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wien.arbeiterkammer.atAK FÜR SIE 06/15
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Zweimal Ganztagsschule. Großes Bild: In der
BFI-Handelsakademie üben die Lerntrainerin-
nen Emira und Ayse (hinten, von links) mit
den SchülerInnen. Kleines Bild: Im Fröhlich-
Sandner-Campus gibt es keine Hausübun-
gen, es soll nur in der Schule gelernt werden
Es geht auch ohne Nachhilfeindustrie
Was hilft, wenn teure Nachhilfe nicht infrage kommt.
Zum Beispiel Nachhilfe in Sprachen: Es
muss nicht am Lerninstitut sein
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Ob Ihr Kind Nachhilfe braucht,
hängt
von der Schule ab: Am häufigsten brauchen
Kinder Nachhilfe in der klassischen Halbtags-
schule, am seltensten in der echten, so
genannten verschränkten Ganztagsschule.
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Die meisten verschränkten Ganztags-
schulen gibt es in Wien,
hauptsächlich in der
Volksschule, manchmal auch in der Neuen
Mittelschule oder in einzelnen Klassen in der
Unterstufe der Gymnasien (Info unter www.
schulfuehrer.at). Oberstufe: Ganztagsklassen an
der Handelsschule/Handelsakademie des BFI,
Info:
www.schulenbfi.at■
Gratis-Nachhilfe
wird seit heuer in den
öffentlichen Wiener Volksschulen und für
SchülerInnen der öffentlichen Neuen Mittelschu-
len und der Unterstufe der Gymnasien
angeboten. Ob und wie Ihr Kind diese „Förde-
rung 2.0“ bekommen kann, erfahren Sie für
VolksschülerInnen in der Schule, für SchülerIn-
nen der Mittelstufe an den Volkshochschulen
(www.vhs.at/gratislernhilfe)
Foto: picturedesk.com / dpa Picture Alliance / Jens Kalaene
ihren Kindern. In anderen Schulen sind es
40 Prozent.
Die Koordinatoren der BFI-Ganztags-
schule, Hans Karner und Karl Pleyl, sind
überzeugt von ihrem Weg. „Wir haben
mehr Nachfrage als freie Plätze“, sagt Kar-
ner. Oft komme die Entscheidung für die
Ganztagsschule von den Kindern selbst
und weniger von ihren Eltern. Fehlstunden
und Abbruch-Rate würden sich tendenziell
verringern, die Kinder identifizieren sich
mehr mit der Schule, und der Kontakt zu
den Eltern sei intensiver.
Gratis-Nachhilfe
Für OberstufenschülerInnen gibt es das
Ganztagsmodell derzeit nur an der BFI-
Schule, häufiger ist es an den Wiener
Volksschulen, zum Beispiel am Schulcam-
pus Gertrude Fröhlich-Sandner im zweiten
Bezirk. Auch hier sind Unterricht, Üben
und Freizeit über den Tag verteilt. Ziel ist,
dass die Schule in der Schule bleibt.
Hausübungen gibt es keine, erfahren wir
beim Besuch der 3D.
Und dann gibt es noch die Wiener
Gratis-Nachhilfe, genannt „Förderung 2.0“.
Die gibt es, wenn Kindern eine schlechte
Note droht oder die LehrerInnen der Mei-
nung sind, dass Extra-Förderung notwen-
dig ist.
Die Erfolge von Ganztagsschulen und
Gratis-Nachhilfe spiegeln sich in der
Nachhilfestatistik der AK wider. Die Nach-
hilfeausgaben der Wiener Eltern gingen
um eine halbe Million Euro zurück. Die El-
tern sparen Geld und vermindern ihren
Stress.
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THOMAS LEHMANN, ALOIS PUMHÖSEL
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