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AK FÜR SIE 11/2014
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inmal mit den SchülerInnen ins Par-
lament gehen und bei den Debatten
zuschauen – oder den Kindern und
Jugendlichen in der Schulklasse beibrin-
gen, sich eine begründete Meinung zu
bilden und andere Meinungen zu verste-
hen und zu respektieren: Das ist durch-
aus Lehrstoff, wenn LehrerInnen das Un-
terrichtsprinzip „Politische Bildung“ ernst
nehmen. Aber neben dem sonstigen um-
fangreichen Lehrplan sei keine Zeit für Po-
litische Bildung, sagt die Hälfte der befrag-
ten LehrerInnen bei einer AK-Studie.
Befragt wurden LehrerInnen der Volks-
schulen und an den Mittelstufenschulen in
Wien. Erfreulich: Selbst in der Volksschule
gibt jede/r dritte LehrerIn an, Politische Bil-
dung häufig zu unterrichten. Sie würden
sich dafür aber bessere Lehrmaterialien und
mehr Fort- und Weiterbildung wünschen.
Nicht so leicht tun sich die LehrerInnen
damit, die Mitgestaltung und Mitbestim-
mung des Unterrichts durch die SchülerIn-
nen selbst zu fördern und die SchülerInnen
dabei zu unterstützen, für ihre Interessen
einzutreten. Position der Arbeiterkammer:
Die SchülerInnen brauchen auch die Mög-
lichkeit, Demokratie zu lernen und auszu-
probieren. Am besten wäre eine eigenes
Fach Politische Bildung in der Schule.
P.M.
Mitreden, bitte warten
Demokratie lernen und ausprobieren: Dafür bleibt in den
Schulen meistens zu wenig Zeit, ergibt eine Umfrage.
Konsumerhebung startet
Statistik Austria befragt Haushalte nach ihren Ausgaben.
W
ie viel geben Haushalte in Öster-
reich für Lebensmittel, Kleidung
oder Wohnen aus? Unterscheiden
sich die Ausgaben von Jungfamilien, Sing-
les oder Seniorenhaushalten? Solche Be-
fragungen liefern wichtige Daten, etwa für
den Verbraucherpreisindex. Der
wiederum ist eine Grund-
lage für Lohnerhöhungen,
Pensionserhöhungen oder
Mietanpassungen.
Statistik Austria befragt des-
halb mit einer „Konsumerhe-
bung“ alle fünf Jahre Haushal-
te in ganz Österreich. Die
neueste hat im Oktober 2014 begonnen.
Ein ganzes Jahr lang werden zufällig ausge-
wählte Haushalte in ganz Österreich für je-
weils zwei Wochen daran teilnehmen.
Wenn Sie also in den nächsten Monaten
einen Brief erhalten, in dem Statistik Austria
Sie zur Teilnahme einlädt: Machen Sie
bitte mit und tragen Sie Ihre Ausgaben
14 Tage lang in ein Haushaltsbuch
ein. Als Dankeschön fürs Mitmachen
gibt es Einkaufsgutscheine!
U.B.
Foto: picturedesk.com / APA / Herbert Pfarrhofer
Zuschauen, wie im Parlament debattiert wird: Zumindest diese „politische Bildung“ gibt es
Foto: Thomas Lehmann
Post von der Statistik Austria: In der
neuen Konsumerhebung werden
Haushalte in ganz Österreich nach
ihren Ausgaben befragt
Landleben
Der Verzicht aufs
Auto ist nicht drin
Die Arbeiterkammern Niederösterreich,
Burgenland und Wien haben die Mobilität
im ländlichen Raum genau unter die Lupe
genommen. Am Beispiel von Triestingtal und
Schneebergland wurden die täglichen Wege
untersucht. Fazit: Haushalte mit zwei Erwerbs-
tätigen brauchen oft zwei Autos und geben
800 Euro pro Monat dafür aus. Wer aber kein
Auto zur ständigen Verfügung hat, hat es zum
Beispiel bei der Arbeitssuche sehr schwer. Vor
allem Frauen, aber auch Kinder und Jugend-
liche werden durch fehlende Angebote im
öffentlichen Verkehr eingeschränkt. Frau-
en legen pro Tag mehr, aber kürzere Wege
zurück. 40 Prozent dieser Wege dienen dem
Holen und Bringen der Kinder zur Schule oder
zu Freizeitaktivitäten. Viele dieser Autofahrten
könnten durch mehr öffentlichen Verkehr und
sichere Geh- und Radwege vermieden werden.
Infos zur Öffi-Offensive in der Ostregion
auf
wien.arbeiterkammer.at/pendler
Datenschutz
Neugierige Navi-Apps
für das Smartphone
Wie steht es um den Datenschutz bei
Navi-Apps aus dem Android Play Store? Die
AK testete neun Angebote. Fazit: Oft ist
unklar, wofür Zugriffsberechtigungen
benötigt werden. Die AK fordert, dass
App-Anbieter ausführlich informieren sollen:
Welche Daten sind für die Diensterbringung
im engsten Sinn erforderlich, welche nur im
Fall der Nutzung von Zusatzdiensten und
welche Zugriffe dienen weiteren Zwecken,
etwa Marketinginteressen? Zugriffsberechti-
gungen sollen einzeln auszuschalten sein.
Foto: picturedesk.com / dpa / Florian Kleinschmidt
Der Stadtplan am Handy ist praktisch –
und neugierig
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