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AK FÜR SIE 06/2015

So wird sie sauberer

Über eine Million Badegäste tummeln sich in warmen Sommern

an der Alten Donau. Für sauberes Wasser sorgt ein Mix aus

Renaturierung und Gewässermanagement.

Alte Donau

G

erade 18 Grad Wasser-

temperatur, das Wasser

glänzt grün im Sonnen-

licht, die Sichttiefe liegt

zwischen einem und zwei

Metern. Für die fünfjährige

Iris ist das Wasser noch zu

kalt, aber die Steine am Ufer sind handlich

und gut zum Hineinwerfen. Marianne Radl

kommt mit ihren beiden Töchtern zwei- bis

dreimal in der Woche am Nachmittag vor-

bei. Sie wohnt in der Nähe in Floridsdorf.

„Es kostet keinen Eintritt, und die Leute

sind angenehm“, sagt die Sozialarbeiterin.

Die kleine Iris freut sich über die Schwäne:

„Die sind so schön und sauber.“ Den gan-

zen Sommer über wird Marianne Radl die

Alte Donau genießen können. Denn seit ein

paar Jahren glänzt Wiens liebste Badewan-

ne wieder mit guten Wasserwerten.

Schnelles Wasser

An der Unteren Alten Donau, etwa vier Kilo-

meter entfernt, auf der gegenüberliegen-

den Uferseite: Der frühe Morgen an der

Alten Donau gehört Hans Küng vom Ruder-

verein Lia Wien. Jeden Tag setzt er sich ins

Boot, auch im Winter. Die Lia ist einer von

neun Rudervereinen an der Alten Donau.

Der Masters-Achter wird sogar von Rude-

rerInnen aus mehreren Vereinen besetzt.

Wegen ihrer Wasserbeschaffenheit ist

die Alte Donau bei den RudererInnen be-

liebt. Es ist ein „schnelles“ Wasser, weil man

eine lange Gerade hat, es gibt kaum Strö-

mung, und auch bei Wind kommt es wegen

der schmalen Fläche nicht zu hohen Wellen.

Viele Seen bieten da schlechtere Verhältnis-

se „Die am Attersee lernen rudern. Wenn

sie zur Alten Donau kommen, lernen sie

schnell rudern“, sagt Küng lachend.

Zu viele Großalgen

Das Wasser an der Alten Donau war nicht

immer so beliebt. Vor gut 20 Jahren drohte

die Alte Donau „umzukippen“: Eine eher un-

appetitliche braune Brühe musste saniert

werden. Das ist geradezu modellhaft gelun-

gen: Für die heute gute Wasserqualität sind

große Wasserpflanzen, die so genannten

Makrophyten verantwortlich. Sie wachsen

bis zur Wasseroberfläche und verzweigen

sich dort: Fast 90 Prozent der Pflanzen in

der Alten Donau sind Makrophyten. „Wir

wollten die Makrophyten ergänzen und weg

von dieser Monokultur. Sonst bekommen

andere niedrigwüchsige Pflanzen zu wenig

Licht“, erklärt Gerhard Loew von der Was-

Wasserwerte

Wer in Wien im Freiwasser baden

will, kann sich im Sommer per

Internet laufend über die Wasserqua-

lität informieren. Die Werte an der

Alten und Neuen Donau sowie am

Strandbad Stadlau werden von Mitte

Mai bis Mitte September alle

14 Tage neu getestet.

Die Wasserwerte und weitere Infos

unter

www.wien.gv.at .

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