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AK Stadt · Seite 3

wien.arbeiterkammer.at/meinestadt

Der AK MigrantInnenstudie 2014 nach, haben besonders TürkInnen mit durch-

schnittlich 20,5m² Wohnnutzfläche pro Person um die Hälfte weniger Platz als Ein-

heimische. Der Anteil an überbelegten Wohnungen ist bei MigrantInnen zehnmal so

hoch. Vor allem kürzlich Zugewanderte sind verstärkt mit hohen Mieten konfron-

tiert, und leben eher in privaten Mietwohnungen. Die AK fordert leistbares Woh-

nen für alle, das Mietrecht muss mit klaren Mietzinsobergrenzen reformiert werden!

Da kommt schon was „zamm“ in den Jah-

ren unter 30: Ausbildung fertig machen –

Job suchen – Praktikum finden – kleine

Wohnung beziehen – echten Job finden –

wieder Wohnung suchen (weil aus der

Beziehung eine Familie geworden ist) – Teil-

zeit wegen Familie – mit dem Geld auskom-

men… es tut sich einiges im Leben der

jungen Menschen in Wien.

Die Jugend ist die Zeit des Umbruchs – und

immer mehr sind davon betroffen. Denn

Wien wächst stark, nicht nur bei den Alten,

wie seit vielen Jahren vermutet, sondern

gerade bei den Jungen – Wien ist am Weg

zum jüngsten Bundesland.

Die Stadt bietet viele Angebote und Chan-

cen. Auch deswegen ist die allgemeine

Zufriedenheit der Jungen recht hoch. Aber

das Umfeld ändert sich, das reicht vom

rasanten Stadtwachstum bis zu einem

immer rabiater werdenden Kapitalismus.

Für die Jungen sind das verschärfte

Umbruchjahre. Wer jetzt Job, Wohnung

und Freiräume sucht, hat es deutlich

schwerer als die, die schon alles gefunden

haben. Denn es gibt eine Reihe schwieri-

ger Lebensumstände wie befristete

Wohn- und Arbeitsverträge, geringe Ein-

kommen, schlechte Wohnsituation oder

wenig öffentliche Freiräume. Jedes dieser

Probleme ist lösbar – schwieriger wird es

bei denen, wo mehr als eine dieser Her-

ausforderungen zusammenkommen.

Gerade für diese, aber auch für alle ande-

ren, braucht es Arbeit, von der man leben

kann, leistbares junges Wohnen, Mobilität,

die günstig und flexibel ist und städtische

Freiräume, die wirklich frei und keine

Schanigärten sind.

Thomas Ritt, Leiter Abteilung

Kommunalpolitik der AK Wien

Editorial

FAIRE CHANCEN

IM UMBRUCH

Die Nacht-Tube fährt ein

IM HERBST WIRD LONDON

BEWEGT WIE WIEN

In der Nacht vom 11. auf den

12. September 2015, Freitag auf

Samstag, wird in London erstmals

die Nacht-U-Bahn ihre Dienstfahrt

antreten. Normal pausiert die London

Underground zwischen 1 und 5 Uhr in

der Früh. Doch ab dem 2. September-

Wochenende soll das viel genutzte

Verkehrsmittel (bis zu 3,7 Mio. Gäste

pro Tag) nun durchgehend fahren.

Allerdings gilt das nicht für alle Linien:

betrieben werden nur die zentralen

U-Bahnen wie Victoria und Jubilee

Lines, sowie Teile der Central, Nort-

hern und Piccadilly Lines. Seit

kurzem werden die Öffi-Nutzer

mit der Fotoausstellung „Free

the Night“ in der Tube-Station

Westminster auf den 24 Stunden

Betrieb der ältesten U-Bahn

der Welt eingestimmt.

Übrigens: In Wien gibt es die Nacht-

U-Bahn an Wochenenden bereits seit

dem 4. September 2010.

Feinstaubbelastung

AUTOREDUKTION GEGEN

STAUBIGES PARIS

Alarmierende Zustände in Paris.

Die Feinstaubbelastung hatte Ende

März Spitzenwerte bis 80 Mikro­

gramm pro Quadratmeter er-

reicht. Zum Vergleich: Nach dem

EU-Grenzwert darf an 35 Tagen

ein Tagesmittelwert von 50 Mikro­

gramm pro Quadratmeter über-

schritten werden. Die Pariser

Bürgermeisterin reagierte mit einem

alternierenden Fahrverbot – Autos

mit geraden Kennzeichen wechseln

täglich mit Fahrzeugen ungerader

Kennzeichen. Hauptverursacher

des Feinstaubs: Verkehr, Industrie

und Hausbrand (Heizungen).

Underground: London kopiert Wien

WOHNORT WIEN

MigrantInnen in Wien haben deutlich weniger

Wohnraum zur Verfügung als WienerInnen ohne Migrationshintergrund

PariserInnen dürfen nur mehr jeden

zweiten Tag Auto fahren

Durchschnittliche Wohnnutzfläche je Haushaltsmitglied

Quelle: L&R Datafile „AK MigrantInnenstudie 2014“, n = 1.961 Personen

MigrantInnen

Türkei

Philippinen

Sonst. Asien

Afrika

EX-YU/Albanien

Arabischer Raum

EU-NMS

China

Sonstiges Europa

Iran

Deutschland

Nicht-MigrantInnen

45,2 m

2

44,0 m

2

41,6 m

2

36,1 m

2

32,5 m

2

30,6 m

2

28,6 m

2

25,3 m

2

25,0 m

2

23,6 m

2

23,0 m

2

20,5 m

2

28,5 m

2