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in vielfältiger Weise an Unter-

nehmen richtet und damit ihre

Rahmenbedingungen gestaltet,

ist das Zusammenspiel zwi-

schen staatlichen und privaten

Akteuren von besonderer Be-

deutung. Die Ausweitung der

Rechtssetzung Privater lässt

sich im Bereich des Umwelt-

rechts in vielfältiger Weise beob­

achten. Dabei kommt der EU

für die rechtliche Verlagerung

von Entscheidungskompetenz

auf Private besondere Bedeu-

tung zu. Der Einfluss Privater

auf europäische und staatli-

che Rechtssetzung erfolgt im

Rahmen komplexer Prozesse

des Zusammenwirkens un-

terschiedlicher europäischer,

Die Übermacht der Wirtschaftslobbyisten ist bedrohlich

Wer an „Technischen Working Groups“ teilnimmt und

wie der interne Prozess abläuft wird nicht offen ge-

legt. Der Einfluss der Industrie bleibt verdeckt.

www.arbeiterkammer.at

Wirtschaft & Umwelt 1/2015

Seite 35

innerstaatlicher und privater

(trans)nationaler Akteure. Diese

Tendenzen zeigen sich auch in

der 2011 in Kraft getretenen

Industrieemissionsrichtlinie (IE-

RL), die sich der „integrierte[n]

Vermeidung und Verminderung

der Umweltverschmutzung in-

folge industrieller Tätigkeiten“

widmet.

Zentraler Bestandteil der

IE-RL ist die Erstellung von

„Besten Verfügbaren Techniken“

(BVT) in Form von Merkblättern

und Schlussfolgerungen, die

rechtliche Vorgaben für Anlagen-

genehmigungsverfahren schaf-

fen. Hinterfragt man den Prozess

der Erstellung dieser BVT auf

seine demokratische Legitima-

tion, so zeigt sich, dass die Invol-

vierung des EU-Parlaments bei

der rechtlichen Formalisierung

der Schlussfolgerungen gering

ausfällt. Die Schlussfolgerungen

basieren auf Merkblättern, die in

einem intransparenten Rahmen

– eingebettet in eine Einrichtung

der Wissenschaftsverwaltung

der EU-Kommission – in „Tech-

nischen Working Groups“ (TWG)

erarbeitet werden. Industriever-

treter sollen daran teilnehmen,

ihr konkreter Einfluss bleibt aber

verdeckt.

„Selbstkontrolle“?

Was die innerstaatliche Um-

setzung der IE-RL in Österreich

betrifft, sehen die AutorInnen

kritisch, wo der österreichische

Gesetzgeber – anstelle von klas-

sischer behördlicher Kontrolle

von umweltgefährlichen Anlagen

– auf die Selbstkontrolle durch

den Anlageninhaber setzt.

¨

PDF-Download

www.ak-umwelt.at

AK Studienreihe: Informationen zur Umweltpolitik

165

R. Deussner, G. Kovacic

Anteil

des Lkw-Quell-Ziel-Verkehrs sowie

dessen Emissionen am gesamten

Straßengüterverkehr in Wien.

Erstellt

vom Österreichischen Institut für

Raumplanung im Auftrag der AK

Wien, 2006

166

W. Lauber (Hrsg.)

Privatisierung des

Wassersektors in Europa.

Reformbe-

darf oder Kapitalinteressen? 2006

167

Elisa Schenner

EU und Wasserli-

beralisierung

– Eine Analyse auf

internationaler und europäischer

Ebene, 2006

169

Tony Musu

REACH am Arbeitsplatz

– Die

potenziellen Vorteile der neuen euro-

päischen Chemikalienpolitik für die

ArbeitnehmerInnen, 2006 (vergriffen)

170

Franz Greil (Hrsg.)

Feinstaub am

Arbeitsplatz

Die Emissionen ultra-

feiner Partikel und ihre Folgen für

ArbeitnehmerInnen, Tagungsband,

2006

171

Andreas Käfer, Judith Lang,

Michael Hecht

Luftverkehr und Lärm-

schutz

– Ist-Stand im internationa-

len Vergleich – Grundlagen für eine

österreichische Regelung, 2006

173

Franz Greil (Hrsg.)

Welche Zukunft

hat der Diesel?

Technik, Kosten und

Umweltfolgen, Tagungsband, 2007

174

Werner Hochreiter (Hrsg.)

Umset-

zung der EU-Umwelthaftungsrichtlinie

in Österreich

, Tagungsband ergänzt

um Materialien und Hintergrund-

dokumente zum Diskussionspro-

zess, 2007

175

Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr

2007

176

Cornelia Mittendorfer (Hrsg.)

Die Strategische Umweltprüfung im

Verkehrsbereich

Tagungsband, 2008

177

Cornelia Mittendorfer (Hrsg)

Die

UVP auf dem Prüfstand. Zur Entwicklung

eines umkämpften Instruments

Ta-

gungsband, 2008

178

Werner Hochreiter (Hrsg)

Die Umsetzung der EU-Umgebungslärm-

richtlinie in Österreich

Tagungsband,

2008

179

Feinstaubproblem Baumaschine

Emissionen und Kosten einer

Partikelfilternachrüstung in

Österreich. Umweltbundesamt,

2009

180

Werner Hochreiter (Hrsg)

Mehrweg

hat Zukunft!

Lösungsszenarien

für Österreich im internationalen

Vergleich, Tagungsband, 2010

181

Thomas Thaler

Siedlungswasser-

wirtschaft in öffentlicher oder privater

Hand.

England/Wales, die Nieder-

lande und Porto Alegre (Brasilien)

als Fallbeispiele, 2010

182

Werner Hochreiter (Hrsg)

Akti-

onsplanung gegen Straßenlärm – wie

geht es weiter?

Tagungsband, 2010,

die Niederlande und Porto Alegre

(Brasilien) als Fallbeispiele

183

Christoph Streissler (Hrsg.)

Agrotreibstoffe – Lösung oder Problem?

Potenziale, Umweltauswirkungen

und soziale Aspekte, Tagungs-

band, 2010

184

Lkw-Tempolimits und Emissionen:

Auswirkungen der Einhaltung der

Lkw-Tempolimits auf Autobahnen

auf Emissionen und Lärm, Studie,

2011

185

Gesundheitsrelevante Aspekte von

Getränkeverpackungen.

Studie, 2011

186

Green Jobs. Arbeitsbedingungen und

Beschäftigungspotenziale.

Studie,

2012

187

Die Zukunft der Wasserversorgung.

Der Zugang zu Wasser im Span-

nungsfeld zwischen öffentlichem

Gut, Menschenrecht und Privati-

sierung. Tagungsband, 2013

188

Aktuelle Erkenntnisse zu hormonell

wirksamen Substanzen

Tagungsbe-

richt, 2013