Wirtschaft & Umwelt 2/2014
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Fotos: Schuh (3), Fotolia/Farbcombinat (1), Gewerkschaft Bau-Holz (1)
Editorial
aturschutz ist
ein Anliegen,
das im Interesse
der gesamten Gesell-
schaft liegt. Neben dem
Artenschutz und einer
nachhaltigen Nutzung
der Ressourcen ist der
Gebietsschutz eine
zentrale Säule des
Naturschutzes. Obwohl
Natura 2000-Gebiete
durchaus im Rahmen
der Schutzziele bewirt-
schaftet werden dürfen,
gibt es in Österreich
Widerstand gegen die
notwendige Auswei-
sung weiterer Gebiete
und eine konsequente
Zielorientierung im
Naturschutz sowie
gegen einen bundes-
einheitlichen, verbind-
lichen Rahmen. Mit
Naturschutz als reine
Länderangelegenheit
mit jeweils unterschied-
lichen Gesetzen und
Zielen schneidet Öster-
reich im europäischen
Vergleich schlecht ab.
Das Schutzgebietsnetz-
werk ist lückenhaft und
ist Gegenstand von EU-
Vertragsverletzungs-
verfahren. Bei näherer
Betrachtung lokaler
Widerstände gegen
neue Natura 2000-Ge-
biete zeigt sich, dass es
oft um wirtschaftliche
Interessen Einzelner
geht, die sich gegen die
Natur und gegen ge-
meinsame Anliegen der
Bevölkerung stellen.
Zudem ist das Wissen
rund um die Maßnah-
men des modernen
Naturschutzes noch
sehr beschränkt. Mehr
Dialog und Kommuni-
kation sind gefragt.
Auf globaler Ebene sind
die Konflikte noch deut-
licher von wirtschaftli-
chen Interessen – meist
großer internationaler
Konzerne – geprägt
und werden durch die
Monetarisierung von
Natur und Umwelt
verschärft. Die Basis
von neuen Instrumenten
wie etwa Biodiversi-
tätszertifikaten ist die
Vorstellung, dass die
Zerstörung der Natur in
einer Region durch den
Kauf von Zertifikaten für
Maßnahmen an anderer
Stelle ausgeglichen
werden kann. Dem
Käufer der Zertifikate
erlauben sie, klima- und
biodiversitätsschädi-
gendes Verhalten unter
dem Deckmantel der
Kompensation guten
Gewissens fortzuset-
zen. Dies ignoriert nicht
nur, dass es um die
Erhaltung einzigartiger
Arten und Lebensräume
geht, die eben nicht
austauschbar sind, son-
dern vor allem auch den
demokratiepolitischen
Aspekt der Beteiligung
der unmittelbar Be-
troffenen am Entschei-
dungsprozess und am
Interessenausgleich.
Nicht nur Natur, auch
Gesetzesbruch wird
käuflich.
Sylvia Leodolter
Schutz und
Nutzen
Inhaltsverzeichnis
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Meinung der Bundesarbeitskammer wieder.
ISSN
1028-4664
betrieb
Umwelt + Bauen
Mit dem Projekt „Umwelt +
Bauen“, initiiert von der Ge-
werkschaft Bau-Holz, reagie-
ren die Sozialpartner auf die
immer schwieriger werdende
Situation im Wohungssektor.
Ziel: Wohnen soll weiterhin
leistbar bleiben.
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leben
Foodprint
Immer häufiger findet man Le-
bensmittel in den Supermarkt-
regalen, die als ökologisch oder
klimafreundlich angepriesen
werden. Die KonsumentInnen
freut‘s. Wie kann die Nachhal-
tigkeit von Lebensmitteln ge-
messen werden?
Seite 30
Natur ist eine Zukunftsauf-
gabe. Was sind Naturschutz-
gebiete, wie wird ihr Schutz
gehandhabt und welche Wir-
kungen zeigen sich bisher?
Der Schwerpunkt dieser Aus-
gabe gibt einen Überblick zur
Lage in Österreich und inter-
national.
Seite 13
SCHWERPUNKT
Naturschutz
UZ-Platz-
halter
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