Auslaufmodell Luft-Erdwärmetauscher
Neuere Studien zeigen, dass auch bei größter Sorgfalt Schimmel-
befall in Luft-Erdwärmetauschern (Luft-EWT) nicht ausgeschlossen
werden kann. In der neuen ÖNORM H 6038 werden daher Luft-EWT
nicht mehr empfohlen.
Suchbegriff: Hygiene in
RLT-Anlagen.
Wirtschaft & Umwelt 2/2014
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künftig dafür zuständig sein,
diese Maßnahmen endgültig
zu beschließen, wobei die be-
troffenenAnwohnerInnen ver-
pflichtend einzubeziehen sind.
Die EU-Kommission wurde
außerdem vom EU-Parlament
verpflichtet, mit der Über-
arbeitung der Umgebungs-
lärm-Richtlinie 2002/49/EG
gesundheitliche Aspekte von
Fluglärm anzugehen.
HO
Tirol
Wegefreiheit
in Gefahr
Im April hat sich der Ös-
terreichische Alpenverein
(OeAV) strikt gegen eine
Einschränkung der Wege-
freiheit im alpinen Gelände
in Tirol ausgesprochen.
Nachdem bereits Seilbahner
und Jäger Sperrgebiete gefor-
dert hatten, hat eine Agrar-
gemeinschaft den OeAV mit
Klagsandrohung aufgefordert,
Skitouren im Gebiet der Ag-
rargemeinschaft aus der Al-
penvereinskarte zu entfernen.
Wald darf laut demForstgesetz
jeder zu Erholungszwecken
betreten, darüber hinaus ist die
rechtliche Lage jedoch unklar.
In den restlichen Bundeslän-
dern, mit Ausnahme von Wien
und Niederösterreich, gibt es
bereits gesetzliche Vorschrif-
ten für Grundstücke oberhalb
des Waldes. Deshalb forderte
der OeAV, auch in Tirol die
Wegefreiheit im Bergland in
einem Landesgesetz zu veran-
kern.
HO
Schweiz
Ökobewusstsein
bröckelt
Die Schweizer verhalten
sich weniger umweltbe-
wusst als im Vorjahr.
Das zeigt die repräsentative
Univox-Umwelt-Umfrage
des Markt- und Sozialfor-
schungsinstituts gfs-zürich im
Auftrag des WWF Schweiz.
Weniger Fleisch essen, bei
neuen Elektrogeräten auf den
Stromverbrauch achten oder
beim Kauf von Lebensmitteln
deren Herkunft prüfen: All
das ist SchweizerInnen nicht
mehr so wichtig wie vor
einem Jahr. Ihr Umweltver-
halten nahm im Schnitt um
sechs auf 45 Prozent ab. Auch
insgesamt ist das Umwelt-
bewusstsein zwischen 2012
und 2013 markant gesunken,
um satte neun auf 49 Prozent.
Die meistgenannten Hinde-
rungsgründe für ein umwelt-
freundliches Verhalten sind
Bequemlichkeit, die Kosten
und der Mangel an Alternati-
ven. Die Erklärung von gfs-
zürich Studienleiter Andreas
Schaub: „Die Umwelt ist im
Moment kein Thema. Nur we-
nige Menschen denken ohne
akute Gefährdung über einen
längeren Zeithorizont hinaus
an Umweltthemen.“ Dabei
liegen auf dem Angstbarome-
ter 2013 die Umweltthemen
immer noch ganz oben, allen
voran der Klimawandel und
die Luftverschmutzung.
HO
*
Peter Schleinbach
ist Bundesse-
kretär der Gewerkschaft PRO-GE,
Branchen- und Kollektivvertragsbüro.
Warum eine „Freizeit­
option“?
Schleinbach:
Für
erhebliche Teile der Be-
schäftigten haben neben
der Entwicklung des
Einkommens auch andere
Aspekte der Arbeitsbezie­
hungen große Bedeutung.
Die Vereinbarkeit von
Arbeit mit persönlichen
Bedürfnissen hat dabei
hohe Priorität.
Was sind die Rahmen-
bedingungen?
Schleinbach:
Wichtig ist
die Freiwilligkeit der be-
trieblichen Sozialpartner,
die Freizeitoption anzu-
wenden. Die Entschei-
dung der betrieblichen
Partner gilt auf Dauer. Die
gebührende Freizeit kann
stundenweise, in ganzen
Tagen oder in größeren
Freizeitblöcken konsu-
miert werden.
Was bringt das für die
Beschäftigten und wie
wird es angenommen?
Schleinbach:
Für die
Beschäftigten wird mit
der Freizeitoption erst-
malig - unter bestimmten
Voraussetzungen - ein in-
dividuelles Wahlrecht ge-
schaffen, entweder mehr
Geld oder mehr Freizeit
zu erhalten. Damit aner-
kennen die Sozialpartner
die Unterschiede in den
Lebensverhältnissen
zwischen den Menschen
und ihren vielfältigen Wer-
tehaltungen. Für die ein-
zelnen ArbeitnehmerInnen
bedeutet dies, dass deren
Bedürfnissen stärker
entsprochen wird. Solche
Kollektivvertragspolitik hat
Zukunft. Dass es die Aus-
wahlmöglichkeit Zeit oder
Geld gibt, wird von den
Beschäftigten begrüßt. In
den (leider zu wenigen)
Betrieben, in welchen die
Freizeitoption angeboten
wird, gibt es wesentlich
mehr Interessenten als
tatsächliche Vereinbarun-
gen getroffen wurden.
Welche Herausforderun-
gen gibt es, wie reagie-
ren die Unternehmen?
Schleinbach:
Es gilt,
möglichst vielen Beschäf-
tigten zusätzliche Freizeit
zu ermöglichen. Unter-
nehmen müssen dafür
die Arbeitsorganisation
so flexibel gestalten, dass
dies ohne qualitative oder
quantitative Probleme in
der Produktion umgesetzt
wird.
Interview mit Peter Schleinbach
Mehr oder weniger arbeiten?
Die Industriellenvereinigung macht immer wieder Vor-
stöße, das Arbeitszeitgesetz für 12 Stunden Arbeit am
Tag in bestimmten Bereichen zu öffnen. In der Elek-
troindustrie wurde demgegenüber mit der Gewerk-
schaft im Kollektivvertrag eine Arbeitszeitverkürzung
in Form einer „Freizeitoption“ vereinbart.
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