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6

AK FÜR SIE 03/2017

Noch Fragen?

wien.arbeiterkammer.at

im Blick

Diskussion

Arbeitszeit-Posts

facebook.com/Arbeiterkammer

Arbeiterkammer

Die Wirtschaft

will, dass die ArbeitnehmerInnen

länger arbeiten und ständig auf

Abruf sind – und das alles ohne einen

Cent mehr. Was sagt ihr dazu?

Andy

Wird verkauft als „flexiblere Arbeits-

zeiten“, bedeutet unentgeltlich ständige

Bereitschaft.

Arbeiterkammer

Lieber Andi, ge-

nau, aber ÖGB und AK stehen

jedenfalls dafür, dass die Interes-

sen der ArbeitnehmerInnen nicht zu kurz

kommen. Flexibilisierung ist keine Ein-

bahnstraße.

Alexius

Ich glaube sehr wohl, dass es

auch der Arbeiterkammer ein Anliegen

sein müsste, ein wenig mehr Bewegung

zu zeigen. Was nutzt es Arbeitnehmern,

wenn es Auftragsflauten gibt, diese Zeit

durchzusitzen und wenn bei Arbeitsüber-

lastung die Betriebe nicht wissen, wie sie

ihren Aufträgen nachkommen sollen.

Gabi

Ich bin 52 und arbeite 30 Std. die

Woche, weil ich 40 Std. einfach nicht

schaffen würde. […] Hab keine Ahnung,

wie ich einen 12-Std.-Tag […] überstehen

sollte. Bin sehr eingeschränkt durch diver-

se Abnutzungserscheinungen (Knie, Füße,

Schulter...) […] Was ist mit älteren Arbeit-

nehmern, die nicht mehr so können...?

Silke

Da leiden mehr und mehr die Famili-

en darunter. Für mehr Leistung bei glei-

chem Geld, da sag ich dann mal – NEIN

DANKE.

Sandra

Die Wirtschaft will... Wen juckts,

was die Wirtschaft will! Wir sind die Men-

schen, die dann keine Zeit mehr für Fami-

lie haben, wenn jeder an einem anderen

Tag frei hat. Wo bleibt die gemeinsame

Zeit?

demnächst

facebook.com/Arbeiterkammer

Teures Konto

– diskutieren Sie mit am

Montag, 13. März 2017, ab 10 Uhr

„Flexibel, nicht gr

Ein 12-Stunden-Tag ohne Überstundenzuschläge? Ni

D

ie Wirtschaft will den 12-Stun-

den-Tag und die 60-Stunden-

Woche durchsetzen – und das

am liebsten ohne Ausgleich.

Dagegen sind jetzt AK Präsident

Rudi Kaske, der niederösterreichische AK

Präsident Markus Wieser und AK Direktor

Christoph Klein gemeinsam aufgetreten.

AK Präsident Rudi Kaske: „Überstunden

müssen Überstunden bleiben.“

Überhaupt, so Markus Wieser, sei es

irreführend, wenn Wirtschaftsvertreter

sagen, es gehe bei „flexibleren“ Arbeits-

zeiten darum, dass sich die Beschäftigten

die Zeit besser einteilen können: „Vom

Schichtarbeiter bis zum Spitalsarbeiter

müssen alle pünktlich kommen.“ Und:

Schon jetzt können 12 Stunden gearbeitet

werden, aber „nicht ohne Zuschläge“.

„Gerecht verteilen“

„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

wollen flexibel arbeiten, aber nicht gratis“,

sagt wiederum AK Präsident Rudi Kaske. Er

tritt für eine gerechtere Verteilung der Ar-

beitszeit ein: „Vollzeitbeschäftigte wollen im

Schnitt weniger arbeiten, Teilzeitbeschäftig-

te mehr.“ Deshalb soll zum Beispiel die

sechste Urlaubswoche leichter erreichbar

sein. Oder es soll ein Rechtsanspruch auf

eine bezahlte Woche pro

Jahr für Weiterbildung kom-

men. Das könnte angespart

und geblockt werden.

Mehr als 10 Stunden

Schon jetzt arbeitet bis zu

einem Viertel der Arbeit-

nehmerInnen mehrmals im

Monat länger als zehn

Stunden pro Tag. Das er-

gibt eine Untersuchung

des Instituts Forba für die

Arbeiterkammer (mehr in

der Grafik links). Ein Drittel

Foto: picturedesk.com / Westend61

Überlange Arbeitszeiten

Anteil der ArbeitnehmerInnen mit Arbeitszeiten mehr-

mals pro Monat über ...

10 Stunden pro Tag

50 Stunden pro Woche

IT

25 % 7 %

Gastro

21 %

9 %

Metall

21 %

7 %

Handel

18 %

7 %

E-Industrie

16 %

2 %

Reinigung

14 %

5 %

Banken

13 %

5 %

Quelle: Institut Forba, Studie „Flexible Arbeitszeiten – die Perspektive der ArbeitnehmerInnen“