative „Wie soll Arbeit?“ mit.

Was sie wollen, wie sie es begründen.

D

onnerstagnachmittag in der Fir-

ma Canon in Wien. Noch ein-

mal zieht Julia Merscher vom

Order-Management das schrill

gelbe „Wie soll Arbeit?“-Leiberl

an. Noch einmal zeigt IT-Techniker Michael

Zmatlik die gelben Karten her, auf denen

er im Mitgliederdialog von AK und ÖGB

die Antworten der KollegInnen auf die

Frage „Wie soll Arbeit?“ gesammelt

hat. Und noch einmal erzählen die Kolle-

gInnen, welches der abgefragten Themen

ihnen unter den Nägeln brennt.

Es sind der drohende generelle

12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-

Woche. Michael Zmatlik ist dagegen:

„Wir sind jetzt schon zu 100 Prozent aus-

gelastet. Wenn wir erschöpft und ausge-

presst wie eine Zitrone

sind, sinkt die Leistung.“

Julia Merscher: „Nach ei-

nem so langen Arbeitstag

ist man fertig.“

Auch Susanne Stumpf,

Betriebsrätin und Marke-

ting-Mitarbeiterin, ist gegen

längere Arbeitszeit: „Die

Frauen müssten wieder zu

Hause bleiben, da sonst niemand für die

Kinder da ist.“ Betriebsrat Adi Hurny ist es

bereits einmal gelungen, den 12-Stunden-

Tag zu verhindern: „Viele waren bei einer

Betriebsversammlung dagegen.“

Rechte sichern

Beim Mitgliederdialog ging es auch um

ein schärferes Vorgehen gegen Lohn- und

Sozial­

dumping, gleiche

Löhne für Frauen

und Männer, klare Grenzen

für Mieten, Recht auf Bildung bei Digitalisie-

rung, Pensionsalter und soziale Sicherheit.

Über eine Million diskutierte mit, an die

300.000 beantworteten die Fragen (Stand:

1. Juni 2018). So gut wie alle wollen, dass

ihre Rechte gesichert werden (komplettes

Ergebnis unten links).

Mehr Schutz

Weiteres Ergebnis des

Mitgliederdialogs: Die Ar-

beitnehmerInnen wollen

und brauchen weiterhin

den Rechtsschutz und die

Beratung durch die Arbei-

terkammer im Arbeits- und

Sozialrecht, die Vertretung ihrer Interes-

sen gegenüber Regierung und Wirtschaft,

den Konsumentenschutz – und sie wollen

zusätzliche Leistungen (wie die AK re-

agiert: Bitte umblättern).

Den Schutz ihrer Rechte wollen auch

der Fassader Anton Strobl und der Mau-

rer Andreas Matthey, die bei einem

größeren Wiener Bauunternehmen arbei-

MIT UNS MÜSST

IHR RECHNEN!

 „Die Frauen müssten 

 zu Hause bleiben, da

 sonst niemand für

 die Kinder da ist.“ 

Canon-Angestellte

Susanne

Stumpf

ist gegen den generellen

12-Stunden-Tag

 die ArbeitnehmerInnen wollen…

… und was die AK tun soll

Rechtsschutz und Beratung im

Arbeits- und Sozialrecht

Vertretung unserer Anliegen als

ArbeitnehmerInnen gegenüber

Politik und Wirtschaft

Konsumentenschutz

Beratung bei Mietrecht

und Wohnen

AK Beratungszentren vor Ort

in jeder Region

Beratung und Unterstützung bei

Aus- und Weiterbildung

Ja 87 %

Ja 79%

Ja 78%

Ja 71 %

Ja 71 %

Ja 70%

Rest auf 100 = keine Angabe

Stand: 1. Juni 2018

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

AK FÜR SIE 06/2018

5

Foto: Erwin Schuh