Wirtschaft & Umwelt 3/2013
Seite 3
Fotos: Schuh (5)
Editorial
rosion, Verdich-
tung, Übernut-
zung, Versie-
gelung, Versalzung,
Vergiftung - all dies
trägt dazu bei, dass wir
buchstäblich die frucht-
bare Erde unter unseren
Füßen verlieren, gleich-
sam bodenlos werden.
Boden ist eben eine be-
grenzte Ressource. Es
herrscht ein ständiger
Nutzungskonflikt. Der
Markt ist für nachhaltige
Lösungen ungeeignet,
die gewinnbringendste
Nutzung führt häufig zur
Zerstörung des „Boden-
schatzes“. Ob und wie
die bestehenden Maß-
nahmen zum Schutz
des Bodens und seiner
biologischen Vielfalt
ausreichen und wirken,
lässt sich schwer be-
antworten, denn Trans-
parenz ist vielfach nicht
erwünscht. Wieso sonst
werden die positiven
Ansätze für eine EU-
Bodenschutzrichtlinie
von Österreich seit
Jahren abgelehnt?
Auch eine bundesweit
einheitliche Regelung
zum Schutz des Bodens
gibt es nicht.
Und weltweit? Obwohl
etwa zwei Drittel aller
fruchtbaren Böden
auf der nördlichen
Halbkugel liegen, be-
anspruchen die reichen
Länder des Nordens
für die Produktion ihrer
Konsumgüter große
Landflächen in jenen
Ländern, in denen
fruchtbarer Boden
knapp ist. Angebaut
wird, was am lukra-
tivsten ist und sich auf
dem Weltmarkt gut
verkaufen lässt. Auf
der Strecke bleiben
Bodenschutz und die
Menschen in den ärme-
ren Ländern.
Sorgsamer Umgang
mit dem Boden ist nicht
nur für eine nachhaltige
Landwirtschaft wichtig.
Wir brauchen auch
Flächen, auf denen
Fabriken, öffentliche
Infrastruktur und Woh-
nungen gebaut werden.
Vor allem in den
Städten und Ballungs-
räumen sind verfügbare
Flächen knapp, steigen
die Baulandpreise.
Damit sich alle weiterhin
menschenwürdigen
Wohnraum leisten
können, müssen
sozialer Wohnbau und
eine ganzheitlich an den
Bedürfnissen der Men-
schen orientierte Stadt-
entwicklung wirksame
Instrumente erhalten.
Eine lebenswerte städ-
tische Struktur findet
sich weder in finsteren
Hinterhöfen im Zentrum
noch in Wohnsilos am
Stadtrand.
Bodenschutz ist eine
soziale und politische
Aufgabe. Diese Auf-
gabe den Agrarlobbies
der Welt zu überlassen,
wäre eine bodenlose
Dummheit.
Sylvia Leodolter
Boden
Los
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ISSN
1028-4664
betrieb
Rad-Vorreiter
Startbereit? Mit dem Rad zur
Arbeit zu fahren, davon profi-
tieren nicht nur die einzelnen
Beschäftigten hinsichtlich
Gesundheit, Wohlbefinden
und Kostenersparnis, son-
dern der gesamte Betrieb. Ein
Beispielsbetrieb mit vielen
Ideen.
Seite 26
leben
Schwedenöfen
Die Heizsaison naht. Was
tun? Zum Beispiel ökologisch
einheizen. Mit Holz im Schwe-
denofen? Schwedenöfen
haben am Prüfstand bessere
Grenzwerte als alte Feue-
rungsanlagen. Die Emissionen
sind aber unter realen Bedin-
gungen höher.
Seite 30
Ohne gesunden Boden gibt
es kein Leben, keinen Wohl-
stand. Doch mit dem Boden
wird in weiten Teilen der
Welt viel zu sorglos umge-
gangen. Gehen wir mit dieser
Ressource nicht sorgsam
um, verarmen Mensch und
Natur.
Seite 13
SCHWERPUNKT
Knapper Boden
UZ-Platz-
halter
E
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...36